Was bieten die täglichen Soaps und Talkshows Jugendlichen? Wie gehen Jugendliche mit diesen Fernsehangeboten um? Welche Konsequenzen hat dabei das Format „Big Brother“? Das Buch führt Befunde aus verschiedenen Untersuchungsschritten zusammen und interpretiert diese im Hinblick auf die Bedeutung der Fernsehangebote für die Jugendkultur. Dabei werden auch die Online-Angebote zu Serien und Talkshows erfasst.
Nach den ersten Aufregungen, die die Herausforderung der Cultural Studies auslöste, haben sich die Wogen inzwischen etwas geglättet. Die Zeit ist reif dafür geworden, die ›Aufgeregtheiten‹ theoretischer Monopolansprüche hinter sich zu lassen und das Gespräch zwischen den Vertretern der traditionellen Kulturwissenschaften und den Befürwortern der Cultural Studies zu suchen. Dies ist Aufgabe und Ziel dieses Sammelbandes. RONALD HITZLER: Trivialhedonismus? Eine Gesellschaft auf dem Weg in die Spaßkultur; KASPAR MAASE: Jenseits der Massenkultur. Ein Vorschlag, populäre Kultur als repräsentative Kultur zu lesen; WERNER KÖSTER: Medienmentalitäten und Medienevolution: Zentrale Argumentationsweisen zum Verhältnis von Massenmedien und Kultur; HANS-OTTO HÜGEL: Zugangsweisen zur populären Kultur. Zu ihrer ästhetischen Begründung und zu ihrer Erforschung; SIEGFRIED J. SCHMIDT: Es gibt keine Kultur - aber wir brauchen sie; GABRIELE KLEIN: Popkulturen als performative Kulturen. Zum Verhältnis von globaler Imageproduktion und lokaler Praxis; RAINER DIAZ-BONE: Diskursanalyse und Populärkultur; FRANZ LIEBL: 'Bricolo-Chic': Der Bastler als Schnittstelle von Marketing, Trendforschung und Cultural Studies; CLEMENS ALBRECHT: Wie Kultur repräsentativ wird: Die Politik der Cultural Studies; UDO GÖTTLICH: Wie repräsentativ kann populäre Kultur sein? Die Bedeutung der Cultural Studies für die Populärkulturanalyse; PETER J. BRÄUNLEIN: Migration, Globalisierung und das TV-Mahabharata. Anregungen der Medien-Ethnologie für Religionswissenschaft und Cultural Studies; IAIN CHAMBERS: Von der Populärkultur zum Erhabenen in der Moderne; DOUGLAS KELLNER: Warenspektakel: McDonald’s als globale Kultur; WINFRIED GEBHARDT: Die Verszenung der Gesellschaft und die Eventisierung der Kultur. Kulturanalyse jenseits traditioneller Kulturwissenschaften und Cultural Studies.
Cultural Studies haben sich nach ihren Anfängen in Birmingham zu einem transnationalen und transdisziplinären Projekt entwickelt. Auch im deutschsprachigen Raum fand eine breite Rezeption statt. Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen ließen und lassen sich von Cultural Studies inspirieren und bedienen sich aus deren theoretischer und methodologischer »Werkzeugkiste«, um diese Anstöße produktiv umzusetzen. Dieser Band dokumentiert sowohl den Einfluss der Cultural Studies als auch ihre engagierte Fortführung im deutschsprachigen Raum. Dabei wird deutlich, welche Bereicherung sie für die hiesigen Sozial- und Kulturwissenschaften darstellen. Zugleich zeigt sich die Anschlussfähigkeit der Cultural Studies in Deutschland und Österreich an die internationale Diskussion.
