Vom Stammbaum zur Stammzelle

Die jüngsten Entwicklungen in der Reproduktionsmedizin, geprägt von Nachhaltigkeit, werden das Leben künftiger Generationen maßgeblich beeinflussen. Die Entkopplung von Sexualität, Befruchtung und Fortpflanzung durch medizinische Fortschritte hat den Handlungsbedarf in Wissenschaft und Politik verstärkt. Während Verhütungsmittel wie die Pille Sexualität ohne Fortpflanzung ermöglichten, führte die In-vitro-Fertilisation 1978 zu einer weiteren Entkopplung. Mit der Einführung der ICSI (intracytoplasmic sperm injection) 1991 wurde Fortpflanzung auch ohne männliche Fruchtbarkeit möglich. Das Buch beschäftigt sich kritisch mit den neuesten Entwicklungen in der Reproduktionsmedizin und Pränataldiagnostik sowie deren ethischen, sozialen, genetischen und rechtlichen Konsequenzen für Individuen und die Gesellschaft. Die Beiträge decken ein breites Spektrum ab, darunter Themen wie soziale, biologische und rechtliche Elternschaft, die Geburt eines behinderten Kindes, Pränataldiagnostik, genetische Beratung, die Auswirkungen von Reproduktionstechnologien sowie Stammzellforschung und Präimplantationsdiagnostik. Die Vielfalt der Perspektiven bietet einen umfassenden Einblick in die aktuelle Diskussion.