Die Bedeutung von Kontinuität und Diskontinuität für lebenslanges Lernen ist in den letzten Jahren sowohl bildungswissenschaftlich wie bildungspolitisch in den Fokus gerückt. Besonders institutionalisierte Übergänge geraten dabei zunehmend in den Blick. Daher stellt der vorliegende Band Befunde der empirischen Transitionsforschung vor, die entlang eines chronologischen „Normalverlaufs“ Schnittstellen des Bildungssystems fokussieren. Neben dem Blick auf das deutsche Bildungssystem ergänzen internationale Beiträge die Facetten von Übergängen, indem sie die Herausforderungen der Transitionsgestaltung in anderen Ländern vorstellen und damit ermöglichen, das eigene System kritisch zu hinterfragen.
Anke Liegmann Knihy


Die frühe Aufteilung auf Schulformen bedingt die Notwendigkeit einer Korrekturfunktion, wie sie durch die Möglichkeit eines Schulformwechsels gewährleistet wird. Während die Rahmenbedingungen dieser Selektionshürde anhand von statistischen Daten in der Schulforschung recht gut abgebildet sind, sind die Subjekte von Selektionsprozessen - die Schülerinnen und Schüler - bisher eher selten in den Focus der Forschung gerückt. Am Beispiel des Selektionsereignisses „Schulformwechsel“ wird im vorliegenden Band die Schülerperspektive untersucht, indem dieses Ereignis im Zusammenhang mit der bisherigen Schullaufbahn, der psychosozialen Entwicklung, der Leistungsentwicklung und der sozialen Netzwerke betrachtet wird.