Lange Zeit wurden populäre Phänomene im Zuge der Diskussion um die Kulturindustrie nur als Ausdruck einer eindimensionalen und nivellierenden Massenkultur betrachtet. Dagegen wird in den Analysen der Cultural Studies zunehmend deutlich, daß die Mediatisierung der Gesellschaft nicht nur unter Aspekten der Manipulation und der ideologischen sowie sozialen Kontrolle betrachtet werden kann. Von besonderer Bedeutung wird der aktive, eigensinnige und kreative Gebrauch der Medien und des populären Warenangebots. Es wird die Frage gestellt, inwiefern das Vergnügen, das beim Gebrauch und der Teilhabe an populärkulturellen Angeboten und Ereignissen entsteht, auch widerständig sein und oppositionelle Möglichkeiten in sich bergen kann. Damit verschieben sich die Koordinaten der Kulturkritik. Das Buch versammelt Analysen, die dem Stellenwert dieser Veränderungen anhand aktueller Beispiele und Entwicklungen nachgehen. UDO GÖTTLICH / RAINER WINTER: Die Politik des Vergnügens. Aspekte der Populärkulturanalyse in den Cultural Studies. LAWRENCE GROSSBERG: „I'd Rather Feel Bad than Not Feel Anything at All“Rock and Roll, Vergnügen und Macht. JOHN FISKE: Populäre Urteilskraft. KASPAR MAASE: Spiel ohne Grenzen. Von der „Massenkultur“ zur „Erlebnisgesellschafft“: Wandel im Umgang mit populärer Unterhaltung. LOTHAR MIKOS: Vergnügen und Widerstand. Aneingnungsformen von HipHop und Gangsta Rap. THOMAS A. WETZSTEIN / CHRISTA REIS / ROLAND ECKERT: Fame & Style, Poser & Reals„Lesarten“ des HipHop bei Jugendlichen. Drei Fallbeispiele. RUTH AYAß: Das Vergnügen der Aneignung. Lachen und Gelächter in der Fernsehrezeption. ANDREAS HEPP / WALDEMAR VOGELGESANG: Kino-VergnügenDie emotionale Aneignung des Films „Titanic“. FRIEDRICH KROTZ: Vergnügen an interaktiven Medien und seine Folgen für Individuum und Gesellschaft. URSULA GANZ-BLÄTTLER: Knowledge ObligeGenrewissen als Statussymbol und Shareware. RUDI RENGER: Eine Theorie vom nächsten Donnerstag? Zum Journalismus in der Populärkultur. ROMAN HORAK: „Dahoam is Dahoam“Über die Effektivität der „Volkstümlichen Musik“. THEODOR M. BARDMANN: No pilot! Aufzeichnungen zu den Aufzeichnungen von Laurie Anderson. JOHANNA DORER / MATTHIAS MARSCHIK: Welches Vergnügens? Zur Diskussion des Vergnügens in der Rezeptionsforschung. HANNELORE BUBLITZ: Verschwindende Identitätspolitiken in der „Politik des Vergnügens“. MARK TERKESSIDIS: Leben nach der Geschichte. Wie in der Berliner Republik Pop und Politik die Plätze tauschen.
Im Kontext der von den Autoren vorgelegten Analysen und Reflexionen zu Einzelmedien und Mediengenres sowie der politischen Kommunikation, wird anhand zahlreicher Beispiele vertieft, inwiefern sich das 'Theatralitätskonzept' als kulturwissenschaftliches und interdisziplinäres Diskurselement eignet und wieweit seine theoretischen und methodischen Möglichkeiten Relevanz besitzen. Ein Hauptaugenmerk des Bandes gilt der sich in den Medien abzeichnenden Vermischung von Fiktionalität und Faktenpräsentation. Es wirft die Frage nach dem Verhältnis zwischen Medien und Darstellung von Wirklichkeit auf. Untersucht wird diese Fragestellung in den Fachbereichen Medien- und Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft, Philosophie und Soziologie. RÜDIGER ONTRUP: Die Macht des Theatralischen und die Macht der Theatralität. UDO GÖTTLICH / JÖRG-UWE NIELAND: Alltagsdramatisierung und Daily Soaps. JOAN KRISTIN BLEICHER: Ritualisierung und Inszenierungsstrategien des Fernsehprogramms GERD HALLENBERGER: Anmerkungen zur Konstruktion von Bedeutsamkeit im deutschen Fernsehen der 90er Jahre. ANNE-KATHRIN LUCHTING: „Girls just wanna have fun“ GERLINE FREY-VOR: Langzeitserien im Fernsehanagebot der ARD RICARDA HARTWICH-REICK / GÜNTER RAGER: Es ist nicht alles Gold was glänzt GEORG SCHÜTTE: Medienentwicklung und Qualität im Journalismus THOMAS MEYER: Öffentlichkeit als Theater ? CHRISTIAN SCHICHA: Theatralitätselemente im Kontext medialer Politikvermittlung. CHRISTINE KUGLER: Die staatsmännische Performance. HERBERT WILLEMS / MARTIN JURGA: Globalisierung, medienkulturelle Tradierung und die Darstellung der Geschlechter in der Werbung. THOMAS SCHIERL: Über kommunikative Welt- und Geschlechterbilder. MIKE SANDBOTHE: Theatrale Aspekte des Internets. IRMELA SCHNEIDER: Einige Überlegungen zur Diskussion um das Internet. RAYMOND WILLIAMS: Drama in einer dramatisierten Gesellschaft. FRIEDRICH KROTZ: Kompatibel nach vielen Seiten. Zum Konzept Theatralität als Verbindungsstück zwischen literatur und sozialwissenschaftlicher Medienforschung. UDO GÖTTLICH: Medien und Theatralität des Alltäglichen.
