Knihobot

Gun-Britt Kohler

    1. leden 1971
    Boris de Schloezer
    Habsburg und die Slavia
    Blickwechsel
    Kleinheit als Spezifik
    • Habsburg und die Slavia

      • 389 stránek
      • 14 hodin čtení

      Die Frage nach den Beziehungen der in die Donaumonarchie inkorporierten slavischen Länder zu Österreich-Habsburg ist – auch vor dem Hintergrund der heute in den betroffenen Ländern sich vollziehenden Transformationsprozesse – von nicht verjährendem Interesse. Vierzehn ausgewiesene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler legen zu dieser Problematik exemplarische Einzelstudien aus geschichtswissenschaftlicher, slavistisch-literatur- und -sprachwissenschaftlicher sowie kunst- und kulturhistorischer Perspektive vor, die überdies verschiedene Bereiche der Slavia fokussieren (Böhmen, Polen, Kroatien, Ukraine, Slowenien). Über die disziplinären Erträge jedes einzelnen der Aufsätze hinaus liegt der Reiz der vorliegenden Sammlung in der Mischung der Ansätze, in der bestechenden Vielfalt der Detailfragen und in der Diversität der methodischen Verfahrensweisen. In der Gesamtschau verbinden sie sich zu einer höchst konstruktiven und anregenden Lesart des Problemkomplexes «Habsburg und die Slavia», die nicht zuletzt dem interdisziplinären Diskurs neue Impulse geben dürfte.

      Habsburg und die Slavia
    • Boris de Schloezer zählt zu den bislang wenig bekannten Intellektuellen der ersten russischen Emigration in Frankreich während der Zwischenkriegsjahre. Enger Vertrauter Aleksandr Skrjabins und Lev Sestovs, darüber hinaus russischen und französischen intellektuellen Kreisen seiner Zeit verbunden, bietet Schloezer vor dem Hintergrund seines in verschiedene Disziplinen ausgreifenden Schaffens einen Zugang zur Praxis des kulturellen Dialogs zwischen Franzosen und Russen. Sein musik- und literaturkritisches, publizistisches, übersetzerisches, kunsttheoretisches und literarisches Werk dokumentiert, dass die schwierige Situation des Emigranten im Wesentlichen als Vermittlungsposition erlebt und nutzt, indem er im vielschichtigen Prozess seiner Tätigkeiten Elemente des russischen kulturellen Erbes in den französischen Kontext vermittelt und dort innerhalb der aktuellen Debatten der Zeit ansiedelt. Die Untersuchung, die Schloezers Übergang aus dem russischen in den französischen Wirkungskreis schrittweise nachvollzieht, ist ein facettenreicher Beitrag zur Erforschung der russischen Emigration in Frankreich. Eine Werkbibliographie im Anhang stellt Schloezers in russischen und französischen Zeitschriften publizierte Beiträge zusammen.

      Boris de Schloezer