Falsch Zeugnis
Roman
Roman
Quellen zur Deportation der Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus. Materialien für den Unterricht und die außerschulische Bildung
Etwa 170.000 Jüdinnen und Juden wurden im Nationalsozialismus aus dem Deutschen Reich in Ghettos oder Vernichtungslager deportiert und zum größten Teil ermordet. Die Publikation bietet Quellen zu verschiedenen Aspekten dieser verbrecherischen Zwangsverschleppungen, hierunter eine Vielzahl bislang unveröffentlichter Dokumente zu den Abläufen und Strukturen der Deportationen, zur tödlichen Bürokratie, aber auch zur Nachgeschichte nach 1945. Die Quellen wurden für die Verwendung in der Schule und der außerschulischen Bildung zusammengestellt. Sie sind thematisch gegliedert und mit kurzen und leicht verständlichen historischen Einführungstexten sowie Vorschlägen für Arbeitsfragen versehen.
Transporte aus dem »Deutschen Reich" und das Schicksal der Deportierten.Im Oktober 1941 begann die Gestapo, die Juden aus Deutschland in die Ghettos im besetzten Osteuropa zu deportieren. Später kamen sie nach Theresienstadt und in die Vernichtungslager. Bis auf wenige Ausnahmen wurden sie am Zielort ermordet oder starben dort aufgrund der katastrophalen Bedingungen. Für die Erforschung der Deportationen sowie zur Klärung des Schicksals der Ermordeten und der wenigen Überlebenden stellen die von den lokalen Gestapo-Dienststellen erstellten Transportlisten eine wichtige Quelle dar. Zahlreiche Originale dieser Listen sind im International Tracing Service (ITS) in Bad Arolsen archiviert. Darüber hinaus existiert beim ITS eine große Anzahl von Quellen, die den Leidensweg der Deportierten dokumentieren. Die vierte Ausgabe der »Fundstücke" widmet sich den Transporten aus dem »Deutschen Reich" und deren Nachgeschichte. Sie gibt einen Überblick über die Strukturgeschichte der Deportationen, zeigt, welche Akten und Dokumente im ITS zu diesem Komplex der NS-Verbrechen und ihren Opfern überliefert sind, und wirft einen Blick auf den Umgang mit dieser Geschichte in Deutschland von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis in die Gegenwart.
Die nationalsozialistische Vernichtungspolitik und das Sammellager Große Hamburger Straße
Zwischen Herbst 1941 und Frühjahr 1945 wurden rund 50.000 Jüdinnen und Juden aus Berlin verschleppt und ermordet. Akim Jahs Untersuchung gibt erstmals einen fundierten und quellengesättigten Gesamtüberblick über den Ablauf und die Zusammenhänge der Deportationen aus der ehemaligen Reichshauptstadt. Dabei wird die Organisation der Transporte durch die Berliner Gestapo und die allmählichen Vernichtung der Berliner Jüdischen Gemeinde in den Blick genommen und in den Kontext der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik gestellt. Im Zentrum der Betrachtung steht das Sammellager Große Hamburger Straße in Berlin-Mitte. Ergänzt wird die Darstellung durch eine kommentierte Chronologie sämtlicher aus Berlin abgehender 'Judentransporte' zwischen 1941 und 1945.