Knihobot

Uwe Kratzsch

    Mindestlöhne in Deutschland
    Eine industrieökonomische Analyse der Entgeltregulierung von Flughäfen
    • Flughäfen unterliegen in zahlreichen Ländern einer Entgeltregulierung. Dies beruht auf der Tatsache, dass Flughäfen im luftverkehrsbezogenen Aviation-Geschäft über stabile Marktmacht verfügen können. Um zu verhindern, dass gewinnmaximierende Flughäfen ihre Marktmacht in Form von übermässigen Preiserhöhungen zulasten der Fluggesellschaften und Passagiere missbrauchen, müssen die Aviation-Entgelte üblicherweise von Regulierungsbehörden genehmigt werden. Zu den genehmigungspflichtigen Entgelten zählen die Entgelte für das Starten, Landen und Abstellen von Flugzeugen sowie die Entgelte für die Benutzung von Fluggasteinrichtungen. Während Flughäfen traditionell den Grossteil ihrer Erlöse im Aviation-Geschäft erwirtschafteten, nahm die Bedeutung der Erlöse aus dem kommerziellen Non-Aviation-Geschäft seit dem Ende der 1980er Jahre kontinuierlich zu. An vielen Flughäfen entwickelten sich die Non-Aviation-Erlöse, die z. B. aus der Bereitstellung von Parkplätzen oder aus der Vermietung von Räumen und Flächen für Einzelhandel und Gastronomie resultieren, zur Haupteinnahmequelle. Angesichts dieser Entwicklung erscheint es fraglich, ob Flughäfen tatsächlich Anreize besitzen, ihre Marktmacht auszunutzen - und ob die Aviation-Entgelte reguliert werden müssen. So könnten Flughäfen versuchen, das Verkehrsaufkommen über geringere Aviation-Entgelte zu steigern, um dadurch höhere Gewinne im nicht regulierten Non-Aviation-Geschäft zu erzielen. Nach einer Vorstellung der spezifischen ökonomischen Eigenschaften von Flughäfen wird in diesem Buch diskutiert, warum Flughäfen über stabile Marktmacht verfügen können und wodurch die Marktmacht von Flughäfen abgeschwächt werden kann. Anschliessend wird untersucht, wie Flughäfen in der Praxis reguliert werden und inwiefern mit den verschiedenen Regulierungsinstrumenten die verfolgten Regulierungsziele erreicht werden. Um die in der Literatur identifizierten Forschungslücken zu schliessen, wird abschliessend ein industrieökonomisches Modell zur Analyse der Preissetzung und Entgeltregulierung von Flughäfen entwickelt. Die modelltheoretische Analyse zeigt einerseits, dass von den Non-Aviation-Erlösen ein Abwärtsdruck auf das gewinnmaximierende Aviation-Entgelt eines nicht regulierten Flughafens ausgeht. Des Weiteren offenbart die Analyse, dass eine Regulierung der Aviation-Entgelte aus wohlfahrtstheoretischer Sicht sogar unnötig werden kann, wenn die Non-Aviation-Erlöse ausreichend gross sind.

      Eine industrieökonomische Analyse der Entgeltregulierung von Flughäfen
    • Im Frühjahr 2005 sorgten Medienberichte über den Einsatz entsandter , Billigarbeitskräfte" in deutschen Schlacht- und Zerlegebetrieben für großes öffentliches Aufsehen. Von ihren Arbeitgebern aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten nach Deutschland entsandt, arbeiteten die Arbeitskräfte hierzulande unter oft bedrückenden Arbeitsbedingungen - und zu erheblich geringeren als den ortsüblichen Löhnen. Um negative Auswirkungen für deutsche Unternehmen und deren Beschäftigte durch ausländische Niedriglohnkonkurrenz abzuwenden, entbrannte in der Folge in der deutschen Politik eine kontroverse Diskussion, ob das seit 1996 auf die Bauwirtschaft sowie die Seeschifffahrtsassistenz beschränkte Arbeitnehmer-Entsendegesetz (AEntG) ausgeweitet werden sollte. Nach der Bundestagswahl 2005 einigten sich CDU, CSU und SPD zunächst auf eine Erweiterung des Gesetzes auf das Gebäudereinigerhandwerk. Eine Ausweitung des Gesetzes auf weitere Branchen scheint jedoch nicht ausgeschlossen. Dieses Buch will die Frage beantworten, ob es aus ökonomischer Sicht vernünftig ist, deutsche Arbeitnehmer durch Mindestlöhne vor ausländischer Niedriglohnkonkurrenz zu schützen und ob dazu das AEntG ausgeweitet werden sollte.

      Mindestlöhne in Deutschland