Diese Chronik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, bietet aber einen aussagekräftigen Querschnitt der vielfältigen Friedensinitiativen in der frühen Phase des Kalten Krieges. Im Mittelpunkt steht die Kritik am Kurs der Remilitarisierung, die von der Regierung Adenauer betrieben wurde. Daneben finden noch andere friedenspolitische Aktivitäten ihre Berücksichtigung, sodass deutlich wird, dass in dem Jahrzehnt nach 1945 nicht geringe Teile der westdeutschen Bevölkerung dem Regierungskurs der Wiederbewaffnung, dem Kalten Krieg und den Atomwaffen sehr skeptisch gegenüber standen. Überdies zeigen die verschiedenen Ereignisse ein höchst lebendiges Bild der Gesellschaft jener Jahre. Berücksichtigt werden auch Friedensinitiativen in der SBZ/DDR, wenngleich das Hauptgewicht auf der BRD liegt.
Karlheinz Lipp Knihy






Viele protestantische Pfarrer und Theologen unterstützten hemmungslos das Militär und den Kriegskurs des imperialistischen Kaiserreichs. Viele, aber nicht alle. Die Positionen der Friedenspfarrer sind nur sehr bedingt Gegenstand von wissenschaftlichen Untersuchungen. Eine wichtige Aufgabe der historischen Friedensforschung ist es, gerade diese Ausnahmen von der weit verbreiteten Denkhaltung zu erforschen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dieses Lesebuch bietet einen aussagekräftigen Querschnitt des vielfältigen Friedensdenkens und Friedensengagements von Berliner Friedenspfarrern und der Geschichte Berlins im Ersten Weltkrieg. Gerade im Hinblick auf 100 Jahre Erster Weltkrieg im Jubiläumsjahr 2014 ist es besonders wichtig und interessant auf diese kaum bekannte Friedenstradition hinzuweisen.
Dies ist das erste Buch über den Religiösen Sozialismus in der Pfalz. Im Mittelpunkt stehen dabei die Pfarrer Oswald Damian (Dahn, Pirmasens), August Kopp (Rehborn) und Georg Wambsganß (Neuhofen) sowie die Lehrer Adolf Trumm (Kaiserslautern) und Hans Loschky (Ludwigshafen). Den zeitlichen Schwerpunkt bildet die Weimarer Republik, in der eine freie Entfaltung der religiös-sozialistischen Bewegung noch möglich war - aber auch die Epochen nach 1933 und nach 1945 werden berücksichtigt.
Der Thüringer Friedenspfarrer Ernst Böhme (1862–1941) gehörte zu den wichtigsten Friedenspfarrern des Kaiserreichs. Dies ist das erste Buch über den überwiegend unbekannten Friedenstheologen aus Jena. Das Lesebuch vermittelt anhand von Quellen einen anschaulichen Einblick in sein Friedensengagement und sein Friedensdenken. Von 1894 bis 1920 bezog Böhme konsequent Stellung gegen den Krieg und unterschied sich dadurch deutlich von vielen seiner Kollegen. Er organisierte den 1. Deutschen Friedenskongress in Jena 1908, entwickelte interessante friedenspädagogische Positionen, warnte vor dem Ersten Weltkrieg und publizierte von 1916 bis 1919 ein Gemeindeblatt. In den ersten Jahren nach 1918 zog Böhme eine kritische Bilanz einer militarisierten Kirche des Kaiserreichs. Dr. Karlheinz Lipp ist Studienrat und Historiker
Religiöser Sozialismus und Pazifismus
Der Friedenskampf des Bundes der Religiösen Sozialisten Deutschlands in der Weimarer Republik
In vielen Quellensammlungen, historischen Gesamtdarstellungen und schulischen Geschichtsbüchern finden die Friedensorganisationen in der Zeit des Ersten Weltkrieges kaum eine Beachtung. Dabei ist es wichtig und lohnenswert, gerade auf pazifistische Alternativen inmitten einer weltpolitischen Extremsituation hinzuweisen. Im Hinblick auf die historisch-politische Bildungsarbeit können so Perspektiven jenseits von Gewalt und Krieg aufgezeigt werden. In diesem Buch sollen diese Alternativen sichtbar gemacht werden. Gleichzeitig wird so das Spektrum des Ersten Weltkrieges um eine wichtige Facette erweitert. Ergänzt werden die Beiträge und Quellensammlungen durch Vorschläge für den Schulunterricht, die den Zugang zu den abgedruckten Quellen erleichtern sollen.
Dies ist das erste Buch über den Pazifismus in der Pfalz vor und während des Ersten Weltkrieges. Das Lesebuch eignet sich hervorragend für die historisch-politische Bildungsarbeit. Aus dem Inhalt: - Der Pazifist Carl Simon (Neustadt/Haardt) - Gegen Aufrüstung und Krieg: Die SPD 1913/14 - Der Friedenspädagoge Ludwig Wagner (Kaiserslautern) - Pazifismus und Protestantismus 1913 und 1917 - Mythos Kriegsbegeisterung - Adolf und Georg Bley (Kirchheimbolanden) und der pazifistische Bund Neues Vaterland - Flucht vor dem Krieg in die Schweiz: Hugo Ball und Ernst Bloch - Der Januarstreik 1918 in Ludwigshafen und Frankenthal Dr. Karlheinz Lipp ist Historiker mit dem Schwerpunkt Historische Friedensforschung.
Frieden ist ein zentrales Ordnungsprinzip moderner Gesellschaften und ein wichtiges Diskussionsthema. Diese Quellensammlung dokumentiert die Entwicklungen in Deutschland von den späten neunzehnten Jahrhundert bis zur Wiedervereinigung und zeigt die Vielfalt der Stimmen, die sich für Frieden einsetzten. Die Wege zum Frieden waren unterschiedlich, ebenso wie die Akteure: Schriftsteller, Völkerrechtler, Pädagogen, Männer und Frauen, Katholiken und Protestanten, Dissidenten, Liberale, Sozialisten und Konservative, Idealisten und Realisten. Sie alle strebten danach, die Welt friedlicher zu gestalten und vor Gewalt und Kriegen zu bewahren. Erfolge und Misserfolge, irrtümliche Erwartungen und präzise Prognosen prägten diese Bemühungen. Die Vorstellungen über die erforderliche gesellschaftliche und politische Ordnung waren vielfältig. Die Sammlung umfasst archivalische Quellen, Broschüren, Zeitungsartikel, Autobiografien, Tagebücher, Briefe, Reden, Flugblätter, Eingaben, Gerichtsakten, Gesetzestexte, Sitzungsprotokolle, Berichte, Manifeste und Bilder in chronologischer Reihenfolge. Sie richtet sich an Schülerinnen und Schüler, Studierende und ein breites interessiertes Publikum und bietet einen facettenreichen Einblick in die Geschichte von Frieden und Friedensbewegung in Deutschland im 20. Jahrhundert.