Wie stehen Christentum und Platonismus zueinander? Sind sie völlig zusammendenkbar? Oder einander ausschließend? Welche geschichtlich aufgetretene Systematik – im Christentum und im Platonismus – wird problematisch, wenn ersteres, welche, wenn letzteres gilt? Vieles scheint einfach identisch: Der Gott ist, er ist eins, gut, alles prinzipientheoretisch begründend und vollendend. Der Kosmos ist von ihm hervorgebracht, strukturiert und erhalten. Das Entscheidende des Menschen ist seine Seele, diese ist unsterblich. Da sind aber auch andere Dinge: Inkarnation, Körperlichkeit, auch Zeitstrukturfragen, und natürlich – Frage der Fragen – die Interpretation des Einen selbst: transzendent monistisch oder trinitarisch. Ist das christliche Ernstnehmen des Einzelnen, des Leibes, der Vielen intellektuelle Schwäche oder größere Weisheit? Ist das nicht etwas, das – gerade auch intellektuell – die neuplatonische Konzentration auf einen rein jenseitigen Gott überwindet, eine Transzendenz in die Immanenz etwa gar? Da kann man letztlich sehr klare, wenngleich natürlich – beliebigkeitsfrei – unterschiedliche Antworten geben, wie sie denn eben in unserer Tradition gegeben worden sind. Einige Stufen dieser Antworten werden in diesem Band abgeschritten.
Michael Wladika Knihy






Die Liebe ist etwas enorm Anspruchsvolles. Es ist schwierig, Liebe genau zu denken und zu verstehen. Und es ist so schwierig, ihr entsprechend zu handeln, in den einzelnen Situationen unseres Lebens. Liebe ist, wie sie in Ehe und Familie da ist, eine 'Mission ohne Worte'. Es ist wichtig, diese zwei Dinge zu sehen: Zum einen ist die Sehnsucht der Menschen nach Ehe und Familie enorm stark. Wir sind auf diese Formen von Natur aus ausgerichtet. Zum anderen aber sind Ehe und Familie auch nicht immer ganz einfach. Die faszinierende Lebendigkeit, die in Ehe und Familie da ist, ist nicht immer ungetrübt. Es hat zu allen Zeiten Krisen der Familien gegeben. Deshalb gilt es, Elemente wie Treue, Stabilität und Qualität in diesen Lebensformen anzuerkenen. Die Ehe zwischen Mann und Frau ist das Ja zur Zukunft, zu Kindern und Enkeln. Deshalb ist de Ehe für alle da, für unser aller Zukunft. Christoph Kardinal Schönborn Erzbischof von Wien
Gott und die Ehe
Berufung - Begleitung - Sakrament
Im Bund der gemeinsamen Liebe teilen die Eheleute miteinander Wünsche und Sorgen, Momente des gemeinsamen Glücks und gemeinsame Schwierigkeiten, die Freude über geschenktes neues Leben und die liebevolle Fürsorge für die Kinder und auch für die alten Menschen. Deshalb ist es vorrangige Aufgabe der Kirche, den jungen Menschen zu helfen, den Wert und den Reichtum der Ehe zu entdecken. Im vorliegenden Band wird das Wertvolle und Schöne der christlichen Ehe- und Familienauffassung wieder neu sichtbar gemacht. (Christoph Kardinal Schönborn, Erzbischof von Wien)
Ja, es gibt sie! Die glücklichen Ehepaare und Familien, die nach einer guten Ehevorbereitung auf die sakramentale Ehe ein Leben lang zusammenbleiben. Wo die Liebe wächst anstatt zu verkümmern, wo die Kinder dieser Familien den Glauben gleichsam mit der Muttermilch aufsaugen und vermittelt bekommen. Sie glauben es nicht? Dann lesen Sie die Berichte über die katholische Ehevorbereitung in Litauen oder in der West-Ukraine. Die Scheidungszahlen gingen dort in den letzten 20 Jahren dramatisch zurück, weil die Schönheit und Kraft der sakramentalen Ehe gelehrt, erkannt und gelebt wurde. Theologische, psychologische und philosophische Beiträge namhafter Referenten unterstreichen in Theorie und Praxis die Dringlichkeit einer umfassenden Vorbereitung auf die Eheentscheidung. Sinn und Glück in Ehe und Familie sind möglich, wenn die sakramentale Ehe richtig und umfassend vorbereitet wird!
