Knihobot

Anette Horn

    15. duben 1963
    Unseres Herzens vergessene Sprache
    Die Risse des gebrochenen Spiegels
    Nietzsches Begriff der "décadence"
    Die doppelte Vergangenheit der Gegenwart
    Kontroverses Erbe und Innovation
    Subjectivity, migration and cosmopolitanism in Peter Horn’s poetry
    • This book contains a collection of essays, critical articles, interviews and reviews of Peter Horn’s remarkable and prolific life as a poet spanning over half a century from his early mostly apolitical poems to the anti-apartheid poems and the poems and short stories of the South African transition to democracy in the 1990’s until the present. In this book the full spectrum of the critical reception of his œuvre from the highest praise – comparing him to Walt Whitman and Pablo Neruda – to a rejection of his aesthetics as being too politically overt has been included. The readers have to decide for themselves how to respond to his literary production. This book contributes to a re-reading of his poetry and prose, as well as his critical work both on South African literature, but also on more general cultural and theoretical topics. One line of inquiry that is pursued in the first two essays and which makes Horn’s poetry uneasily relevant to today’s, 21st century readers are especially his early poems as well as those of the transition where he reflects on his experience as a refugee, which is the daily and often tragic reality for millions of people across the globe today. Here his subjective desires become interlinked with a politically engaged cosmopolitanism that can be traced throughout his œuvre.

      Subjectivity, migration and cosmopolitanism in Peter Horn’s poetry
    • Kontroverses Erbe und Innovation

      Die Novelle «Die Reisebegegnung» von Anna Seghers im literaturpolitischen Kontext der DDR der siebziger Jahre

      • 176 stránek
      • 7 hodin čtení
      3,0(1)Ohodnotit

      Diese Arbeit untersucht die Novelle Die Reisebegegnung von Anna Seghers nicht als isoliertes Werk einer Autorin, sondern als Symptom der Möglichkeiten und Grenzen des innovativen Schreibens in der DDR zu Beginn der siebziger Jahre. Anna Seghers griff mit dieser Novelle in die «Erbe»-Debatte der frühen siebziger Jahre ein, an der sich Fragen um den sozialistischen Realismus entzündeten. Gleichzeitig verfremdete sie diese Debatte durch die allegorische Darstellung der Poetiken der Romantik, des frühen Realismus und der Moderne in den Figuren E. T. A. Hoffmanns, Gogols und Kafkas und ging somit über den unmittelbaren literaturpolitischen Anlaß hinaus. Gegen das Postulat einer objektiven Zeit setzt sie einen subjektiven Zeitbegriff, der die Bereiche des Traums, der Phantasie und der Erinnerung einschließt.

      Kontroverses Erbe und Innovation
    • Décadence ist ein Schlüsselbegriff im Denken Nietzsches. Diese Arbeit versucht, die schillernde Vieldeutigkeit dieses Begriffs zu erkunden, indem sie ihn aus der Perspektive verschiedener Diskurse beleuchtet, die Nietzsche zu einer Typologie der décadence verwendet: Darwinismus, Degenerationstheorie, Physiologie, Psychologie, Religion und Ästhetik. Dabei wird die Vielfalt der Stile Nietzsches berücksichtigt, die von der kühlen Analyse über die Ironie bis zur scharfen Polemik reicht. Für Nietzsche liegt die Überwindung der décadence , mit der er den Zustand der Moderne diagnostiziert, in der Aufwertung der Kunst gegenüber den bisherigen Versuchen, der Welt einen metaphysischen Sinn zu verleihen.

      Nietzsches Begriff der "décadence"
    • Christoph Hein erzählt knapp und nüchtern über »unerhörte Begebenheiten« in und nach der DDR. Seit dem Fall der Mauer 1989 kann er jedoch nicht mehr bloß als »DDR Chronist« gesehen werden, sondern als gesamt-deutscher Schriftsteller, der die tragischen Brüche aufzeigt, die das 20. und frühe 21. Jahrhundert prägten. Oft geraten seine Figuren dabei in Konflikt mit ihrer Umwelt oder dem politischen System, vor allem wenn es sich um jegliche Form der Zensur handelt. Gleichzeitig vertritt er jedoch kein dogmatisches ästhetisches oder politisches Programm, sondern hält als kritischer Zeitzeuge Distanz zu den Geschehnissen in den Romanen. Dennoch soll in diesem Buch versucht werden, Heins polyphone und multiperspektivische Narrativik zu analysieren sowie die Erinnerung an vergangenes Unrecht und ihren Appell an einen kritischen Humanismus. Nur durch das unzeitgemässe Erinnern statt der Verdrängung kann die Wiederholung dieser Verbrechen gebannt werden, ob privat oder öffentlich, wobei das Private mit dem Öffentlichen verflochten ist.

      Die Risse des gebrochenen Spiegels
    • Unseres Herzens vergessene Sprache

      • 205 stránek
      • 8 hodin čtení

      Ingeborg Bachmanns Kritik an einer Sprachverwendung nach dem Prinzip des l‘art pour l‘art und ihre eigene Abwendung von einer poetischen Sprache sind sowohl Abrechnung mit dem Schweigen nach dem Ende der Nazi-Barbarei als auch Beschäftigung mit einer Chandos-ähnlichen Sprachkrise. Bachmann erklärt in den Frühen Entwürfen zum Buch Franza, dass ihr »Todesarten«-Projekt die Weigerung der Gesellschaft anspricht, sich mit der Gewalt in der Gesellschaft auseinander zu setzen. Zugleich werden in diesen Texten die Angst und der Schmerz Liebender erfahrbar, die dieser Gewalt ausgesetzt sind. Dass sie die Texte dieses Projekts größtenteils nicht vollendete und publizierte, zeigt ihren Kampf um die Möglichkeit, das »Unsägliche« auszusprechen, zugleich als eine historisch gewordene Vergangenheit und als eine persönliche Gegenwart.

