Knihobot

Clemens P. Sidorko

    Dschihad im Kaukasus
    Basel und der jiddische Buchdruck (1557 - 1612)
    • Die Publikation untersucht die Faktoren und Personen, die Basel als Zentrum für den jüdischen Buchdruck prägten. Während Herzls erster Zionistenkongress 1897 Basel als einen Brennpunkt der jüdischen Zivilisation inszenierte, war die Stadt bereits 300 Jahre zuvor, an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert, ein Begriff für Juden in Europa. Viele von ihnen konnten lesen, und die Bezeichnung 'Basilea ir gedola' (Basilea [die] gewaltige Stadt) zierte die Titel zahlreicher hebräischer und jiddischer Bücher, da Basel zu den bedeutendsten Zentren des jüdischen Buchdrucks zählte. Ein Forschungsprojekt des Schweizerischen Nationalfonds, angesiedelt am Institut für Jüdische Studien der Universität Basel, beleuchtet die Protagonisten dieser gemeinsamen Geschichte. Der Erfolg basierte auf einem Zusammenspiel günstiger Umstände: Basler Drucker waren in der Lage, Bücher in hebräischer Schrift zu setzen, da viele christliche Hebraisten dort ihre Werke drucken ließen. Juden hingegen war es oft woanders verboten, Bücher herzustellen. Als das Basler Buchgewerbe ab 1550 einen Rückschlag erlitt und neue Absatzgebiete suchte, trafen technisches Know-how und Marktbedürfnisse aufeinander. Ironischerweise führte das seit 1398 bestehende Ansiedlungsverbot für Juden dazu, dass es sich um ein reines Exportgeschäft handelte, in das Politik, Kirche und Zensur nur wenig eingriffen.

      Basel und der jiddische Buchdruck (1557 - 1612)
    • Dschihad im Kaukasus

      Antikolonialer Widerstand der Dagestaner und Tschetschenen gegen das Zarenreich (18. Jahrhundert bis 1859)

      • 483 stránek
      • 17 hodin čtení

      Die blutigen Auseinandersetzungen zwischen der Moskauer Zentralmacht und Tschetschenien sind die jüngste Kulmination eines jahrhundertealten Konflikts. Bereits im 18. Jahrhundert leisteten die Tschetschenen und Dagestaner erbitterten Widerstand gegen die Eroberung durch das russische Zarenreich. Zwischen 1829 und 1859 vereinigten die nordkaukasischen Völker, inspiriert vom Dschihad, ihre Kräfte gegen das Zarenreich und etablierten unter Imam Šamil einen islamisch geprägten Staat. Die Schrift analysiert die Entwicklung und Funktionsweise von Dschihad und Imamat, beleuchtet deren Wurzeln und Vorläufer und verknüpft detaillierte Ereignisgeschichte mit übergeordneten Strukturen. Der Ausgangspunkt der Untersuchung ist die kritische Diskussion aller Quellen, insbesondere der Selbstzeugnisse kaukasischer Muslime und Berichte polnischer Kriegsgefangener, die in Šamils Staat lebten. Der Vergleich dieser Materialien mit russischen Quellen eröffnet eine doppelte Perspektive und ermöglicht ein differenziertes Urteil. Die Studie entlarvt zahlreiche Stereotypen und Mythisierungen, die mit dem Dschihad der Imame verbunden sind. Clemens P. Sidorko präsentiert im deutschen Sprachraum eine umfassende historische Darstellung der Kaukasuskriege, wobei einige Schwerpunkte, wie die Beschreibung des Imamatstaats als Lebenswelt, in der Forschung bisher unerforscht blieben.

      Dschihad im Kaukasus