Hermann Menges' ›Repetitorium der lateinischen Syntax und Stilistik‹ ist ein umfassendes Lehrbuch zur lateinischen Grammatik, das sich auf die Texte von Cicero und Caesar stützt. Die Neubearbeitung verbessert Layout und Lesbarkeit und bietet eine präzise Beschreibung grammatikalischer Erscheinungen. Sie dient sowohl Wissenschaftlern als auch Studierenden der Klassischen Philologie.
Thorsten Burkard Knihy






Erasmus von Rotterdam. Moriae encomium
Studienkommentar
Jacob Balde im kulturellen Kontext seiner Epoche
Zur 400. Wiederkehr seines Geburtstages
In mehr als 20 Beiträgen entfaltet sich ein Panorama von Baldes virtuosem Œuvre: vom bisher wenig beachteten Frühwerk über die zeitgenössische Wirkung bis zu späten Zeugnissen der Rezeptionsgeschichte, die noch in der katholischen Jugendbewegung des 20. Jahrhunderts zu entdecken sind. Beiträge zum „Welttheater“ des Dreißigjährigen Krieges stellen die zeitgeschichtlichen Verflechtungen eines kritischen Autors dar. Neben literarischen Traditionen und zeitgenössischen Interferenzen werden Schreibstrategien, epochentypische Denkformen und poetologische Konzepte behandelt. Daneben ist die Kombinatorik von Text und Bild ein zentrales Thema bei Jacob Balde, dessen eigenwillige manieristische Bilderfindungen vom frühen Emblemzyklus bis zu den Illustrationen seiner Werke belegen, dass er sich im Wettstreit der Künste als Dichter und Maler verstanden hat. Eine überraschend neue Deutung gilt Herders Balde-Übertragung als Reaktion auf Goethes Römische Elegien. Der Versuch einer Dichter-Ikonographie zu den Balde-Porträts zwischen Barock und Historismus steht am Ende des Bandes, der Aufgaben und Perspektiven einer künftigen Balde-Forschung aufzeigt. So entsteht ein facettenreiches Bild, das den Dichter im kulturellen Kontext seiner Epoche vorstellt und die Ausstrahlung seines Werks über die Konfessions- und Epochengrenzen hinaus nachweist. - Umfassender Einblick in Leben, Werk und Zeit Jacob Baldes, der fürdie Hochblüte der Literatur Bayerns im 17. Jahrhundert steht - Der interdisziplinäre Ansatz macht das Buch gleichermaßen für Klassische Philologen, Mediävisten, Neulateiner, Germanisten, Kunsthistoriker und Historiker interessant - Paradigma einer Einführung in komparatistische Barockforschung
Daniel Georg Morhof
Primitiae Parnassi Kiloniensis
Daniel Georg Morhof (1639–1691) wurde im Gründungsjahr der Christian-Albrechts-Universität auf den Lehrstuhl für Eloquenz und Poesie berufen. Obwohl er im norddeutschen Raum seinerzeit als Gelehrter höchstes Ansehen genoss, wurden seine lateinischen Gedichte von der Forschung bisher ignoriert. Zur Universitätsgründung im Jahr 1665 verfasste er in einem virtuosen Latein unter dem Titel Primitiae Parnassi Kiloniensis (frei übersetzt: „Die Anfänge der Kieler Universität“) 25 panegyrische Gedichte. Diese Sammlung wird hier erstmals kritisch ediert, übersetzt, kommentiert und in einer ausführlichen Einleitung vorgestellt. Die Gedichtkollektion ist nicht nur literaturwissenschaftlich bedeutsam, sondern auch eine wichtige Quelle für die Universitätsgeschichte des 17. Jahrhunderts und für die dichterische Verherrlichung barocker Herrschergestalten.
Sprachmischung - Mischsprachen
- 322 stránek
- 12 hodin čtení
Sprachen stehen und standen mit anderen Sprachen in Kontakt. Sie übernehmen Wörter, syntaktische Strukturen, Textmuster, kommunikative Praktiken und Handlungsmuster aus anderen Sprachen. So sind natürliche Sprachen immer auch Mischsprachen. Damit stellt sich die Frage, ab wann es sinnvoll ist, von einer Mischsprache zu sprechen. Zu unterscheiden ist zwischen Übernahmen, die so einschneidend sind, dass sie die sprachsystematischen Grundlagen der Nehmersprachen verändern, und Übernahmen, die eher Erweiterungen und Ergänzungen der aufnehmenden Systeme darstellen. Darüber hinaus ist die Perspektive der Nehmersprachen um die der Gebersprachen zu erweitern. Der Sammelband thematisiert Sprachmischungsphänomene aus unterschiedlichen Perspektiven und am Beispiel diverser Sprachen.
