Jeder Mensch ist mehrsprachig. Wir alle pendeln täglich zwischen mehreren Sprachen: Dialekt, Schreibsprache, Fremdsprache. Mehrsprachigkeit ist denn auch in Bildung, Kultur, Medien, Wirtschaft, aber auch in der Kindererziehung ein viel diskutiertes Thema. Brigitta Busch präsentiert aktuelle Zugänge, Entwicklungen und Tendenzen der Mehrsprachigkeitsforschung aus soziolinguistischer Sicht. Sie arbeitet die soziale und diskursive Konstruiertheit sprachlicher Kategorien heraus und nimmt sprachliche Praktiken in unterschiedlichen sozialen Kontexten in den Blick. Wer erforschen will, wie wir Sprachen erlernen, Sprachen erleben und Sprachen gebrauchen, findet in diesem Band gut erprobte Instrumente zur eigenen Anwendung (Sprachenporträts, linguistic landscapes etc.). Neben Studierenden der Linguistik erhalten auch Personen in Ausbildung zu Lehr- und Sozialberufen wertvolle Hilfestellung für ihre zukünftige Arbeit in unserer multilingualen Gesellschaft.
Brigitta Busch Knihy






Sprachen im Disput
Eine sprachenpolitische Studie zu Medien in multilingualen Gesellschaften
Ein langer Abschied, gleichzeitig die Geschichte eines Wiederfindens – liebevoll und minutiös protokolliert, zugleich mit einer solchen Eindringlichkeit erzählt, als könnte der lebensbedrohlich erkrankte Freund, indem man nicht aufhört mit ihm zu sprechen, am Leben erhalten werden. Der Fragilität des Körpers und seiner Abhängigkeit von den erhofften Wirkungen und unverhofften Nebenwirkungen einer hochtechnisierten Medizin ein Stück selbstbestimmtes Leben abzutrotzen – darauf scheint alles gerichtet zu sein: die unerwartete Wiederannäherung nach Jahren der Unterbrechung, das Sich-Aufeinander- Einlassen und gegenseitig Teilhaben-Lassen, das Entwerfen von Zukunftsplänen ebenso wie das Beschwören einer weit zurückliegenden gemeinsamen Geschichte, die von Aufbruch, Utopie, Arbeit und Liebe handelt. Wie Vignetten über den Text verteilt, verdichtet sich dieses Erinnern zu filigranen, aus der Zeit heraustretenden Bildern von hoher Plastizität, die eine magische Gegenwelt zur allgegenwärtigen aseptischen Sterilität des Krankenhauszimmers erstehen lassen.
Sprachenpolitik in Österreich
- 235 stránek
- 9 hodin čtení
Dieses Buch gibt einen aktuellen Überblick über die Sprachenpolitik in Österreich. Den Rahmen steckt eine Einführung in die Sprachenpolitik mit einem historischen Überblick über ihre Entwicklung in Österreich ab. Die weiteren Beiträge umfassen ein breites Themenspektrum: Beginnend mit der Diskussion um den so genannten Integrationsvertrag thematisieren sie den Status der Sprachen von MigrantInnen, der österreichischen Volksgruppensprachen und der österreichischen Gebärdensprache. Ein weiterer Block von Beiträgen beschäftigt sich mit dem Sprachenlernen im Bildungswesen – von der Schule über die Universität bis zur Erwachsenenbildung. In einem dritten Teil werden Fragen des sekundären Analphabetismus, der Sprachenpolitik im Medienbereich sowie die Position des Österreichischen Deutsch behandelt.
Die Öffnung neuer transnationaler Kommunikationsräume durch Satellitenfernsehen oder Internet stellt die traditionelle Vorstellung von nationalstaatlich strukturierten Öffentlichkeiten immer mehr in Frage. Auf dem unübersichtlichen Markt der Identitäten und Loyalitäten werden Medien zu Trägern divergierender Botschaften: Lokalkolorit oder globale Vision, ethnische Selbstbehauptung oder Vermittlung zwischen den Kulturen. Der vorliegende Sammelband, der als gemeinsames Projekt der Arbeitsstelle für interkulturelle Studien an der Universität Klagenfurt, des Trans-Community Center der Universität Oxford und des Goldsmith College in London entstanden ist, liefert die erste umfassende Darstellung dieser Frage aus internationaler und interdisziplinärer Sicht. Das Buch erscheint als Beitrag zum Europäischen Jahr der Sprachen.
Der virtuelle Dorfplatz
Minderheitenmedien, Globalisierung und kulturelle Identität
Das sprachliche Repertoire oder Niemand ist einsprachig
- 55 stránek
- 2 hodiny čtení
Im ersten Teil des Buches gewähren in Österreich lebende Menschen Einblick, wie sie ihren Lebensalltag in verschiedenen Sprachen bewältigen und gestalten. Sie erzählen, wie sie zu ihren Sprachen gekommen sind, was sie dabei erlebt haben, welche Vorstellungen von der Welt und von sich selbst sie damit verknüpfen. Teil zwei ist der Erkundung von Orten gewidmet – eine städtische Bücherei, eine mehrsprachige Schule, eine sozialmedizinische Einrichtung, ein Freies Radio: öffentliche Räume, in denen Mehrsprachigkeit Platz gegriffen hat, wo sich von der monolingual dominierten Norm abweichende kommunikative und sprachliche Praktiken etablieren. Teil drei spürt einigen in Österreich gesprochenen Sprachen nach: in welchen Ländern sie in unterschiedlichen Varietäten gesprochen werden, welche anderen Sprachen dort präsent sind, welche Verbreitung sie in Österreich haben, aber auch wo man mehr über die Sprachen und ihre Literaturen in Erfahrung bringen kann. In der Art eines Lesebuches vermitteln die Texte, dass die Lebenswelten multilingualer Menschen sehr viel komplexer und heterogener sind, als Begriffe wie ›Muttersprache‹, ›Herkunft‹ oder ›Sprachgemeinschaft‹ es glauben machen. Damit liefert das Buch Anhaltspunkte für eine Sprachenpolitik ›von unten‹, die darauf zielt, die gesellschaftlich vorhandene Vielsprachigkeit zu fördern und nutzbar zu machen.