Knihobot

Jutta Voigt

    5. červen 1941
    Spätvorstellung
    Der Geschmack des Ostens
    Westbesuch
    Verzweiflung und Verbrechen
    Stierblutjahre
    Im Osten geht die Sonne auf. Berichte aus anderen Zeiten
    • Jutta Voigt, Journalistin, dokumentiert in Reportagen und Feuilletons das "ganz normale Leben" in der DDR und der frühen Bundesrepublik. Sie berichtet wertfrei über alltägliche Begebenheiten, die das Lebensgefühl im Osten mit seinen positiven und negativen Aspekten widerspiegeln.

      Im Osten geht die Sonne auf. Berichte aus anderen Zeiten
    • Zwischen Distanz, Skepsis und Hedonismus entfaltet Jutta Voigt in ihrem neuen Meisterwerk die Sehnsucht nach einem anderen Leben in der DDR. Sie erzählt von Künstlern und Bohemiens, die im realexistierenden Sozialismus gescheitert sind und außerhalb der Kontrolle des Systems ihr wahres Sein suchten. Die Erzählung ist klug und unterhaltsam, geprägt von einem rebellischen Elitebewusstsein in den frühen Jahren der DDR, das sich in den Siebzigern zunehmend kritisch und reformerisch entwickelte und in den Achtzigern in Distanz und Gleichgültigkeit mündete. Die Protagonisten – von Brecht bis Müller, von Hacks bis Wawerzinek – strebten danach, als Individuen unkontrolliert zu existieren. Besonders in den zerfallenden Mietshäusern des Prenzlauer Bergs, aber auch in Leipzig, Dresden-Loschwitz und Halle entstand eine subkulturelle Szene, die zwischen Skepsis und Hedonismus oszillierte. Voigt wird zur Chronistin jener, die das richtige Leben suchten – radikal, humorvoll und leidenschaftlich. Ihre Erzählung zeigt fließende Übergänge zwischen Journalismus und Literatur und positioniert sie in einer Reihe mit großen Namen wie Tucholsky und Kisch. Ein Bohemien, so Erich Mühsam, ist jemand, der aus innerer Verzweiflung heraus ins Leben geht und mit dem Zufall experimentiert.

      Stierblutjahre
    • In ihren Gerichtsreportagen richtet Jutta Voigt den Fokus weniger auf die Verbrechen selbst als auf die Menschen und Schicksale hinter den Fällen. Sie zeigt Mitgefühl mit den „Gefallenen“ und stellt die zentrale Frage nach der Gerechtigkeit. In den Gerichtssälen entfaltet sich ein grotesker Reigen von Typen und Charakteren, die aus der Reihe tanzen und stürzen – die Rechtsbrecher, die sowohl bizarr als auch komisch sind. Dieses Panorama spiegelt die sieben Todsünden und ihre Abarten wider, ähnlich der allegorischen Tafel von Pieter Breughel, wo Einzelne in sinnlosen Beschäftigungen versinken und der Sinn des Lebens in Gleichgültigkeit verloren geht. Die Abfolge der Verhandlungstermine und die Auftritte der Angeklagten prägen den Gerichtssaal. Der Unterschied zwischen Mord und Ladendiebstahl zeigt sich in der Wahrnehmung der Angeklagten: Mörder werden als ganze Menschen mit Schicksal gesehen, während im Amtsgericht oft nur das Delikt zählt. Hier bleibt der Beschuldigte meist anonym, und sein Hintergrund wird nicht hinterfragt. Im Gegensatz dazu taucht Voigt in diese Welten ein und bleibt nicht objektiv. Ihre Nähe zu Opfern und Tätern bedeutet, im Reigen der Rechtsbrecher ein Stück mitgetanzt zu haben, was Mitgefühl und Mitleid mit den Gefallenen hervorruft.

      Verzweiflung und Verbrechen
    • Westbesuch

      • 228 stránek
      • 8 hodin čtení
      4,3(4)Ohodnotit

      Kein Ort Drüben Warum fuhr der Westonkel mit einem geliehenen Mercedes in den Osten? Wie konnten Städte wie Reutlingen und Paris zu Sehnsuchtsorten werden? Jutta Viogt erzählt von den Absurditäten des Reisens zwischen Ost und West, als es noch nicht das Normalste von der Welt war, dass man in ihr rumfährt. Zwanzig Jahre nach der Wende sind die Zeiten der Sehnsucht vorbei. Das Glück ist nicht mehr da, wo wir nicht sind. Es hat da zu sein, wo wir sind. „Unterhaltsam und klug.“ Süddeutsche Zeitung Westbesuch – ein Wort, das Erinnerung in sich trägt, an Willkommen und Abschied, Umarmung und Entfremdung. In ihrem brillant geschriebenen, ironischen und hellsichtigen Text stellt Jutta Voigt fest: Ost- und Westdeutsche kannten sich viel besser, als nach 1989 gemutmaßt wurde – und sie profitierten voneinander. Die einen freuten sich auf schöne Geschenke, die anderen genossen die Bewunderung ihres dicken Audis, ihres Lebensstandards, vor allem aber die Dankbarkeit für die mitmenschlichen Dienste an den Brüdern und Schwestern. Zwanzig Jahre nach dem Mauerfall ist die Besuchszeit vorbei. Dennoch fühlen sich viele Ostdeutsche immer noch zu Besuch im Westen und viele Westdeutsche als generöse Gastgeber.