Natur - Religion - Medien
- 381 stránek
- 14 hodin čtení
In der Frühen Neuzeit differenzieren sich Formen und Inhalte des Wissens zunehmend aus. Bereits die Zeitgenossen erkannten die Herausforderungen, Chancen und Probleme eines Prozesses, der u. a. mediale, technologische, soziostrukturelle und institutionelle Ursachen hat und gleichermaßen säkulare wie religiöse Wissensbestände betrifft. Die Beiträge des Bandes untersuchen exemplarisch historische Praktiken und Strategien der Vermittlung, Legitimation und Organisation des Wissens. Die Studien gehen auf den Stellenwert sprachlicher und insbesondere schriftlicher Medien ein, aber auch auf Formen ikonischer und musikalischer Diskursivierungen. Sie behandeln naturkundliches und alchemisches Wissen, Differenzierungen von ‚Glauben‘ und ‚Aberglauben‘, die Infragestellung religiöser Sinndimensionen, Verfahren der Wissensorganisation, -verwaltung und -didaxe.
Politik - Ethik - Poetik
- 271 stránek
- 10 hodin čtení
Die Wissensdifferenzierung und der Aufbruch in eine heterogene Wissensgesellschaft machen die Frühe Neuzeit zu einer entscheidenden Schnittstelle zwischen dem Mittelalter und der spezialisierten Neuzeit. Diese Epoche ist geprägt von Versuchen, die divergierenden Wissensbestände wieder zusammenzubinden und als Einheit zu erfassen, wie etwa durch Enzyklopädieprojekte und Wissenspanoptiken. Begleitet werden diese Bestrebungen von selbstreflexiven Wissensdiskursen, die die Bedingungen der Wissenskonstitution thematisieren. Die Beiträge des Bandes untersuchen interdisziplinär die Funktion der Frühen Neuzeit als Übergangszeit der Wissensformationen. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur Neugestaltung, Veränderung und Marginalisierung spezifischer Wissensformationen sowie deren Anpassung an veränderte soziale und räumliche Umwelten. Dabei werden soziale, politische, konfessionelle, wirtschaftliche und technische Bedingungen sowie geographische und kulturräumliche Faktoren betrachtet, die in Wechselbeziehung zu den Wissensformationen stehen.
Vestigia Vergiliana
Vergil-Rezeption in der Neuzeit
19 Beiträger zeigen in diesem Sammelband anhand ausgewählter Beispiele, wie die Werke Vergils, vor allem die Aeneis, in der neuzeitlichen Literatur rezipiert werden. Die Beispiele reichen vom 15. bis zum 20. Jahrhundert und umfassen christliche und profane Texte aus verschiedenen Gattungen (Epos, Drama, Roman, Lyrik u. a.) und in mehreren Sprachen (Latein, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch). Wie setzen neuzeitliche Autoren sich mit den Stoffen und Motiven, der Sprache und Metrik, wie mit Weltdeutung und Wertvorstellungen Vergils auseinander? Inwieweit können sie diese in ihren eigenen Diskurs integrieren, wo suchen sie sie zu überbieten, wo zu „korrigieren“? Die Antworten auf diese Fragen ermöglichen oft überraschende Einblicke in den Diskurs der Neuzeit und in die Vielfalt möglicher Zugänge zu Vergil. Folgende Autoren stehen im Zentrum eigener Aufsätze: Conrad Celtis, Francesco Filelfo, Pier Candido Decembrio, Marco Girolamo Vida, Luís Vaz de Camões, Melchior Barlaeus, Iacobo Sannazaro, Clément Marot, Ugolino Verino, Alexandre Hardy, Jakob Balde, Simon Dach, Ubertino Carrara, Voltaire, Charlotte von Stein, Thomas Mann, Georg Britting, J. R. R. Tolkien, Cyril Vernon Connolly, Cormac McCarthy, Waldtraut Lewin und Heiner Müller.
In dieser seiner wichtigsten poetologischen Schrift entwickelt Balde im Anschluss an Horaz’ Ars Poetica in einem stilistischen Parforceritt seine Ansichten über die Dichtkunst und bietet zugleich ein zeitweise satirisches Panorama des zeitgenössischen Literaturbetriebs. Nicht zuletzt geht es ihm um das Verhältnis der neulateinischen Dichter zu ihren antiken Vorbildern. Originell (wenn auch typisch barock) ist die Behandlung der Frage, inwieweit sich die vier Temperamente (vor allem der Melancholiker) für die Dichtkunst eignen. Die überaus facettenreiche Dissertatio endet mit einem hymnischen Preis der Satire. Thorsten Burkard versucht, das komplexe und zuweilen kaum verständliche Werk durch einen ausführlichen Kommentar sprachlich und inhaltlich zu erschließen, Baldes Poetologie in die zeitgenössische Diskussion einzuordnen und - entgegen der bisherigen Forschungsmeinung - von der literarischen Modeströmung des Argutismus zu trennen. Die Arbeit ist interessant für Klassische Philologen, Mittel- und Neulateiner, Germanisten und vergleichende Literaturwissenschaftler, wegen des humoralpathologischen Teils auch für Medizinhistoriker.