Release Architecture, a collaboration of ARCH+ with Christian Kerez and Sandra Oehy, takes off from the spatial intervention in the Swiss Pavilion. How far can we push the boundaries of architectural space? A report from architecture’s speculative front.
Nikolaus Kuhnert Knihy






Can design change society?
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In 2019 it will be the hundredth anniversary of the founding of the Bauhaus. Prompted by this occasion, with „project bauhaus“ ARCH+ has undertaken a critical appraisal of the Bauhaus ideas: working for several years, an international group of experts from a wide range of disciplines has investigated the socio-political relevance and emancipatory potential of the Bauhaus – historically, for today, and for the future. How can design still become effective as a political project? What are the possibilities and problems encountered by universal design in the age of globalization? Can the emancipatory potential of technology still be activated in a digitalized world? The answers to these questions are published here for the first time for an international readership.
10 Senator a. D. Georg Wittwer From Good Design to Immaterial Goods 14 Nikolaus Kuhnert, Wolfgang Wagener The Changing Character of Work in the Metropolis 20 Edzard Reuter Contemporary Industrial Building 34 Karin Roth The New Factory 42 Regina Katerndahl, Hajo Keller, Dieter Scholz The Spirit is the Inspirator of Berlin 50 Wolf Jobst Siedler Encouraging Quality 60 Richard Rogers Industrial Buildings for Berlin Four Tasks, Four Projects 74 Project for Rotaprint in Wedding 76 78 Haseloff, Hendel 82 Rogers 88 von Seidlein Project for Heliowatt in Charlottenburg 92 94 Brandt, Bottcher 98 Kaplicky 102 Kiessler 108 Nouvel Project for Bosch in Spandau 112 114 Bayerer, Schuster, Hanson, Heidenreich 118 Ganz, Rolfes 122 Schulitz 126 Vasconi Project for a Gewerbehof in Moabit 130 132 Achatzi, Backmann, Schieber 134 Beh rendt, Stutzer 136 Dorr, Ludolf, Wimmer 138 Dudler 140 Leon, Wohlhage 142 Mallwitz 144 Muller, Reimann, Scholz-Weinland, von Senger 146 Platzer 148 Quick, Quick, Backmann 150 Wolf 152 Student Group of the TU Seminars in Berlin "Fragments of Utopianism vs. Pieces of Pettiness" 156 Rudolf Stegers Discussing the Beriinmodellindustriekultur Perspectives for Berlin Project for Herbst in Lankwitz 178 Project for a Gewerbezentrum in Kreuzberg 180 Afterword 182 N. Kuhnert, V. Martin, K. Pachter, H. Suhr Vorwort 9 Senator Wolfgang Nagel Uberlegungen zu Berlin EinfUhrung 11 Senator a. D.
“Who owns the land?” is a question central to all societies, because space is as vital a resource as air and water. And yet architects seldom explicitly address the question of land ownership. Is this because, as the architect Florian Hertweck writes, they “primarily produce an illusion of the political, not least because they want to see their projects realized”? This issue of ARCH+, co-edited by Arno Brandlhuber and Olaf Grawert, station+/ETH, aims to help change how we view urban land, and encourage land law reform to return land governance to the local level. What is to be done? Not much, because there is no alternative but to politicize land. A lot, because everyone else has failed to do so until now. Politicizing land means first developing a political economy of the city and showing that the current state of Ownership and Access, as the first section is called, is anything but “natural.” This situation is illustrated by
Legislating Architecture, a collaboration of ARCH+ with Arno Brandlhuber and Tobias Hönig, investigates how law creates design, as well as the inverse: can design be applied to the pre-architectural realm? A report from architecture’s legislative front.
