Der technische Fortschritt wird Medien entwickeln, die heute noch nicht abzusehen sind. Ebenso sicher ist, dass der Koran als Fokus religioser Verehrung, wissenschaftlicher Beschaftigung und gesellschaftlicher Debatten weiter an Bedeutung gewinnen wird. Liesse sich, um diese Wege des Zugangs zu dokumentieren, zu kategorisieren und zu veranschaulichen, eine Systematik aufstellen? Die vorliegende Arbeit mochte einen Beitrag zur Bewaltigung dieser Aufgabenstellung leisten, indem sie einen Uberblick jener Methoden bietet, welche sich aus der Formalen Logik herleiten lassen, die dem Natural Language Processing zugrunde liegt.
Kai Borrmann Knihy



Organisationen entwickeln Strategien, um ihr Fortbestehen zu gewährleisten. Das Aqdas wurde um 1873 ausgearbeitet, um eine religiöse Erneuerungsbewegung zu konsolidieren, die im Zuge der Unterdrückung des Babismus aus dem Iran vertrieben, und 1868 an den Rand des Osmanischen Reiches abgedrängt worden war. Durch Einbettung koranischer Stilelemente legitimiert sich der Text als prophetische Offenbarung und bietet durch die Einflechtung neutestamentarischer Inhalte Anknüpfungspunkte auch für die Mission innerhalb des orientalischen Christentums. Seine Hauptfunktion jedoch liegt darin, die flamboyanten Rechtsvorschriften des Bab in eine praktikable Form zu überführen und so die Machtverhältnisse innerhalb der Gruppe festzuschreiben. Mit der Neuausrichtung der Missionstätigkeit, die sich zwischen 1890 und 1960 überwiegend nach Europa und den U. S. A. hin orientierte, wurde die Schrift in den Hintergrund gedrängt. Im Jahre 1992 schließlich begegnete die Bahai-Führung, das „Universale Haus der Gerechtigkeit“, ihren Kritikern mit einer englischen Gesamtausgabe des Werkes, die wiederum als verbindliche Grundlage weiterer Übersetzungen, so der 2000 in das Deutsche erfolgten, diente. Die vorliegende Arbeit bemüht sich durch eine kommentierte Neuübersetzung des arabischen Originals um ein tieferes Verständnis dieses Schlüsseltextes einer jungen Buchreligion.
„Ex oriente lux“ prägte die Parfumherstellung bis ins neunzehnte Jahrhundert, bevor synthetische Aromen die natürlichen, aus Asien importierten Zutaten zunehmend ersetzten. Dennoch blieben Wahrnehmungsweisen bestehen, die im Vorderen Orient über Jahrhunderte entwickelt wurden. Im islamischen Mittelalter spiegelte der Duft soziale Stratifikationen wider und diente als Ausdruck von Sinnlichkeit und Transzendenz. Die klaren, sachlichen Rezepturen arabischer Drogisten und Ärzte zeigen unveränderte Zutaten und Herstellungsprozesse, die seit der Antike bekannt sind. Alchemistische Experimente führten nicht zur Verwendung von Alkohol in der islamischen Parfumerie. Neu war die Verwendung von Moschus, der durch seine Erwähnung im Koran eine besondere Bedeutung erlangte. Auch Kampfer wurde aus Südostasien bezogen, ebenso wie Sandelholz, Safran und Gewürznelken. Die in Persien beheimatete Rose und der südarabische Weihrauch hatten jedoch nicht die Bedeutung, die man heute mit „orientalischen“ Düften verbindet. Wie bei Indern und Chinesen war auch hier die Kostbarkeit und Exotik eines Aromas entscheidend für seine Wertschätzung. Die Grammatik der stillen, klaren Sprache des Duftes wird skizziert: „Verloren sind Verdienst und Kraft, wenn sie verborgen bleiben; Rauchwerk riecht im Feuer nur, den Moschus muß man reiben.“ Sa'di, Gulistan.