Knihobot

Matteo Nanni

    Auschwitz - Adorno und Nono
    Helmut Lachenmann: Musik mit Bildern?
    Die Schrift des Ephemeren
    Die Leiblichkeit der Musik
    Politik des Hörens
    Ein Kleid aus Noten
    • Ein Kleid aus Noten

      Mittelalterliche Basler Choralhandschriften als Bucheinbände

      • 245 stránek
      • 9 hodin čtení

      Recycling in der Vormoderne: Die Wiederverwertung von Basler Choralhandschriften als Bucheinbände Der interdisziplinäre und reich illustrierte Sammelband thematisiert die mit Noten bekleideten Bücher des Basler Staatsarchivs. Dabei stehen die Objekte in ihrer gesamten materiellen Erscheinung im Mittelpunkt. Basler Buchbinder verwendeten nach der Reformation und bis ins späte 18. Jahrhundert hinein Pergamentseiten obsolet gewordener mittelalterlicher Choralhandschriften als Bucheinbände. Das Basler Staatsarchiv beherbergt eine Vielzahl solcher Objekte, die mehrheitlich aus den Archiven der Basler Klöster stammen. Bei den mit Choralfragmenten eingebundenen Dokumenten handelt es sich um archivierte spätmittelalterliche und neuzeitliche Akten, u.a. Verzeichnisse der Einnahmen und Ausgaben der jeweiligen Einrichtungen. Der vorliegende Sammelband ist interdisziplinär angelegt: Die mit Noten bekleideten Bücher in ihrer gesamten materiellen Erscheinung und die Sichtbarkeit der darin enthaltenen historischen Schichten - fassbar in Gebrauchs- und Beschädigungsspuren, Beschriftungen, Schnitten, Etiketten sowie der eigentümlichen Diskrepanz zwischen Hülle und Umhülltem - stehen im Fokus der Texte wie auch der Fotografien. An den in der Publikation behandelten und fotografisch inszenierten < > ist ein Stück Kulturgeschichte ablesbar. Dabei verweist der Ausdruck objet trouvé nicht zufällig auf die Ästhetik des Dadaismus und zielt ab auf die visuell starken Momente der De-Kontextualisierung und De-Semantisierung, die diesen Bänden innewohnen

      Ein Kleid aus Noten
    • Die Leiblichkeit der Musik

      Studien zur musikalischen Wissenskultur in Padua und zur frühen Trecento-Ballata (1250-1360)

      • 509 stránek
      • 18 hodin čtení

      Die Frage nach der Bedeutung von Leiblichkeit und Sinnlichkeit im Mittelalter war zuerst Gegenstand historischer Forschung. Jacques Le Goff erklärte sie zu einer der ‚größten Forschungslücken in der Geschichtsschreibung‘, der sich in der Folge die Annales-Schule, die historische Anthropologie und die Mentalitätsgeschichte widmeten. Die vorliegende Studie richtet den Blick auf die Leiblichkeit der Musik, um diese Lücke auch im Bereich der Musikwissenschaft zu schließen. Das Interesse für die sinnliche Natur des Menschen war nachweislich durch die Aristoteles-Rezeption geprägt[, deren Einfluss sich auch in der musikalischen Wissenskultur des Due- und Trecento nachweisen lässt]. Dieser kulturgeschichtliche Befund wird an den frühen einstimmigen Ballate des 14. Jahrhunderts philologisch und analytisch erprobt. Die Untersuchung ihrer Kompositionstechnik und spezifischen Tanzidiomatik erweist die Trecento-Ballata als konkretes Zeugnis für die Präsenz des Körpers in der Musik.

      Die Leiblichkeit der Musik
    • Die Schrift des Ephemeren

      Konzepte musikalischer Notationen

      • 158 stránek
      • 6 hodin čtení

      Notenschrift dient dazu, ephemere Zeitphänomene schriftlich festzuhalten. Im Laufe der Geschichte entwickelten sich verschiedene Notationssysteme, die zwischen Mittelalter und Moderne kontinuierlich verfeinert wurden. Die gesammelten Aufsätze in diesem Band beleuchten diese beiden zentralen Epochen hinsichtlich der visuellen Qualität von Notation. Isidor von Sevilla betont bereits im 7. Jahrhundert, dass Töne, die nicht im Gedächtnis bewahrt werden, verloren gehen, da sie nicht aufgeschrieben werden können. Ab dem 9. Jahrhundert begann die Verschriftlichung liturgischer Gesänge in Neumen. Mit der Entwicklung räumlicher Darstellungen der Tonhöhen im 11. Jahrhundert und der mensuralen Notation im 13. Jahrhundert entstanden Systeme, die rhythmische Dauerverhältnisse schriftlich erfassen konnten. Diese musikalische Notation hat bis heute Bestand. Seit den 1950er Jahren kam die grafische Notation hinzu, die eine tiefgehende Verbindung zwischen dem Auditiven und dem Ikonischen herstellt. Die Beiträge in diesem Band untersuchen verschiedene Formen der Niederschrift akustischer Phänomene aus bildtheoretischer Perspektive. Themen wie Gedächtnis, Performanz und das Verhältnis von Notation und Schrift werden in sieben Aufsätzen und einer Einleitung behandelt.

      Die Schrift des Ephemeren
    • Kann ein Kunstwerk 'Zeuge' der Wirklichkeit von Auschwitz sein? Das Unbehagen, das allein schon die Formulierung dieser Frage auslöst, die philosophischen und ästhetischen Probleme, die jede künstlerische Auseinandersetzung mit Auschwitz aufwirft, sind Ausgangspunkt dieser Studie. Da es nach wie vor gilt, diesen dunklen Abschnitt der deutschen Geschichte vor dem Vergessen zu bewahren, ist bei einer solchen Fragestellung auch eine erneute Reflexion über die Möglichkeiten von Kunst zu leisten. Aus der Auseinandersetzung mit Th. W. Adornos philosophischer Ästhetik und Luigi Nonos Auschwitz-Kompositionen wird die These entwickelt, daß Kunstwerke das Gedächtnis an Auschwitz auf besondere Art bewahren und bezeugen können. Sie sind geeignet, ans Licht zu bringen, was anders nicht vermittelt werden kann. Wenn es sich so verhält, wie es Paul Celan formulierte, dass niemand für den Zeugen zeuge, so sind es möglicherweise künftig nur noch die Kunstwerke, die die Wirklichkeit von Auschwitz bezeugen und bewahren.

      Auschwitz - Adorno und Nono