Mabillon und andere
Die Anfänge der Diplomatik. Aus dem Polnischen übersetzt von Martin Faber
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Dieses Werk bietet einen umfassenden Einblick in die Entstehungsgeschichte der Urkundenwissenschaft. Es werden die sozialen, kulturellen und wissenschaftshistorischen Bedingungen der Idee einer „ars diplomatica“ in der Frühen Neuzeit aufgezeigt und grundlegende Texte dieser Disziplin analysiert, beginnend mit Jean Mabillons berühmtem Werk, De re diplomatica libri VI. Neben der Entwicklung der diplomatischen Kritik in der Frühen Neuzeit werden die Kontroversen beleuchtet, die die Entstehung und Frühgeschichte der Diplomatik geprägt haben. Dazu zählen Streitigkeiten um die Echtheit mittelalterlicher Privilegien, die im 17. und 18. Jahrhundert in einigen europäischen Ländern auftraten und als „bella diplomatica“ bekannt wurden, sowie die heftige Debatte um die epistemologischen Grundlagen der Diplomatik, die vom französischen Jesuiten Barthélémy Germon angestoßen wurde. Zudem wird die Entwicklung der diplomatischen Forschungen in verschiedenen europäischen Ländern bis zum Ende des 18. Jahrhunderts sowie die Anfänge der Diplomatik als Universitätsdisziplin und Historische Hilfswissenschaft präsentiert. Abschließend wird der Versuch eines Paradigmenwechsels in der Diplomatik vorgestellt, den Johann Christoph Gatterer in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts unternahm.