KURATORISCHES STATEMENT Facebook, Airbnb & Co., deren Geschäftsmodell auf der Kommerzialisierung sozialer Beziehungen beruht, haben Begriffe wie Community oder Sharing in leere Worthülsen verwandelt. Konzepte wie „Wir“ oder „Teilen“ stehen nicht mehr für Solidarität oder eine sozialpolitische Agenda, sondern bilden die Grundlage des aufkommenden Plattformkapitalismus. Begleitet wird diese ökonomische Entwicklung von einer weltweiten politischen Wende, die sich aus überkommenen Gemeinschaftsvorstellungen von Identität und Zugehörigkeit, Ausgrenzung und Diskriminierung speist. Vor diesem Hintergrund will An Atlas of Commoning: Orte des Gemeinschaffens – eine Tourneeausstellung des ifa(Institut für Auslandsbeziehungen) in Zusammenarbeit mit ARCH+ – den offenen und emanzipatorischen Raum des Wir zurückerobern und neu definieren. Das Projekt fokussiert dabei auf Urban Commons. Darunter wird die Schaffung und Bewirtschaftung materieller und immaterieller kollektiver Ressourcen und Räume als Grundlage demokratischer Teilhabe verstanden. Dies bringt die Wortneuschöpfung commoning beziehungsweise „gemeinschaffen“ zum Ausdruck. Gemeinschaffen ist ein Prozess der Aushandlung von Unterschieden und Konflikten zwischen Individuum,
In einer Podiumsdiskussion in Berlin äußerte Hans Kollhoff, dass die Identität europäischer Städte nur durch hochwertige, deutsche Steinqualität gerettet werden könne. Diese Sichtweise, die andere als „misguided“ oder „stupid“ bezeichnet, spiegelt eine Geisteshaltung wider, die Thilo Hilpert als symptomatisch für ein „Land ohne Avantgarde“ beschreibt. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs fehlen progressive architektonische Impulse aus Deutschland, während Mittelmaß und Rückwärtsgewandtheit dominieren. Der Glaube an „Details“ und „Realismus“ wird als Qualität verkauft, erstickt jedoch jegliches Experiment. Jean Baudrillard betont, dass Architektur in einer „geradezu wirklichen Welt“ beginnt und über ihre Realität hinausgehen muss, um Radikalität zu erreichen. Diese Radikalität, die nicht nur als religiös-reaktionäre Haltung oder im Retro-Look verstanden werden kann, wurde 2007 im Rahmen des Zeitschriftenprojekts der documenta 12 thematisiert. Arch+ initiierte das Projekt „The Making of Your Magazines“, um durch die Ausstellung „Die Radikale Architektur der kleinen Zeitschriften 196X-197X“ von Beatriz Colomina zu erkunden, was Radikalität im architektonischen Kontext bedeutet. Die Ausstellung hebt die Blütezeit kleiner, unabhängiger Zeitschriften in den 1960ern und 1970ern hervor und thematisiert sowohl eine medientechnische Revolution als auch die „architettura radicale“.
Zu einer beiläufigen Form des Sozialen Eine archplus Ausgabe, die die Situationistische Internationale als Herkunftsort vieler heutiger Planungsstrategien interpretiert? Eigentlich gar nicht so überraschend wie man denken könnte. War doch die Stadt Paris nicht nur der Bezugsraum der Situationistischen Internationale (SI), sondern auch der Fluchtpunkt ihrer Bemühungen um die Aufhebung der Kunst und der Überführung der Kunst in ein freies Leben. 1972 hat Guy Debord die Situationistische Internationale aufgelöst. Trotzdem lebt sie als „Phantom Avantgarde“ (Roberto Ohrt) fort, fasziniert weiterhin und ist zum Bezugspunkt des theoretischen Diskurses um Kunst und Gesellschaft geworden – mit Auswirkungen auch auf Architektur und Städtebau. Aus der SI haben sich verschiedene, ganz praktische Strategien entwickelt, die heute in der Architektur und dem Städtebau für Furore sorgen und sich zunehmend verbreitern und durchsetzen: der Stadtspaziergang, das cognitive mapping, die Zwischennutzung und die Orientierung am Alltag.