Knihobot

Julia Barbara Köhne

    Kriegshysteriker
    Trauma und Film
    Geniekult in Geisteswissenschaften und Literaturen um 1900 und seine filmischen Adaptionen
    Mein Kamerad - die Diva
    Splatter Movies
    • ESSAYS UND INTERVIEWS ZUM UMSTRITTENSTEN ALLER FILMGENRES. Das englische Wort 'Splatter' beschreibt lautmalerisch eine spritzende Blutfontäne – und gab einer Spielart des modernen Horrorfilms ihren Namen, die den Zuschauer mit gewaltsam geöffneten und aufgebrochenen Körpern konfrontiert. Augen werden ausgestochen, Arme und Beine abgetrennt und Köpfe durchbohrt. Die Kamera wird zum Endoskop und zeigt das Mord- und Schlachtinstrument, wie es in das Körperinnere eindringt. Seinen Höhepunkt hatte das Splatterkino in den 1970er und 1980er Jahren, aber die Remakes von zwei Klassikern – THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE und DAWN OF THE DEAD – zeigen, dass das umstrittenste aller Filmgenres nach wie vor populär ist. Der Sammelband diskutiert die Politik und Ästhetik eines Genres, das die letzten Tabus im Kino radikal in Frage stellt. Er enthält außerdem Interviews mit Jörg Buttgereit und Christoph Schlingensief. Mit umfangreicher Bibliografie und einem Splatter-Filmkanon im Anhang. Mit Beiträgen von Elisabeth Bronfen, Gabriele Dietze, Thomas Groh, Judith Halberstam, Stefan Höltgen, Julia Köhne, Ralph Kuschke, James McFarland, Arno Meteling, Manfred Riepe, Drehli Robnik, Marcus Stiglegger und Gerburg Treusch-Dieter.

      Splatter Movies
    • Mein Kamerad - die Diva

      • 130 stránek
      • 5 hodin čtení

      Theater bot für die Kriegsgefangenen und Soldaten des Ersten Weltkriegs nicht nur eine willkommene Abwechslung, sondern auch die Möglichkeit, das Grauen der Fronterlebnisse für eine gewisse Zeit zu vergessen. Das Spiel mit den Rollen brachte auch „die Frau“ in das Leben nahezu isolierter Männergesellschaften – ausgewählte Gefangene und Soldaten wurden im Damenfach häufig als Stars gefeiert. Der interdisziplinäre Band fokussiert das Theaterspiel an der Front und in Gefangenenlagern als kollektives Phänomen in traditionell männlich konnotierten Räumen. Internationale WissenschaftlerInnen aus unterschiedlichen Disziplinen untersuchen Fragen wie das Zusammenspiel von Krieg und Theaterspiel, Kameraden und Diven sowie Bomben und Bühnen. Sie beleuchten das Bild des „heldenhaften Frontkämpfers“ im Kontrast zu Damendarstellern in Korsett und Spitzenhöschen. Fragestellungen der Genderforschung, Perspektiven der Theater- und Zeitgeschichte sowie der Psychologie kommen zum Tragen. Das Phänomen des Front- und Gefangenenlagertheaters wird im internationalen Kontext und erstmals disziplinübergreifend und quellenkritisch betrachtet. Ab dem 5. September 2014 findet im Schwulen Museum* Berlin, in Kooperation mit der Deutschen Kinemathek und der theaterwissenschaftlichen Sammlung der Universität zu Köln, eine Ausstellung statt, die am 8. November 2014 mit einem Symposium am Institut für Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin er

      Mein Kamerad - die Diva
    • Die Frage, wem die Auszeichnung „Genie“ gebühre, wurde vor hundert Jahren in unterschiedlichen geisteswissenschaftlichen Disziplinen und in literarisch-philosophischen Texten, z. B. von Walter Benjamin, Jakob Wassermann und Edgar Zilsel, hitzig debattiert. Die Monographie wirft einen Blick auf die glorifizierenden Zuschreibungen und epistemologischen Funktionen, die der Wissensfigur „Genie“ in der damaligen Scientific Community zugewiesen wurden. Sie untersucht, wie sich Vertreter vor allem neuerer Fachdisziplinen mithilfe der Geniefigur ihrer eigenen intellektuellen und schöpferischen Potenz versicherten, welche politischen, rassistischen und geschlechterspezifischen Implikationen das „Genie“ in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts transportierte und wie sich der geisteswissenschaftliche Geniekult um 1900 in der späteren Populärkultur, ausgewählten Spielfilmen ab Mitte der 1980er Jahre, widerspiegelte.

      Geniekult in Geisteswissenschaften und Literaturen um 1900 und seine filmischen Adaptionen
    • Kriegshysteriker

      Strategische Bilder und mediale Techniken militärpsychiatrischen Wissens (1914–1920)

      • 344 stránek
      • 13 hodin čtení

      Im Ersten Weltkrieg wurde in der deutschen militärpsychiatrischen Kriegshysterieforschung und Massenpsychologie mithilfe spezieller Repräsentationstechniken eine besondere Wissensfigur gezeichnet: der „Kriegshysteriker“. Die massenhaften Erscheinungsweisen dieser Krankheit brachten unterschiedliche Wissensstrategien und -techniken sowie Deutungsmuster hervor. Die effeminierten Hysteriker stellten die Rationalitäts-, Ordnungs- und Männlichkeitsformen des Heeres in Frage. Köhne analysiert militärärztliche Aufschreibesysteme wie Monografien, Fachzeitschriftenartikel und Patientenakten sowie wissenschaftliche Fotografien und internationale medizinische Filme von 1917/18. Inwiefern prägten die jeweiligen Erkenntnisinstrumente und Medien den Darstellungsmodus kriegshysterischer Krankheitsbilder und deren medizinische und kulturelle Interpretation? Mithilfe welcher Argumentations- und Visualisierungsstrategien wurde die vermeintlich erfolgreiche Heilung der Kriegshysteriker in Szene gesetzt? Wie wurden die Symptome – etwa in den wissenschaftlichen Filmen – abgebildet, transformiert und dann wieder abgestellt? Und: Wodurch blieben sie dennoch widerständig? Die Studie verknüpft Fragen aus Militär-, Technik- und Mediengeschichte, Kultur- und Wissenschaftsgeschichte sowie Geschlechterforschung.

      Kriegshysteriker