Der Sammelband trifft theoretische und empirische Aussagen über Second Screen-Nutzungspraktiken. Er reflektiert damit ein aktuelles Problem des Medienwandels, das sich aus Veränderungen der Medientechnik ergibt und seinen Niederschlag in veränderten Rezeptions-, Aneignungs- und Nutzungsformen findet. Diese erweitern die Fernsehrezeption über die Angebote des Second Screen aus dem häuslichen sozialen Kontext heraus interaktiv, zeitlich entbunden und delokalisiert. Die Beiträge untersuchen die veränderten Nutzungspraktiken mit Blick auf Aspekte der Ko-Orientierung.
Der Umgang mit dem Unvorhersehbaren und die Entstehung von Neuem sind Aspekte menschlichen Handelns, die in soziologischen Theorien bisher zu wenig berücksichtigt wurden. Indes: Improvisation und Kreativität stellen für die Soziologie eine möglichkeitsreiche Herausforderung dar. In ihren handlungstheoretischen, methodologischen und kultursoziologischen Reflexionen zeigen die 13 AutorInnen dieses Sammelbandes, in welchen Theorietraditionen und Praxisfeldern die Phänomene Kreativität und Improvisation eine wichtige Rolle spielen.
Kunst ist tiefsinnig, einzigartig und intelligent, Unterhaltung ist trivial, frisst Lebenszeit und führt zur Verdummung – meist beschäftigen sich die Kulturwissenschaften immer noch aus dieser Perspektive mit der Unterhaltung und bestärken so ihre eigenen Vorurteile. Hans-Otto Hügel hat in seinen Arbeiten stets einen anderen Blick auf Unterhaltung gewagt und hat selbst – als langjähriger Literatur- und Medienexperte bei Wim Thoelkes „Der große Preis“ – die Grenze zwischen Theorie und Praxis überschritten. In seinen Arbeiten unternimmt er mit der Formel von der ästhetischen Zweideutigkeit fortwährend den Versuch, der Unterhaltung im Besonderen und der Populären Kultur im Allgemeinen genau die Spannung zurückzugeben, die ihr sowohl von ihren Verächtern als auch von vielen Medienwissenschaftlern und Medienpädagogen abgesprochen wird. Dieser Band vereint in Anlehnung an Hügels Forschung so vielfältige Themen wie die Flut von Kochsendungen im deutschen Fernsehen, die Kommerzialisierung der Neuen Deutschen Welle, James Bonds Rolle als Indikator gesellschaftlicher Veränderungen, einen unvollendeten Roman von Friedrich Schiller oder Trickfilme aus Legosteinen. Autoren dieses Bandes sind Udo Göttlich, Werner Greve, Barbara Hornberger, Christian Kortmann, Stefan Krankenhagen, Stephen Lowry, Kaspar Maase, Mathias Mertens, Eggo Müller, Jörg-Uwe Nieland, Stephan Porombka, Felix Reisel, Ingrid Tomkowiak und Volker Wortmann.
Die Vorstellung einer passiven Mediennutzung wurde im letzten Jahrzehnt vom Bild des aktiven Zuschauers verdrängt. Das dem Aktivitätsbegriff zugrunde liegende Handlungsverständnis erweist sich jedoch vielfach als zweckrational verkürzt. Anhand von Hans Joas’ Konzept zur Kreativität des Handelns diskutiert der Autor die Bedeutung von Kreativität im handlungstheoretischen Kontext, erläutert die jüngeren Veränderungen des Medienangebots am Beispiel des Fernsehens und verfolgt die Kreativität des Handelns an Schülerdiskussionen zur Rezeption von Daily Soaps, Daily Talks und »Big Brother«.