Erwin Quedenfeldt (1869-1948) war ein bedeutender Fotograf, bekannt für seine Innovationen in der Blitzlichtfotografie und seine kreative Sichtweise. Diese Monographie beleuchtet sein Leben, Werk und Denken als Pionier der postmimetischen Fotografie und engagierten Kritiker von Technik und Gesellschaft, der für die Freiheit der Kunst kämpfte.
Der Titel der Festschrift bezieht sich auf einen Beitrag des scheidenden Darmstädter Bibliotheksdirektors Hans-Georg Nolte-Fischer zur Einweihung des Neubaus der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt. Bibliotheken sind komplexe Organisationen von großer Relevanz für Gesellschaft, Wissenschaft, Studium und Lehre. Sie müssen Such- und Finderäume sein, benötigen reale und virtuelle Räume sowie Menschen, die mit Geld und Ideen Bibliotheken gestalten, um ungehinderten Zugang zum veröffentlichten Wissen zu ermöglichen. Nolte-Fischers Kernauftrag für Bibliotheken umfasste Innovation, Reorganisation, Kooperation und Bibliotheksarchitektur. Die Autorinnen und Autoren, Wegbegleiter aus verschiedenen Bereichen, beleuchten diese Themen aus unterschiedlichen Perspektiven. Sie betrachten die Geschichte der ULB Darmstadt im 21. Jahrhundert, reflektieren über den Zusammenhang zwischen Architektur- und Organisationsentwicklung und diskutieren die Weiterentwicklung der Informationsinfrastrukturen sowie das Urheberrecht in öffentlichen Bibliotheken. Auch der wieder zunehmenden Bedeutung des Gedruckten im digitalen Zeitalter wird Rechnung getragen, ebenso wie bibliotheksgeschichtlichen Themen, die eng mit Nolte-Fischers Wirken in Marburg und Darmstadt verbunden sind. Ergänzt wird der Band durch ein Verzeichnis der Veröffentlichungen des Jubilars.
Das alleinige Vertrauen auf digitale oder digitalisierte Texte wäre vor allem für die historische arbeitenden Wissenschaften eine unzulässige und erkenntnisbehindernde Beschränkung. Die ULB Düsseldorf verfolgt seit vielen Jahren einen Ansatz, der sich der Überzeugung verdankt, dass gut erschlossene und bewahrte Sammlungen in analoger, digitaler und hybrider Form exzellente und unverzichtbare Forschungsinstrumente darstellen. Darüber hinaus pflegt sie den Dialog mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die über ihre Bestände forschen. Dieser Band ist das Ergebnis dieses Dialogs. Er umfasst Beiträge zur Thomas-Mann-Sammlung, zum Korczak-Archiv, zur pharmaziehistorischen Sammlung und zu den historischen Schulprogrammen. Weitere Spezialstudien widmen sich u. a. dem Düsseldorfer Handschriftenbestand, den Bibliotheken der Neurowissenschaftler Oskar Vogt und John C. Eccles, einer Sammlung an Mappenwerken und Katalogen der Galerie Flechtheim oder den über 1.600 Fotografien des Düsseldorfer Künstlerfotografen Erwin Quedefeldt im Bestand der ULB. Die Beiträge zeigen dabei auch, wie eng die Düsseldorfer Kunst- und Geistesgeschichte mit den Beständen der Bibliothek verknüpft ist.
Am 27. März 2012 fand an der ULB Düsseldorf das Kolloquium „Fachreferat heute. Im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Verwaltung“ statt. Die Beiträge dieses Bandes, darunter drei von sechs aus diesem Anlass gehaltenen Vorträgen, versuchen, Antworten zu geben auf die vielfältigen Herausforderungen, die sich gegenwärtig an das Berufsbild des Wissenschaftlichen Bibliothekars stellen. Die Zusammenstellung der Beiträge folgt dabei dem Anliegen der Herausgeber, durch die Aufnahme aktueller und historischer Positionen sowie geschichtlicher und wissenschaftsgeschichtlicher Studien eine Vielfalt an Aussagen zum Thema Berufsbild zusammenzuführen, um so eine vergleichende Lektüre zu erleichtern.
Das in Landes- und Regionalbibliotheken aufbewahrte schriftliche kulturelle Erbe ist in den letzten Jahrzehnten nicht angemessen wahrgenommen worden. Vor allem der Medienwandel und die Dominanz aktueller universitärer Anforderungen haben oft zu einer Vernachlässigung der zumeist noch unzureichend erschlossenen Schätze geführt. Durch die Digitalisierung ändert sich diese Situation. Die Möglichkeit, das bisher verborgen Aufbewahrte auf relativ einfache Weise weltweit sichtbar und nutzbar zu machen, wird zu einer Neubewertung der Bedeutung der Regionalbibliotheken führen. Dieser Band dokumentiert Digitalisierungsaktivitäten und -strategien von Regionalbibliotheken und möchte als Ideenspeicher dienen.
Die Förderung der Digitalisierung des Kulturellen Erbes durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat das Interesse der Bibliotheken an Sammlungen neu belebt. Sammlungen strukturieren Bestände und verleihen Bibliotheken ein erkennbares Profil. Die Zugehörigkeit zu einer anerkannten Sammlung schützt Dokumente vor der Gefahr, von wirtschaftlich orientierten Bibliothekaren und Politikern als überflüssig eingestuft zu werden. Diese Hinwendung zu Sammlungen ist auch ein Widerstand gegen ein reduktionistisches Verständnis von Bibliotheken. Anlass für diesen Band ist das 40-jährige Jubiläum der Übernahme der Bestände der Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf durch die heutige Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf im Jahr 1970.
Im Inhalt finden sich Beiträge wie Barbara Engemann-Reinhardts Erfahrungen als Sammlerin, Stefan Schweitzers Projekt zur gartenkünstlerischen Literatur, Gertrude Cepl-Kaufmanns Betrachtungen zur „Theaterzettel“-Archivalie, Nadine Müllers Analyse buchgraphischer Gemeinschaftswerke, sowie Gabriele Dreis und Ulrich Schlüters Untersuchung der Sammlung mittelalterlicher Handschriften. Falk Wiesemann beleuchtet Heinrich Heines jüdische Bilderwelt, während Dietmar Haubfleisch und Christian Ritzi die Bedeutung von Schulprogrammen für die Historiographie des Bildungswesens diskutieren. Eine Bibliographie zum Bestand der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf rundet den Band ab.