      Westbesuch
    • Sage mir, was du isst, und ich sage dir, wer du bist Die DDR ist untergegangen und mit ihr die Kübel der Großküchen, die Durchreichen und die herrschsüchtigen Kellner. Die preisgekrönte Journalistin Jutta Voigt erinnert an Spreewaldgurken, Grilletta und Goldbroiler und das einzige japanische Restaurant der Republik. Brillant geschrieben, wunderbar subjektiv und ganz und gar nicht geschmacklos. „Unterhaltsam und klug.“ Süddeutsche Zeitung "Witzige Abrechnung mit dem Leben im ‚Ham wa nich'-Land." Stern

      Der Geschmack des Ostens
    • Spätvorstellung

      • 252 stránek
      • 9 hodin čtení
      3,4(3)Ohodnotit

      Alter schützt vor Jugend nicht Die brillante Feuilletonistin Jutta Voigt zeigt uns, was es heißt, jung zu bleiben, während man älter wird. Sie erzählt von der tröstlichen und schmerzhaften Identifikation mit der Jugend, die den Bogen des Lebens bis zum Zerreißen spannt. Berichtet wird „Aus dem Leben einer älteren Dame“: „Wenn ich ein Café betrete, verstummt kein Gespräch, ist kein Auge auf mich gerichtet. Ich finde das in Ordnung. Ich habe es lange genug gehabt, das Strammstehen vor meinem Dekolleté, die Hab-Acht-Stellung beim Klacken meiner hohen Absätze, das ehrfürchtige Verstummen vor einem Lächeln.“ Es geht um eine Frau, die ihre Waschmaschine mehr liebt als ihren Mann. Um einen Striptease am Totenbett. Und um einen, der seine junge Geliebte für eine Gleichaltrige verlässt, weil sie denselben Subtext in der Seele hat. Die Spätvorstellung einer Generation, der die ewige Jugend zur Pflicht geworden ist. „Ein starkes Buch und so schön offensiv. Das ist der Humor, den man zum Weiteraltern braucht!“ Dieter Hildebrandt

      Spätvorstellung
    • Jutta Voigt erzählt die Geschichte ihrer Familie zwischen Krieg und Frieden, Diktatur und Bohème, Vergebung und Vergessen – ihr bislang persönlichstes Buch.  Margit, die wilde Mutter, war achtzehn, als sie den blonden, hochgewachsenen Willi traf. Drei Wochen nach Judys Geburt überfiel Hitler die Sowjetunion, und das Kind sah den fernen Vater erst wieder, als es sieben Jahre alt war. Die hoffnungsvollen fünfziger Jahre enden im tiefen Fall: Willi erliegt dem Alkohol, weil er den Krieg und was er tat vergessen muss. Judy schafft als Einzige in der Familie den Aufstieg: Sie trifft Henri, den genialen Regisseur und Brecht-Schüler, und wird eine erfolgreiche Feuilletonistin. Aufbruch und Scheitern der Nachkriegszeit wiederholen sich in der zweiten historischen Zäsur, die Judy erlebt: der Wende. In Jutta Voigts neuem Buch sehnt sich die Vergangenheit nach der Gegenwart. Sie will nicht begraben sein, sondern wird zum bizarren Muster, vor dem wir uns erkennen. »Berührend, verstörend und unfassbar gut erzählt.« MARION BRASCH  »Jutta Voigts Erinnerungen verdichten acht Jahrzehnte deutscher Geschichte auf wenigen Quadratkilometern Berlin, vom Krieg über die DDR bis in die offene Gegenwart: kitschfern, realitätstrunken und mit reflektierter Poesie.« CHRISTOPH DIECKMANN, DIE ZEIT  »Großartig geschriebene Zeitgeschichte(n).« DIETER KOSSLICK

      Wilde Mutter, ferner Vater
    • Falls Sie in letzter Zeit in einem Berliner Café waren, hätte es Ihnen passieren können, dass eine Frau auf Sie zukommt und Sie fragt, ob Sie Lust hätten, einen Kaffee lang mit ihr zu reden, jetzt gleich, an Ort und Stelle. Worüber? Über die Dinge des Lebens, jene Elementarteilchen der Existenz, die in dem zufälligen Moment eines Vormittags von Belang erscheinen. Es könnte sein, dass Sie ihr, einer Fremden, von sich erzählt hätten, von Ihrer Liebe, Ihren Ängsten, Ihren Hoffnungen. „Wahlbekanntschaften“ nennt Jutta Voigt die 47 Miniaturen, die in 47 verschiedenen Cafés spielen- Bühnenbilder für das Theater des Alltags. Der Reiz dieser Porträts liegt im spontanen Überschreiten der Grenze zwischen unbekannten Menschen, in der intensiven Flüchtigkeit der Begegnung. Zurück bleiben Einblicke in die Vielfalt von Lebensentwürfen, wie sie sonst selten zu bekommen sind. Pressestimme: „Jutta Voigts pointiert formulierte Kolumnen sind eine wunderbare Lektüre; einmal begonnen, möchte man das Bändchen nicht mehr aus der Hand legen. Die Gespräche mit den “Wahlbekanntschaften„ dokumentieren en miniature die Entwicklungen der deutschen Gesellschaft nach 1989, zumal Voigt in vielen Fällen Menschen eine Stimme gibt, die sonst keine Gelegenheit zur Äußerung haben.“ (Tageblatt, Luxemburg)

      Wahlbekanntschaften