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Rhetorik und Inszenierung des Heiligen

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Mit der Reformation schien die Geschichte des kraftvollen Kult- und Gnadenbildes im Westen konfessionsübergreifend zu enden. Reformatoren wiesen es als Idolatrie zurück, während Altgläubige es nur eingeschränkt als wertvolles Kultobjekt anerkannten. Eine verbreitete Forschungsmeinung besagt, dass es einer ästhetischen Aufwertung durch theatralische Inszenierung und Kultpropaganda bedurfte, um den Verlust der Sakralität der Bilder zu kompensieren. Diese Arbeit verfolgt jedoch eine andere These: Gnadenbilder hatten auch im nachtridentinischen Barock-Katholizismus eine aktive sakrale Aura. Ihre Macht erforderte theologische und institutionelle Kontrollen, konnte aber auch durch ästhetische Investitionen massenwirksam genutzt werden. Ein eindrucksvolles Beispiel für diese Doppelstrategie sind die Jubelfeiern im 18. Jahrhundert, in denen Gnadenbilder eine letzte Apotheose erfuhren und hier erstmals umfassend untersucht werden. Diese multimedialen Kultbildinszenierungen belegen den „liminalen“ Status der Gnadenbilder, die zwischen numinos aufgeladenem Sakralobjekt und diszipliniertem Schaubild changieren. Der komplexe Diskurs um die heiligen Bilder und ihren medialen Status im Spannungsfeld von Orthodoxie und laienfrommer Praxis wird nicht zuletzt in den zahlreichen Predigten und Festapparaten sichtbar, deren Analyse im Mittelpunkt dieser Arbeit steht.

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Rhetorik und Inszenierung des Heiligen, Georg Henkel

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Rok vydání
2004
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