Knihobot

Sascha Löwenstein

    Poetik und dichterisches Selbstverständnis
    Rainer Maria Rilkes Stunden-Buch
    Was bist du jetzo, Ich?
    Rilkes Dramenpoetik
    Warum die Seele sterblich ist
    Wider die „Globalisierung der Gleichgültigkeit“
    • Seit Jahren strömen Menschen aus dem Nahen Osten, Afrika und Asien in Richtung Europäische Union, in der Hoffnung, hier eine bessere Zukunft zu finden. Was treibt sie dazu, ihre Heimat, ihre Familien und Freunde zu verlassen und einen mehrere tausend Kilometer langen Weg mit unzähligen Gefahren auf sich zu nehmen, um ein neues Leben in der Fremde zu suchen? Die Literatur mit ihren vielfältigen Möglichkeiten, die Wirklichkeit zu reflektieren und neue Sichtweisen zu öffnen, ist ein geeignetes Medium, um uns die Lebenswelten und Denkweisen dieser Menschen zu erschließen. Am Beispiel des Romans Niemandsland von Caroline Brothers wird das Flüchtlingsdrama vor und in Europa nachvollzogen. Die Textanalyse wird begleitet von Informationen zu politischen Hintergründen, rechtlichen Kontexten und den Lebenswirklichkeiten der Flüchtlinge. Auf diese Weise entsteht das Bild einer wenig wahrgenommenen Seite des vereinten Europa, das unser Selbstverständnis als Europäer berührt und politische wie gesellschaftliche Fragen aufwirft.

      Wider die „Globalisierung der Gleichgültigkeit“
    • Warum die Seele sterblich ist

      Versuch einer begriffs- und glaubensgeschichtlichen Dekomposition

      Die meisten Menschen haben eine Vorstellung von dem, was sie ihre „Seele“ nennen. Dabei wird fraglos angenommen, dass jeder Mensch eine Seele hat, etwas, das ihn ausmacht und seine Unverwechselbarkeit begründet, das eine Art Beständigkeit garantiert, die dem verfallenden Körper entgegensteht, gleichsam die eigene Existenz über den Tod hinaus sichert. Was konkret unter „Seele“ verstanden wird, kann durchaus verschieden sein, doch scheint die Seele stets etwas Transitorisches an sich zu haben, das über Zeit und Raum hinausweist. Insofern ist die Frage nach der Seele stets auch ein Nachdenken über das Wesen des Menschen: Was ist der Mensch? Was macht ihn aus, was unterscheidet ihn von anderen Lebewesen? Und was wird aus ihm, wenn er stirbt? Die vorliegende Studie fragt nach der Herkunft des christlichabendländischen Seelenverständnisses und unternimmt entlang den Schriften des Alten und Neuen Testaments den Versuch einer begriffs- und glaubensgeschichtlichen Dekomposition. Die Ausführungen werden dabei in das zentrale Thema der Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod eingebettet und in den Kontext der These gestellt, dass die Unsterblichkeit der Seele einer der größten Irrtümer des Christentums sei.

      Warum die Seele sterblich ist
    • Rilkes Dramenpoetik

      • 70 stránek
      • 3 hodiny čtení

      Rainer Maria Rilkes dramatische Werke stehen weit im Schatten seiner poetischen Erfolge, seine Schauspiele kennt heute kaum noch ein Leser. Dabei hat der Dichter des „Stunden-Buches“ und der „Duineser Elegien“ gerade in jungen Jahren etliche Theaterstücke verfasst, die von Zeitgenossen und Literaturwissenschaftlern jedoch meist kritisch aufgenommen worden sind. Die vorliegende Studie befragt Rilkes Bühnenwerke sowie seine theoretische Auseinandersetzung mit dem Theater hinsichtlich ihrer thematischen und methodischen Kerngedanken. Auf dem Weg zu den Grundlagen einer Dramenpoetik legt sie das Augenmerk auf eine mögliche Entwicklung innerhalb der nur etwa sieben Jahre umfassenden Dramenproduktion und erläutert geistesgeschichtliche Parallelen. Schließlich werden mögliche Faktoren aufgezeigt, die für Rilkes Bruch mit dem Theater am Anfang des 20. Jahrhunderts eine Rolle gespielt haben.

