Wanderer der Nacht

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Wojciech Jagielski, ein mutiger Schüler Kapuscinskis, hat sich in gefährlichen Krisengebieten wie dem Kaukasus, Afghanistan, Tschetschenien und Afrika aufgehalten. Seine Beobachtungsmethode ist einfach und herausfordernd: Er lässt sich ohne Vorurteile auf die verschiedenen Sichtweisen und innergesellschaftlichen Konflikte ein und porträtiert Menschen, die in einem Teufelskreis aus Hass und Rache gefangen sind. In seinem neuesten Werk thematisiert er Uganda, berichtet von Truppenführern, die Dörfer überfallen und Kinder rauben, und von Eltern, die verzweifelt versuchen, ihre Kinder zu schützen. Jagielski beleuchtet auch die politischen Hintergründe und die gesellschaftliche 'Normalität', hinterfragt, warum einstige 'Befreier' zu brutalen Despoten werden, und zeigt, wie Menschen in einem dreißigjährigen Bürgerkrieg überleben und dennoch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft bewahren. Durch fiktive, erzählerische Elemente verleiht er seiner Reportage eine besondere schriftstellerische Qualität. Besonders eindrucksvoll sind seine sensiblen Porträts von ehemaligen Soldaten und Partisanen, die mit ihren Traumata leben, sowie von Kindern, die sich vor Militär und Guerilleros verstecken und nachts in die Städte fliehen, nur um am Morgen zurückzukehren – die 'Wanderer der Nacht'. Jagielski berührt und bereichert jeden Leser mit seiner Genauigkeit und Vielfalt an Beobachtungen.