Das Internationale Theologische Institut (ITI Trumau) veranstaltete 2012 gemeinsam mit dem Institut für Ehe und Familie (IEF Wien) einen eigenen Studientag zum Thema „Verlobung“, um einer breiteren Öffentlichkeit die vielfältigen Aspekte und Bedeutungen der Verlobung wieder mehr ins Bewusstsein zu bringen. „Warum Verlobung? Wenn zwei Menschen sich finden, wollen sie gemeinsam ihr künftiges Leben gestalten und füreinander ganz da sein. Der erste Schritt dazu ist die Verlobung. Sie ist das erste Versprechen zweier sich liebender Menschen, künftig ganz füreinander da zu sein. Die Verlobungszeit dient also als Vorbereitung auf eine geglückte Partnerschaft, Ehe und Familie. Es ist bemerkenswert, dass das Interesse und die Initiativen zur Vorbereitung auf das Sakrament der Ehe vielfach zunehmen, um auf die damit verbundenen Fragen entsprechende und angemessene Antworten zu geben.“ (Christoph Kardinal Schönborn, Erzbischof von Wien)
Die Arbeit nimmt ihren Ausgang von der Einsicht, daß mit Kant jede unmittelbare Metaphysik im Sinne der Tradition unhaltbar geworden ist. Nun zeigen sich freilich auch im Werk Kants Widersprüche, die ein Stehenbleiben bei ihm verunmöglichen. Es ist die These des Autors, daß die entscheidende philosophische Diskussion seit dem Ende aller unmittelbaren Metaphysik, die zwischen Kant und Hegel, so zu interpretieren ist: Wir können nicht bei einem Entweder-oder bleiben, sondern Kant - vollständig zu Ende gedacht - ergibt Hegels System. Dies nicht im allgemeinen zu behaupten, sondern an jeder Bestimmung des Denkens aufzuzeigen, unternimmt diese Arbeit.
Von Platon bis Rilke ist eine Sammlung von fünfzehn philosophiehistorischen Texten. Sie beschäftigen sich hauptsächlich mit fünf der großen Philosophen, die der Autor ganz nach oben stellt: Platon, Augustinus, Descartes, Fichte, Hegel. Dazu treten historische Entwicklungen des Platonismus, Aristoteles und neuere relevante Dinge, bei Guardini und von Hildebrand da, bei Nietzsche und Rilke dort. Die Ausrichtung ist dabei so, dass sichtbar wird: Man kann sehr feinen historischen Linien nachgehen und dennoch das Detail so fassen, dass sich ein gewisser Gesamtblick auf die philosophische Tradition ergibt.
Nivellierung, Prinzipialisierung und Revolutionierung von Erfahrung
- 192 stránek
- 7 hodin čtení
Die Geschichte der Philosophie zeigt vielfältige Strukturen, die es ermöglichen, kulturhistorische und naturwissenschaftliche Entwicklungen über Jahrhunderte hinweg zu reflektieren. In der Gegenwart ist das System Descartes ein stabiler Ansatzpunkt, da es methodische Schritte enthält, aus denen sich unentfaltete Figuren entwickeln lassen. Diese Schritte und Figuren bilden die Grundlagen des neuzeitlichen Denkens. Das Herausarbeiten dieser Formen aus den Cartesischen Texten und deren Wiederfinden bei weiteren Denkern der Neuzeit scheint nur im dialektischen Vorgehen Hegels möglich zu sein. Bei Descartes sind bereits Gedankenfiguren zu erkennen, die ausschließlich dialektisch erfasst werden können. Der Unterschied zwischen diesen und den dominierenden Formen in der Wirkungsgeschichte Descartes’ ist so groß, dass das gesamte neuzeitliche Denken darin Platz finden könnte. Große Linien dieses Denkens lassen sich mit den Begriffen ‘Nivellierung’, ‘Prinzipialisierung’ und ‘Revolutionierung’ umreißen. Nivellierung bezieht sich auf ein striktes Methodenbewusstsein und die Stabilisierung metaphysischer Ergebnisse, was zu einer Vergleichgültigung von Erfahrungsformen führt. Prinzipialisierung rückt das Ich ins Zentrum des Denkens, während Revolutionierung Zweifel als metaphysische Grundform betrachtet und das Denken als dynamischen Prozess versteht. So zeigt sich die Vielfalt und Systematik des neuzeitlichen Denkens.
