Mit dem 1961 eingeweihten Kollegiengebäude II der Universität Freiburg schuf der Architekt Otto Ernst Schweizer ein Meisterwerk, das moderne Gestaltungsmittel mit der Tradition Freiburgs verbindet. Das Gebäude hat dem Leben der Universität und der urbanen Entwicklung des innerstädtischen Quartiers neue Qualitäten verliehen und wesentliche Impulse für den Hochschulbau gegeben. Dank seiner neutralen Aussage und kompakten Form bietet es durch die elastische Konstruktionsstruktur maximale Flexibilität in der Raumaufteilung, ohne das tragende Skelett zu beeinträchtigen. Die einfache Grundrissordnung ermöglicht ein reibungsloses Funktionieren und verleiht dem Bau den Wert eines Prototyps. Die Architektur ist offen und frei von erdrückendem Pathos, mit weiten Bewegungsräumen und einem menschlichen Maßstab, der ideal zu freizügigem akademischem Forschen, Lehren und Lernen passt. Schweizer, geboren 1890 und gestorben 1965, war ein wegweisender Architekt des 20. Jahrhunderts, bekannt für seine Nürnberger Bauten und internationale Anerkennung. In seinem letzten Werk, dem Kollegiengebäude II, vereint er seine Ansprüche an architektonische Form und Funktion auf überzeugende Weise. Immo Boyken, emeritierter Professor für Baugeschichte und Architekturtheorie, hat sich intensiv mit der Architektur des späten 19. und 20. Jahrhunderts beschäftigt und mehrere Monographien über bedeutende Architekten verfasst.
Otto Ernst Schweizer Knihy



In 1931, the opening of a stunning stadium for a 'Winter Workers Olympiad' in Vienna marked a pivotal moment for architect Otto Ernst Schweizer, propelling him into the spotlight as an internationally recognized figure. Designed to seat 60,000, the stadium was modeled after ancient amphitheaters, particularly the Colosseum in Rome, which Schweizer had studied extensively. This structure represented a modern reinterpretation of the Roman model, reflecting his architectural philosophy centered on the enduring principles of design. Born in 1890, Schweizer belonged to the same generation as notable architects like Le Corbusier and Ludwig Mies van der Rohe. He had already gained recognition for his innovative competition entries and for his planetarium in Nuremberg, as well as the stadium complex there. After leaving municipal service as an Oberbaurat, he focused on projects such as the Milchhof in Nuremberg and the Vienna stadium. For three decades, he served as a prominent educator and researcher at the Technische Hochschule in Karlsruhe. His career was interrupted by the restrictive cultural policies of the National Socialists, but he continued to make significant contributions to architecture.
Im Jahr 1931 wurde der Milchhof in Nürnberg, damals die größte Anlage ihrer Art in Europa, eröffnet. Der Architekt Otto Ernst Schweizer wurde für seine raffinierte Grundrissordnung und architektonische Formensprache gelobt, die ihm den Rang eines Prototyps einbrachten. Schweizer (1890–1965) hatte zuvor internationale Anerkennung durch sein Planetarium und seine Stadionanlage in Nürnberg erlangt. Sein bekanntestes Werk neben dem Milchhof ist das Stadion in Wien. Neben seiner praktischen Arbeit war er über dreißig Jahre als Lehrer und Forscher an der Architekturfakultät der Technischen Hochschule in Karlsruhe tätig. Viele seiner bedeutenden Bauten sind verloren oder entstellt, doch der Milchhof steht nahezu unverändert und bildet nach wie vor einen wichtigen Zugangspunkt zur Stadt. Das Verwaltungsgebäude ist als Dreiflügelanlage konzipiert, umschließt eine lichtdurchflutete Halle und ermöglicht flexible Büronutzungen. Das Betriebsgebäude, über 110 m lang, hat ein markantes trapezförmiges Dach und ein Stahlbetonskelett, das sich durch eine flexible Struktur auszeichnet. Diese könnte sich heute für eine Umnutzung als vorteilhaft erweisen. Immo Boyken, Professor für Baugeschichte und Architekturtheorie, hat sich intensiv mit der Architektur des späten 19. und 20. Jahrhunderts beschäftigt und verschiedene Monographien verfasst.