Knihobot

Stefan Ripplinger

    1. leden 1962
    How to write
    Vergebliche Kunst
    Mallarmés Menge
    Kunst im Krieg
    Der Schirm
    Mary Pickfords Locken
    • Mary Pickfords Locken

      Eine Etüde über Bindung

      • 91 stránek
      • 4 hodiny čtení
      5,0(2)Ohodnotit

      Im Juni 1928 lässt sich die Schauspielerin Mary Pickford ihre berühmten Locken abschneiden. Damit endet die Karriere der meistgeliebten, erfolgreichsten, reichsten, mächtigsten, freiesten, vielseitigsten, sensibelsten und begabtesten Frau der Filmgeschichte. In den Jahrzehnten darauf gerät sie in Vergessenheit, gehen manche ihrer Filme für immer verloren, doch der Zauber ihres Haars, die Anmut ihres Spiels verlieren sich nicht. Ripplingers Essay ist weder filmhistorische Untersuchung noch Starbiografie, sondern eine Etüde über Bindung.

      Mary Pickfords Locken
    • Der Schirm

      Einsamkeit als Auseinandersetzung

      Einsamkeit ist nicht Sache des isolierten Einen. Einsamkeit tritt ein, sobald die Andern wiederkehren, ob als Erinnerte, Vermisste oder Bedrohliche, ob als Lockende, Kämpfende oder Schwatzende. Einsamkeit ist ein Verhältnis. Ripplingers Essay betrachtet dieses Verhältnis an der Echo-Literatur von Gustave Flaubert und Uwe Nettelbeck, an Exil-Schriften von Victor Hugo, an Gedichten von Elizabeth Bishop und Emily Dickinson, an der Antipolitik von Maurice Blanchot, an Fabeln von Günther Anders und Ernst Bloch, aber auch an dem Melodram Portrait of Jennie von William Dieterle.

      Der Schirm
    • Kunst im Krieg

      Kulturpolitik als Militarisierung

      Deutschland rüstet auf, beteiligt sich an Kriegen, bereitet sich auf Kriege vor. Das setzt auch die Kulturpolitik auf den Prüfstand. Während der Krieg das Verhältnis von Staat, Gesellschaft und Kunst neu ordnet, forderte der General­inspekteur der Bundeswehr einen »nötigen Mentalitätswechsel«, eine »Gedankenwende« ein, um »kriegstüchtig« zu werden. ­Stefan Ripplinger reflektiert die neue ideologische Funktion von Kunst. Ob Documenta oder Berlinale, ob Absagen von Professuren, Preisen und Ausstellungen: Zählt nur noch eine Kunst, die reguliert, kanalisiert, begradigt ist? Und die selbst zur Regulierung beiträgt? Der Band spannt einen Bogen von einer neu justierten Kulturförderung im Zuge der Corona-­Pandemie über die Ausgrenzung russischer Künstler während des Ukraine-Kriegs bis zu einer kulturellen Containment-­Politik angesichts des Gaza-Kriegs. Unter medialem Feuerschutz ging man sogar gegen das Wort »Waffenstillstand« vor, und selbst jüdische Künstlerinnen und Künstler standen im Verdacht, antisemitisch zu sein. Wurde die Kunst nicht einst dafür gepriesen, sich in Ungehorsam, in Aufsässigkeit, in Widerspruch zu üben, ja: unfolgsam zu sein?

      Kunst im Krieg
    • Stéphane Mallarmé ist nicht der elitäre Schöngeist, für den er von elitären Schöngeistern gehalten wird. Er schreibt für ein Publikum der Gewöhnlichen, für eine Menge, allerdings eine der Zukunft. Stefan Ripplingers Essay lenkt den Blick auf diesen ebenso bedeutenden wie missachteten Aspekt in Mallarmés Texten. Dabei kommen auch etliche Gedichte, Prosastücke, Artikel und Briefe zur Sprache, die noch niemals zuvor ins Deutsche übersetzt worden sind. So wird Mallarmé nicht nur als Stimme in der Debatte zum Verhältnis von Intellektuellen und Masse vernehmbar, es zeichnen sich auch die Konturen einer politischen Poetik ab, die ihrer und unserer Zeit voraus ist.

      Mallarmés Menge
    • Angesichts der sich rastlos abwechselnden Moden im Kunstbetrieb und auf dem Kunstmarkt geltenKunstwerke immer schneller als veraltet. Kaum entstanden, werden sie nach allen Regeln des Fachs abgehandelt und abgeräumt. Aber warum bestürzt es uns, wenn Kunst abgewickelt wird und sich die Mühe des Künstlers als vergeblich erweist? Vielleicht bewahrt die Kunst unter der Bedingung des schrankenlosen Weltkapitalismus gerade dort ihre schöpferische Tiefe und berührt uns mit Bedeutsamkeit, wo sie ihre Vergeblichkeit zum Thema macht – und so unsere eigene Vergeblichkeit aufzuzeigen wagt.

