This work explores the evolution of popular philosophy from pre-Kantian times through the Enlightenment and into contemporary perspectives. It begins with an examination of the role of public discourse in the writings of Christian Thomasius and the relationship between philosophy and its audience, as discussed by Johann Jakob Engel. The analysis extends to the literary reflections on political common sense by Christoph Martin Wieland and Johann Karl Wezel, and the significance of everyday knowledge in Moses Mendelssohn's metaphysics. The discussion then shifts to the period of Kant and Fichte, highlighting the projective dimension of popular philosophy and the challenges of maintaining popularity without sacrificing depth. Contributions explore the public role of philosophy, including the philosophical dialogues between Fichte and Platner regarding the nature of the soul, and F. A. Bouterwerk's efforts to make Kant's critical philosophy accessible. The final section offers a systematic outlook on the current state of popular philosophy, addressing themes of consensus and the interplay between public engagement and philosophical rigor. This comprehensive anthology provides insights into the historical and contemporary significance of making philosophy accessible to a broader audience.
Christoph Binkelmann Knihy



Inhaltsverzeichnis Siglenverzeichnis Christoph Binkelmann: Einleitung Hartmut Traub: J. G. Fichte: Eine Philosophen-Identität zwischen Politik und Wissenschaft Nationale Identität Peter L. Oesterreich: ¿Deutscher Ernst¿. Zu Fichtes rhetorischer Erfindung nationaler Identität Tilman Reitz: Die Nation als geistiger Wirkungsraum der Philosophie. Fichtes kulturpolitische Wende Cristiana Senigaglia: Der Begriff der Nation am Scheideweg: Fichtes ¿Reden¿ und ihre Bedeutung Marco Rampazzo Bazzan: Unter der Konjunktur denken: Fichtes Auseinandersetzung mit Machiavelli Jean-Christophe Goddard: Fichte oder der ständige Aufstand der Ureinwohner Soziale Identität Roberta Picardi: Geschichte und europäische Identität bei Fichte Diogo Ferrer: Fichtes transzendentale Modelle der Geschichte Quentin Landenne: Die Bildungsgesellschaft als Integrationsdynamik der sozialen Perspektiven bei Fichte Cristiana Senigaglia: Freiheitsvollzug und Anerkennungsanspruch. Fichte, Charles Taylor und die heutige Fragestellung Individuelle Identität Christoph Asmuth: Die Unfreiheit einer Stahlfeder. Fichtes Sittenlehre von 1798 Christoph Binkelmann: Das Mehr in mir. Die Willkür in der Identitätsbildung nach Fichte Franziskus v. Heereman: »Als diese Ich sind wir alle Nichts«? Zur Person beim letzten Fichte Rocco Porcheddu: Praktisches Selbstbewusstsein und Autonomie bei Fichte, Frankfurt und Kant Rezensionen Tagungsbericht
Die Idee eines „Systems der Freiheit“ gehört zu den zentralen Errungenschaften der klassischen deutschen Philosophie. Sie findet sich insbesondere bei Fichte und Hegel. Ein adäquates Verständnis der Freiheit in beiden Konzeptionen setzt somit eine intensive Auseinandersetzung mit deren Systemgedanken voraus. Auf dieser Grundlage unternimmt es die Studie, den Stellenwert der Freiheit in der praktischen Philosophie (Ethik, Rechts- und Staatsphilosophie) von Fichte und Hegel auf systematisch umfassende Weise zu ermitteln und miteinander zu vergleichen. Trotz mannigfaltiger struktureller und inhaltlicher Gemeinsamkeiten, die Fichtes Einfluss auf Hegel dokumentieren, zeigt sich die wesentliche Differenz, die auf folgende Alternative hinausläuft: Entweder leistet ein System der Freiheit die vollständige genetische Begründung der Freiheit – wie bei Hegel – oder es bewahrt deren ursprüngliche Grundlosigkeit (Fichte). In diesem Fall kann Freiheit nur in einem offenen, nicht letztbegründenden System dargestellt werden. Anhand dieser Alternative wird ausführlich geklärt, worin die Vor- und Nachteile der hegelschen und der fichteschen Freiheitstheorie liegen.