Breite des Ichs
- 263 stránek
- 10 hodin čtení
Descartes’ Werk bleibt in seiner Gesamtheit und in jedem größeren Text uneindeutig, was trotz aller Vermittlungsversuche zu widersprüchlichen Interpretationen führt. Die vorliegenden Studien argumentieren, dass diese Widersprüche erklärbar sind, wenn zwei gedankliche Schritte beachtet werden: Erstens sind zwei Reihen des Cartesischen Denkens in Descartes’ Schriften unausgeglichen präsent. Zweitens muss die zweite Reihe so interpretiert werden, dass sie einer methodischen Form folgt, die Descartes selbst kaum thematisiert hat. Diese Herangehensweise erfordert, dass nicht nur Intuition, Deduktion oder Enumeration betrachtet werden, sondern auch Konzepte wie Wiederholungen des Zweifels, Aufspaltungen von Inhalten in Klarheit und Wahrheit sowie Einheiten von Einschränkung und Entschränkung von Erkenntnisansprüchen. Descartes’ Denken wird dadurch vielfältiger und bereichert die Philosophiegeschichte. Die unterschiedlichen Formen des Cartesischen Denkens führen zu variierenden Inhalten. Methodisch und metaphysisch wird vieles verständlich, was zuvor widersprüchlich erschien. Zusammengefasst: Mathematische Methode und das reine Ich können zugunsten quasidialektischer Denkformen und einer nicht abstrakten Subjektauffassung hinterfragt werden. Das Ich wird so weit, dass es als reines Urteils- und Zweifelssubjekt nicht haltbar ist und in Urteile, halbbewusste Auffassungen und Leidenschaften zerfällt. Es wird so umfassend, dass das Denke
Franz Ungler: Organismus und Selbstbewusstsein
- 159 stránek
- 6 hodin čtení
Dieser Band beinhaltet einen unveröffentlichten Text von Franz Ungler, in welchem der Versuch unternommen werden soll, das Problem Organismus und Selbstbewußtsein einer Lösung zuzuführen. Der Autor denkt in diesem Text den Zusammenhang zwischen Ich und Leben im Zuge der Auslegung von Texten Kants und Hegels. Da ist die Interpretation des Schematismuskapitels Kants, in dem Allgemeines und Sinnliches vermittelbar werden. «Das Erfahrungsurteil resultiert daraus, dass die bloße Urteilsfunktion an ihren Inhalt erinnert wird. So scheint sich der Gedanke der transzendentalen Subsumtion am sinnvollsten darzustellen.» Damit ist man auf dem Weg dazu, das Urteil, das für Kant die Ich-Funktion schlechthin ist, als selbstbewegend, als organisch aufzufassen. Und da ist die Interpretation einer Reihe von Passagen des Vernunftsabschnitts in Hegels Phänomenologie des Geistes. Man kann anhand dialektischer Auflösung und Ableitung naturwissenschaftlich leitender Vorstellungen lernen, wie sich im Durcherfahren und Entfernen dieser Vorstellungen das Selbstbewußtsein in der Natur findet und über sie in das Leben der Freiheit und Geschichte fortschreitet.