      Unseres Herzens vergessene Sprache
    • Benn hat in seinen Essays und z. T. auch in seinen Gedichten immer wieder betont, dass nicht das Inhaltliche, sondern die Form das Eigentliche an einem Gedicht ist. Er selbst hat seine denkerischen Bemühungen nur als »eine Art Materialbeschaffung für die Lyrik, die immer mein eigentliches literarisches Anliegen war«, eingestuft. Im Gegensatz zu vielen Forschungsbeiträgen zu Benns Werk wird hier Benn in erster Linie als Lyriker wahrgenommen und bewusst werden die Biografie und die Essays nur insoweit herangezogen, als sie zum Verständnis der Lyrik beitragen, denn jenseits der textimmanenten Interpretation muss doch auch der geschichtliche, biografische und gedankliche Kontext berücksichtigt werden. Lyrik vermag letztlich nur sich selbst zu offenbaren, die Dinge mystisch bannen durch das Wort. Sie ist Ausdruck einer zur Lust der Fantasie erschaffenen Welt. Die Sprache der Wissenschaft, auch der Literaturwissenschaft, ist nach Benn unzulänglich und begrenzt und unfähig, das Geheimnis und den Zauber der Lyrik zu erschließen. Ein Sprechen über Lyrik kann keinen Aufschluss über das geben, was Lyrik in ihrem Wesen ist. Wenn hier dennoch Benns Gedichte interpretiert werden, dann mit der Erkenntnis, dass die Rezeption des Eigentlichen in der Lyrik nur über ästhetische und assoziative Kanäle geht.

      Was aber neu ist, ist die Frage nach dem Satzbau
    • Der Schrei ist das einzig Ewige

      • 286 stránek
      • 11 hodin čtení

      Eine Interpretation der Werke von Thomas Bernhard ist fast unmöglich, da er - wie er selbst sagt - eine Sprache spricht, die nur er versteht. Das versetzt den Leser und Interpreten in eine fast unmögliche Situation. Anstelle der Wahrheit steht bei Thomas Bernhard die Authentizität der Stimme, des Körpers und der Geste. Die vorliegende Analyse der Romane von Thomas Bernhard geht von dem Satz »Es kommt auf das Wie an, und das ist eben die Sprache.« In der Wiederholung der Geste werden die Texte zu einer Art musikalischer Komposition, die Sprache distanziert sich vom diskursiven Ausdruck und wird zur Musikalität. Die Romane stehen aber auch gegen die »unerträgliche und entsetzliche Existenz«. »Was die Schriftsteller ­schreiben / ist ja nichts gegen die Wirklichkeit«. Diesen Schrecken der Existenz zeigt die vorliegende Arbeit als den Kern des Werks von Thomas Bernhard. Gegen diesen Schrecken helfen weder die Kunst, noch die Philosophie oder die Musik. So besteht die Vorgehensweise der Autoren im Grunde aus nichts als Lesen; sie wollen Thomas Bernhard auf eine Art und Weise lesen, die vielleicht neue Einsichten ergibt.

      Der Schrei ist das einzig Ewige
    • In einer fenster- und türlosen Zelle

      • 317 stránek
      • 12 hodin čtení

      In Kafkas Romanen gibt es keinen objektiv gültigen Maßstab, mit dem wir die Wahrheit oder Falschheit von Aussagen prüfen können. Die Perspektive der Figuren ist von der eines 'objektiven' Erzählers nicht grundsätzlich verschieden, aber die scheinbare Objektivität enthüllt sich immer wieder als unzuverlässig. Die Aussagen halten den Text in der Schwebe und wir erfahren eher etwas über die Irrtümer der Figuren als verlässliche Informationen. Der Text konfrontiert uns mit einer Vielzahl von Perspektiven und erlaubt uns keinen sicheren Blick auf die Welt im Text. Die Struktur der Romane ist so, dass eine nachträgliche Erklärung nicht geliefert wird, dass also die ideologische Verzerrung der Realität durch den Helden nicht an einem explizit gelieferten Wirklichkeitsmodell gemessen werden kann. Aber das bedeutet nicht, dass der Leser sich in genau derselben Lage wie die Figuren befindet und das Verstehen der Figuren nicht hinterfragen kann. Mit Hilfe von Foucaults Machtbegriff und Agambens Begriff der Profanierung – der politischen Säkularisierung theologischer Begriffe – entwickeln Anette und Peter Horn eine neue Interpretation der Romane Kafkas.

      In einer fenster- und türlosen Zelle
    • "Ich bin dir wohl ein Rätsel?"

      • 381 stránek
      • 14 hodin čtení

      Dass Kleists Texte doppeldeutig, paradox, schwierig, rätselhaft und widersprüchlich sind, ist die allgemeine Meinung der Kritik. Gerade deswegen versuchen Kritiker immer wieder die Texte durch harmonisierende Interpretationen einzuebnen. Aber Kleists Sprache ist und bleibt eine 'Fremd'-Sprache, und er ist seinen Zeitgenossen aber auch uns ein Rätsel. Das 'Verstehen' solcher 'fremdartiger' Texte ist sehr viel schwieriger, als man gemeinhin annimmt. Auf diese Rätsel wollten wir uns einlassen und sie nicht zu 'symmetrischen Bedeutungskristallen' in apriorischen Theorien verarbeiten, 'denen nichts mehr von der Komplexität der Materie anhaftet', die eben die 'Rätselhaftigkeit' dieser Texte ausmacht.

      "Ich bin dir wohl ein Rätsel?"