      Rilkes Dramenpoetik
    • Was bist du jetzo, Ich?

      • 286 stránek
      • 11 hodin čtení

      „Was bist du jetzo, Ich?“ heißt es in Jean Pauls Roman „Siebenkäs“ von 1796/97. Diese Frage hat sich zu einem zentralen Problem des Selbstverständnisses in der Moderne entwickelt: Ich, das bedeutet Individuation und Erkenntnis, die sich durch Selbstreflexion und Abgrenzung vollziehen. Ich, das ist grammatisch wie semantisch das Ergebnis eines Bewusstwerdens von Unterschieden und Vielfalt - zugleich aber auch davon, Teil einer sprachlichen und existenziellen Ganzheit zu sein: Wir begründen ein „Ich“ und vermögen es einem fremden Ich mitzuteilen. Was aber ist das, was sich „Ich“ zu nennen vermag - und warum wird das „Ich“ in Jean Pauls Frage in der zweiten Person angesprochen? Welche Beziehung hat das „Ich“ zum „Du“? Und: Gibt es ein „Wir“? Der Band bildet exemplarisch den kulturgeschichtlichen Weg von der Bibel über Fichte bis in die Gegenwart ab und zeichnet zugleich ein paradigmatisches Thema der Literatur der Moderne nach. In 13 Beiträgen wird aufgezeigt, in welchen Be- und Entgegnungen das Ich immer wieder reflektiert, verteidigt oder neu entworfen worden ist - und wird.

      Was bist du jetzo, Ich?
    • Als Rainer Maria Rilkes Stunden-Buch zu Weihnachten 1905 im Insel-Verlag erschien, vermochte kaum einer die immense Wirkung des Bandes zu ahnen, die schon bald die eines literarischen Zyklus weit überstieg und auch im 21. Jahrhundert ungebrochen ist. Gelesen als mystische Gottsuche oder lyrische Anbetung begründet Das Stunden-Buch Rilkes Ruhm als religiöser Dichter und poetischer Erlöser. Zugleich offenbart der Band jenseits seiner hymnischen Töne aber eingehende ästhetische Betrachtungen, die den christlichen Gehalt der Gedichte in Frage stellen und von einer Apotheose der Dichtkunst zeugen. Das Stunden-Buch - eine Erfolgsgeschichte, aber auch eine Problemgeschichte zwischen Theologie und Ästhetik. Die Studie fragt nach den zentralen Themen des Stunden-Buches und spürt dem Zusammenhang von religiöser Dichtung und Kunsttheorie nach. Dabei wird die Interpretation ausgewählter Gedichte durch die Einordnung des Bandes in den geistesgeschichtlichen Kontext der Jahrhundertwende abgerundet.

      Rainer Maria Rilkes Stunden-Buch
    • Der Band untersucht in chronologischer Folge Rainer Maria Rilkes Jugenddichtungen und frühe Werke. Im Unterschied zu anderen Lyrikern seiner Zeit, z.B. George und Hofmannsthal, hat Rilke seine Dichtung nicht in zusammenhängenden theoretischen Abhandlun-gen produktionsästhetisch und literaturgeschichtlich reflektiert. Eine sorgfältige Lektüre lässt aber erkennen, dass ein Großteil der bis 1906 entstandenen Gedichte und Prosatexte ästhetische und poetologische Reflexionen aufweist, die eine schrittweise Entwicklung theoretischer Grundlagen für das eigene Schreiben darstellen und als Suche nach dem Standort als Künstler zu verstehen sind. Ein wichtiges Thema von Rilkes Frühwerk ist sein Reifen als Dichter und die Dichtung selbst. In umfassenden Textanalysen werden die er-sten Schritte des Pragers auf dem Weg zu einem der bedeutendsten Lyriker des 20. Jahrhunderts nachgezeichnet. Dabei geht es auch um die Beziehungen zwischen dem jungen Rilke und traditionellen aber auch zeitgenössischen Kunsttheorien, so dass zugleich eine historisch orientierte Einführung in Rilkes frühe Dichtungen entsteht.

      Poetik und dichterisches Selbstverständnis