Die Historikerin Insa Meinen untersucht in dieser Studie das umfangreiche Bordellsystem, das die deutsche Wehrmacht nach dem Feldzug gegen Frankreich in den besetzten Gebieten einrichtete. Im Schnittpunkt von militärgeschichtlicher Forschung, gender history und Okkupationsforschung gelingt ihr erstmals in der deutschen NS-Forschung der Blick auf das Geschlechterverhältnis zwischen männlichen Besatzern und der weiblichen Zivilbevölkerung. Während des Zweiten Weltkriegs kam es auf Initiative der Wehrmacht zu einem organisierten Bordellsystem in weiten Teilen des deutsch beherrschten Europas. Kaum waren die Deutschen in Paris einmarschiert, befahl das Oberkommando des Heeres, überall im besetzten französischen Gebiet spezielle Bordelle für Soldaten und Offiziere einzurichten. Das Nachbarland Frankreich wurde von der deutschen Militärführung als Erholungsgebiet für Truppen von der Ostfront genutzt. Doch was sich nach außen hin. als 'Rest and Recreation'-Zone darstellte, war Teil eines organisierten Kontrollsystems, das die Beziehungen zwischen den Besatzungstruppen und der weiblichen Zivilbevölkerung steuern sollte. Um den Umgang ihrer Soldaten mit französischen Frauen in geordnete Bahnen zu lenken, griff die Wehrmacht nicht nur auf Methoden der traditionellen Prostituiertenverfolgung zurück, sondern führte flächendeckend Razzien durch und verschleppte Prostituierte und prostitutionsverdächtige Französinnen in Internierungslager. Aus welchen Gründen und mit welcher Zielsetzung suchte die Wehrmacht den Kontakt ihrer Truppen mit der weiblichen Zivilbevölkerung zu steuern? Wie setzte sie die Prostituiertenkontrolle konkret um? Insa Meinen untersucht in dieser Studie die Entstehung und Durchsetzung eines Systems, das mit der kalten Gewalt administrativer Maßnahmen das Geschlechterverhältnis unter den Bedingungen des Krieges und der Besatzung neu formierte. Auf der Grundlage unveröffentlichter Quellen aus deutschen und französischen Archiven legt die Autorin mit dieser Studie erstmals einen Beitrag zur Lage der Frauen in den von Deutschen besetzten Gebieten vor. Damit leitet Insa Meinen einen Perspektivenwechsel ein, der Anstoß für weitere Forschungen über frauenspezifische Dimensionen des Nationalsozialismus werden kann.
Insa Meinen Knihy






La Shoah en Belgique
- 250 stránek
- 9 hodin čtení
Le 10 mai 1940, les troupes allemandes envahissaient la Belgique; en septembre 1944, elles quittaient le pays. Au cours de l'Occupation, 25 000 Juifs sont arrêtés et déportés à Auschwitz. Comment l'occupant allemand a-t-il réussi à s'attaquer à la population juive en ne rencontrant pratiquement aucun obstacle? Comment les citoyens juifs ont-ils réagi? Comment la Shoah a-t-elle été concrètement organisée? Insa Meinen s'appuie sur des sources inédites provenant d'archives allemandes, belges et françaises pour analyser les multiples rouages de l'appareil nazi et la responsabilité décisive des autorités militaires allemandes dans la "solution finale". L'auteur examine également la question de l'implication des autorités belges et met en valeur la résistance massive des Juifs et leurs stratégies de survie face à l'oppression.
Fluchten als Reaktion auf Verfolgung und Deportation zählten zu den wichtigsten Überlebensstrategien der Juden während der Zeit des Nationalsozialismus. Insa Meinen und Ahlrich Meyer begeben sich auf die Spuren von Juden aus Deutschland und Österreich, die ab 1938 vor der antisemitischen Gewalt nach Belgien flüchteten. Auch berichten sie erstmals über die schon im Zeichen des Genozid stehenden Fluchten von Juden innerhalb Westeuropas ab 1941/42. Der Leser bekommt ein eindrückliches Bild davon, welche immer neuen Anstrengungen die Menschen auf sich nahmen, um sich und ihre Familien vor dem Untergang zu bewahren. Im Mittelpunkt stehen die Rettungsversuche der vielen »namenlosen« jüdischen Flüchtlinge. Ihre Schicksale werden aus verstreuten Akten, Karteien und Transportlisten der Todeszüge nach Auschwitz erschlossen. Das Buch würdigt diejenigen, die der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik zum Opfer fielen und über deren Widerstand bislang kaum etwas bekannt war.
Die Shoah in Belgien
- 254 stránek
- 9 hodin čtení
Am 10. Mai 1940 griffen deutsche Truppen Belgien an, erst im September 1944 mussten sie das Land räumen. In der Zwischenzeit wurden Tausende von Juden gefangengenommen und nach Auschwitz deportiert. Dieses Drama, von der deutschen Geschichtswissenschaft bisher noch nicht untersucht, stellt Insa Meinen hier mit großer Sachkenntnis dar. Wie konnten die Deutschen weitgehend unbehelligt die jüdische Bevölkerung in ihre Gewalt bringen, wo doch die belgischen Behörden und die Polizei weit weniger an diesen Aktionen beteiligt war als etwa in Frankreich und den Niederlanden? Wie reagierten die Juden selbst? Welche deutschen Dienststellen waren an der ‚Endlösung’ beteiligt? Das Buch stützt sich auf bisher unveröffentlichte Quellen aus deutschen, belgischen und französischen Archiven.
Pour les Allemands, en 1940, la France est la patrie des plaisirs sexuels. Les soldats, en particulier ceux qui partent sur le front de l'Est ou qui en reviennent, doivent y trouver le " repos du guerrier "... sans les maladies vénériennes. L'un des premiers gestes de la Wehrmacht en France occupée sera donc de prendre le contrôle de la prostitution, de mettre en place un vaste système de maisons closes à destination exclusive des Allemands, de pousser les Françaises à y travailler, et d'interdire à ses troupes tout autre type de relations sexuelles. Comment les Allemands s'y sont-ils pris ? Quel fut le sort des prostituées et celui des femmes soupçonnées de l'être ? Quel rôle les autorités françaises ont-elles joué ? Dans quelle mesure l'intervention de la Wehrmacht dans les rapports sexuels entre Allemands et Français a-t-elle marqué la vie quotidienne sous l'Occupation ? Réponse dans ce livre qui, s'appuyant sur des archives françaises et allemandes inédites, est appelé à faire date.