Quallen haben keine Ohren

Více o knize

In ihr rechtes Ohr dringen noch ein paar Töne, links herrscht Stille. Seit ihrer Kindheit lebt Louise in einer Zwischenwelt. Im Hellen kann sie die Lippen der Menschen lesen, doch in der Dunkelheit oder bei abgewandten Gesichtern driftet sie in einen Zustand zwischen Imagination und Realität. Dort füllt sie die Hörlücken mit ihrer Fantasie, bevölkert von drei fiktiven Figuren: einem Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg, einem Hund namens Zirrus und einer launischen Botanikerin, die sie während ihrer langen Monate des Nachdenkens begleitet. Louise steht vor einem radikalen Schritt: Ihr Gehör schwindet, und die Ärzte raten zu einem Cochlea-Implantat. Um sich der Entscheidung zu entziehen, flüchtet sie in ihre Traumwelt, die mit den großen Veränderungen in ihrem Leben kollidiert – einer beginnenden Liebesbeziehung, dem ersten Job bei der Stadtverwaltung und einer zerbrechenden Freundschaft. Doch die Zeit drängt, und Louise muss ihre Entscheidung treffen. Die Erzählung taucht mit kraftvoll poetischen Bildern in die Welt der Gehörlosen ein und zeigt, wie eine junge, hörbeeinträchtigte Pariserin sich den Herausforderungen der Sprache stellt und die Unzulänglichkeit von Licht und Schatten erlebt. In diesem Schwebezustand offenbart sich die Kraft der Imagination.