      Vergebliche Kunst
    • Mit der Publikationsreihe how to write feiern wir das 25-jährige Bestehen der Galerie und Buchhandlung Wien Lukatsch (eröffnet am 10. Mai 1988 in Berlin). Publikationsreihe mit Texten von Künstlern. Stefan Ripplingers Text wurde für das Projekt how to write geschrieben.

      How to write
    • Von Anfang an ist das Bild lästig. Es wird erklärt, geläutert, entstellt, bekämpft, verboten, verbrannt und kehrt doch in immer neuer Gestalt zurück. Es ist so hartnäckig wie der Zweifel an ihm. Moses gesteht Arnold Schönberg seine Bildzweifel, Platon verbessert Lawrence Weiners Konzepte, Papst Gregor disputiert mit Kasimir Malewitsch über das Unsichtbare, und der größte Bilderstürmer der Epoche, Isidore Isou, erbarmt sich der Bilder in der Mülltonne. Der Band Bildzweifel beginnt in grauer Vorzeit beim Tanz ums goldene Kalb und macht erst bei der aktuellen Diskussion um zeitgenössische Kunst halt.

      Bildzweifel
    • I can see now

      • 71 stránek
      • 3 hodiny čtení

      Friedrich Wilhelm Murnaus „Der Gang in die Nacht“, Charlie Chaplins „City Lights“, Arthur Penns „Miracle Worker“, Akira Kurosawas „Ran“ oder „Proof“ von Jocelyn Moorhouse sind Spielfilme, die Blinde zeigen. Blinde und Blindheit gehören zu den ältesten Motiven im Kino überhaupt. In ihnen denkt das Kino über sich selbst nach. Seine oft für allzu selbstverständlich gehaltenen Voraussetzungen, die Behauptung, es könne sehen, ja das Sehen lehren, die Rede von der Kamera als von einem Auge, all das steht im Motiv des Blinden und der Blindheit auf der Probe oder zumindest zur Debatte.

      I can see now
    • Auch

      Aufsätze zur Literatur

      • 161 stránek
      • 6 hodin čtení

      Es sind grosse Namen der Literaturgeschichte, die über Stefan Ripplingers Aufsätzen stehen. Der Titel seines Buches aber ist ein kleines Wort: Auch. Es sind Kleinigkeiten, denen Stefan Ripplinger seine Aufmerksamkeit widmet, es sind die Details, in denen er die Werke der Grossen erkennt, und es sind Marginalien, Feuilletons im besten Wortsinne, für die er seine Feder ansetzt. Ein anderes kleines Wort, das in seinen Aufsätzen häufig fällt, ist 'nicht'. An Dieter Roth interessiert ihn das Nicht-Werk, bei Leopardi das dunkle Nicht-Licht des Mondes, bei Stendhal die Nicht-Erfüllung der Liebe ('Diese Liebe zeigt eine -erstaunliche Ähnlichkeit mit dem poetischen Verstehen, wie es Valéry beschrieben hat: Die Signifikation, die Erfüllung der Bedeutung, wird durch ‹unnötige Elemente› verzögert oder gehemmt. Aber diese ‹Verzögerung oder Erschwerung des Verstehens, die gegenläufig zur Sprache ist, ist es nicht zur Poesie›'), bei Juan Carlos Onetti die Unmöglichkeit von Handlung und Person, bei Emily Dickinson die Gedankenstriche und Leerstellen, bei Dante das Schweigen. Man ahnt, was Ripplinger alles weglässt, und genießt diesen Raum, der durch einen zweiten, entsagenden Blick eröffnet wird. Im Verzicht auf besseres Wissen und besseres Können entsteht Raum für Zartheit.

      Auch
    • Kommunistische Kunst

      und andere Beiträge zur Ästhetik

      2,0(1)Ohodnotit

      Was kann politische Kunst? Könnte es so etwas wie kommunistische Kunst geben? Wie müsste sie aussehen? Auf diese alten Fragen geben die drei Texte des vorliegenden Bandes eine neue Antwort. Sie starren nicht länger auf den Fetisch des Werks, sie betrachten seinen Gebrauch. Kunst bildet Gruppen, entwickelt Gesellschaft, das Ästhetische gehört notwendig zu unserem Stoffwechsel mit der Natur. Das zeigt eine äußerst kurz gefasste Geschichte der künstlerischen Produktion von der Höhle bis heute. Wie sich Kunst und Ideologie einerseits ergänzen, andererseits stören, erweist eine Analyse von Gemälden und Installationen, die die Flaggen der USA und der BRD verwenden. Verändert sich das Objekt der patriotischen Verehrung oder des antipatriotischen Abscheus, wenn es in einem Kunstwerk erscheint? Ein Tagebuch zur »ästhetischen Referenz« klärt das Verhältnis von Werk und Welt – nicht in einer abgehobenen Reflexion, sondern mitten im Alltag. Wie stellen wir Verbindungen zwischen dem, was uns in einem Kunstwerk begegnet, und realen Gegenständen her? Rezepte und Geschmacksurteile sind hier nicht zu finden, aber eine neue Perspektive auf die Gesellschaft, in der wir leben und kämpfen.

      Kommunistische Kunst