Knihobot

Carina Handlanger

    Die Europäische Aktiengesellschaft als Rechtsform für den Mittelstand
    Die Europäische Aktiengesellschaft als Rechtsform für mittelständische Unternehmen
    • Inhaltsangabe:Einleitung: Die wirtschaftliche Integration in Europa macht zügige Fortschritte. Grundsätzlich ergeben sich daraus insbesondere für mittelständische Unternehmen sowohl Chancen als auch Risiken. In einem vereinten und funktionierenden Europa ist es insbesondere für den Mittelstand wichtig, sich langfristig ohne Barrieren wie im eigenen Binnenmarkt bewegen zu können. Denn seine Möglichkeiten, international bzw. europaweit zu agieren, sind nicht mit denen eines Konzerns vergleichbar. Der Wettbewerbsdruck für den Mittelstand in Europa wird höher. Nicht nur die Konkurrenzsituation im eigenen Land verschärft sich, sondern auch die Auseinandersetzung mit europaweit operierenden Konkurrenten wächst. Eine Chance, die Eintrittsbarrieren in andere Mitgliedsstaaten in der europäischen Union abzubauen, liegt in der fortschreitenden Harmonisierung des nationalen Rechts. Die Schaffung einer gemeinsamen europäischen Rechtsform ist ein Schritt in diese Richtung. Hintergrund dafür sind die aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen des europäischen Wirtschaftsraumes in direkter Verbindung zu den mittelstandspolitischen Bemühungen und Herausforderungen in einem erweiterten Europa. Diese spiegeln sich im Fortschritt der Lissabon-Agenda wider. Die Lissabon-Agenda skizziert Strategien und Positionen für eine europäische Mittelstandspolitik in den Jahren 2000 bis 2010. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP), als ein Maß für die wirtschaftliche Tätigkeit in einer Volkswirtschaft, definiert den Wert aller neu geschaffenen Waren und Dienstleistungen, abzüglich des Wertes aller dabei als Vorleistungen verbrauchten Güter und Dienstleistungen. Das reale Wachstum des BIP ist in den Jahren 2000 bis 2003 kontinuierlich auf unter einen Prozent gesunken und 2004 wieder auf über zwei Prozent angestiegen. Die EU-Kommission musste auf Grund der chronischen deutschen Konjunkturschwäche ihre Wachstumsprognose für das Jahr 2005 für die gesamte EU von 2,3 auf 2,0 Prozent korrigieren. Das Wachstum der Beschäftigung insgesamt ist in den Jahren 2000 bis 2003 ebenfalls kontinuierlich gesunken. Werte für das Jahr 2004 und eine Prognose für 2005 liegen noch nicht vor. Die Lissabon-Agenda wird in Bezug auf zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten für den Mittelstand in einem erweiterten Europa als unverzichtbar erachtet. Ziel der im Jahre 2000 auf dem Gipfel von Lissabon beschlossenen Reformen ist es, die EU zum dynamischsten und wettbewerbsfähigsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der [ ]

      Die Europäische Aktiengesellschaft als Rechtsform für mittelständische Unternehmen
    • Die wirtschaftliche Integration in Europa schreitet voran, was für den Mittelstand die Notwendigkeit erhöht, langfristig ohne Barrieren im Binnenmarkt agieren zu können. Die Niederlassungsfreiheit gemäß Art. 43 EGV war für Kapitalgesellschaften ohne Rechtspersönlichkeit außerhalb ihrer Heimat bislang kaum praktikabel. Die englische „Limited“ bildet hier eine Ausnahme, da sie ihre Rechtspersönlichkeit nicht verliert, wenn sie ihren Sitz verlegt. Mit der Einführung der Europäischen Gesellschaft (SE) wurde ein bedeutender Schritt unternommen, um diese Problematik zu beheben. Unternehmen können sich nun grenzüberschreitend als SE reorganisieren, ohne ihre Rechtspersönlichkeit zu verlieren. Aktiengesellschaften aus verschiedenen Mitgliedsstaaten können fusionieren oder gemeinsame Tochtergesellschaften gründen. Die Autorin analysiert die SE und vergleicht sie mit nationalen Gesellschaftsformen, wobei sie insbesondere die Tauglichkeit der SE für den Mittelstand beleuchtet. Sie untersucht Aspekte wie Flexibilität, Rechtssicherheit, Steuer- und Arbeitsrecht sowie die Kosten und den Kapitalbedarf einer SE. In Zeiten, in denen die kapitallose „Limited“ Europa dominiert, sind diese Fragen besonders relevant. Die Autorin präsentiert verschiedene Fallkonstellationen, in denen die SE für den Mittelstand vorteilhaft sein kann, und weist gleichzeitig auf den bestehenden Reformbedarf im Bereich gemeinschaftsrechtlicher Gesellschaftsformen hin.

      Die Europäische Aktiengesellschaft als Rechtsform für den Mittelstand