Die Fahrt auf dem Katarakt

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„Eine Autobiographie ohne Helden“ nennt Richard A. Bermann seine Lebensgeschichte im Untertitel. Er möchte nicht seine privaten Erlebnisse in den Vordergrund rücken, sondern als Zeuge und geschulter Beobachter seiner Zeit fungieren. Aufgewachsen im assimilierten Judentum in Wien und Prag, war Bermann, auch bekannt als Arnold Höllriegel, promovierter Romanist und Theaterkritiker. Er verband die Literatur von Prag, Wien und Berlin und pflegte persönliche Bekanntschaften mit bedeutenden Persönlichkeiten wie Sigmund Freud, Arthur Schnitzler und Albert Einstein. Als Sonderkorrespondent für verschiedene Zeitungen erreichte er in der Zwischenkriegszeit große Popularität und berichtete von Reisen in alle Erdteile, darunter eine Expedition in die Libysche Wüste 1933. Als liberaler Journalist setzte er sich vor dem Ersten Weltkrieg für einen Interessensausgleich der Nationalitäten der Habsburger Monarchie ein und engagierte sich während des Krieges als pazifistischer Kriegsberichterstatter. Später kämpfte er gegen den Nationalsozialismus in Deutschland und Österreich bis zu seinem Tod 1939 in den USA. Bermann, der sich selbst als Journalist verstand, verfasste seine Autobiographie als Chronist seiner Zeit und zieht darin das Fazit seines reichen Lebens.