Ausgangspunkt der Studie ist die Einsicht, dass der Musikbegriff des rabbinischen Judentums mit geläufigen musikwissenschaftlichen Kategorien nicht zu beschreiben ist. Diese interdisziplinäre Arbeit geht den musikbezogenen Denkformen der rabbinischen Tradition anhand zweier exemplarischer Fallstudien auf den Grund und stützt sich methodisch auf ethnologische, literatur- und sprachwissenschaftliche Ansätze. Alle Quellentexte werden in Übersetzungen wiedergegeben. Der erste Teil beschreibt den gesungenen Vortrag der Tora in der Synagoge als kulturelles Schlüsselritual. Mit Hilfe historischer Quellen sowie anhand von Beispielen aus der eigenen Feldforschung zeigt die Autorin auf, welche Funktion dieser Gesangspraxis zukommt und wie diese als System mit einer eigenen Notationsweise funktioniert. In diesem Zusammenhang wird auch das komplexe Zusammenspiel von mündlicher und schriftlicher Überlieferung näher beleuchtet. Im zweiten Teil werden die Spuren des biblischen Meeresliedes (Exodus 15) in der frühjüdischen Literatur, in Talmud und Midrasch verfolgt. Aus einem weitgespannten Netz von Anspielungen auf dieses prototypische Lied (Shira) entwickelt sich ein differenziertes Bild der Bedeutungen, welche in der Vorstellungswelt des rabbinischen Judentums der Musik und dem Gesang zugeschrieben werden.
Heidy Zimmermann Knihy






Mondrian-Musik
Die graphischen Welten des Komponisten Hermann Meier
Der Solothurner Komponist Hermann Meier (1906–2002) verfolgte visionäre Ideen und entwickelte in den 1950er Jahren seine «Mondrian-Musik», eine musikalische «Architektonik mit Rechtecksfeldern». Obwohl seine Werke zu Lebzeiten kaum aufgeführt wurden, wird Meier heute als bedeutender Vertreter der Schweizer Avantgarde anerkannt. Als eigenwilliger Künstler lebte er als Dorfschullehrer im abgelegenen Zullwil, verfolgte jedoch aufmerksam die aktuellen Kunstströmungen. Meier wandte sich von melodischen Kompositionsverfahren ab und arbeitete mit hart geschnittenen Klangflächen, basierend auf seiner eigenen seriellen Theorie. Im Alter konzentrierte er sich ausschließlich auf elektronische Werke, behielt jedoch seine stark visuell geprägte Arbeitsweise bei, indem er zahlreiche großformatige Kompositionspläne schuf, die er vertonte. Diese erste Dokumentation seines Schaffens bietet über hundert größtenteils farbige Abbildungen und enthält zwölf Essays, Auszüge aus seinen Arbeitstagebüchern sowie ein Interview mit Interpreten. Ein Werkverzeichnis und ein detailliertes Inventar der erhaltenen Quellen ergänzen den Band. Diese Publikation dient als Handbuch zu Meiers Werk und eröffnet Einblicke in ein bislang unbehandeltes Kapitel der Schweizer Musikgeschichte.
Holligers Walser
Der Komponist und sein Dichter
Begleitschrift zu einer Ausstellung anlässlich der Neuproduktion von Heinz Holligers „Schneewittchen“ im Jahr 2014. Sie enthält ein Gespräch der Herausgeberin mit Holliger, Essays von W. Groddeck, D. Lanz und J. Stenzl sowie zahlreiche Abbildungen.
Das Verzeichnis erschließt die Quellen zum Gesamtschaffen Klaus Hubers auf dem aktuellsten Stand. Musikmanuskripte aus über sechs Jahrzehnten dokumentieren alle Stadien des Arbeitsprozesses. Damit sind die Arbeitsdokumente zum Schaffen des wichtigsten Schweizer Komponisten der Gegenwart detailliert erfasst und der Forschung zugänglich gemacht.
Sammlung Chou Wen-chung
- 27 stránek
- 1 hodina čtení
Sammlung Viktor Ullmann
- 16 stránek
- 1 hodina čtení