Základy podnikové etiky
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Der vorliegende Band enthält ausgewählte Referate einer Tagung zur „Wirkung der Reformation“, die vom 11. bis 12. November 2016 in Herrnhut zum Auftakt der Reformationsfeierlichkeiten des Jahres 2017 stattfand. Nachdem die Herrnhuter Akademie im Rahmen der Reformationsdekade in den letzten Jahren bereits bestimmte Aspekte wie Lieddichtung, Bildung und die Rolle der böhmischen Reformation in dem polnisch-tschechisch-deutschen Grenzraum behandelt hat, sollte im unmittelbaren Vorfeld des großen Jubiläums die zentrale Frage nach Wesen und Wirkung der Reformation Martin Luthers im Mittelpunkt stehen. […] Unsere Tagung in Herrnhut wollte eine Besinnung sein auf das Wesentliche der Reformation, so wie es in unserer Zeit in wissenschaftlicher Forschung neu gesehen und verstanden wird. Denn das ist doch die Aufgabe jeder Zeit, für sich neu zu entdecken und zu formulieren, was einen evangelischen Christen ausmacht. Es geht um eine Vergewisserung und Klärung, worin die reformatorische Neuentdeckung bestanden hat. Wir wollten einerseits wissen, was unaufgebbar bleibt an Luthers biblischer Sicht in der Spannung von Gesetz und Evangelium und seiner Entdeckung der Rechtfertigung des Sünders. Aber auch: in welchen Entscheidungen können wir Luther nicht mehr folgen. Dietrich Meyer (aus dem Vorwort) Inhalt Vorwort des Herausgebers Wolfram Tschiche: Die Reformation und die paradoxen Folgen der Säkularisierung Volkmar Joestel: Luther, Karlstadt und Müntzer. Ihre gemeinsamen Wurzeln in der Mystik Bernward Schmidt: Luthers Nachbarn, Luthers Gegner: Altgläubige Kontroverstheologen Dorothea Wendebourg: Martin Luther und die Juden Reinhard Flogaus: Zwischen Instrumentalisierung, Desillusionierung und Pseudomorphose. Zum Verhältnis von Reformation und Orthodoxie im 16. Jahrhundert Hans Frambach: Reformation und ihre Impulse für die Ökonomie Alexander Wieckowski: Die Reformation in der Oberlausitz. Streifzüge durch drei Jahrhunderte in Stadt und Land (1717–2017) Anschriften der Verfasser
Aus Anlass des Gedenkens an die Veröffentlichung von Jakob Böhmes aufsehenerregendem Erstlingswerk Aurora oder Morgenröte im Aufgang im Jahre 1612 fand in Herrnhut vom 15. bis 16. November 2012 eine Tagung statt, deren Referate mit dieser zweiten Veröffentlichung der Akademie Herrnhut dokumentiert werden. Die drei ersten Beiträge von Dieter Liebig beziehen sich ganz auf die Schrift Aurora, zu der er für diese Tagung bereits einen Kommentarband veroffentlicht hat. Die folgenden drei Beiträge befassen sich mit dem weiteren Umfeld von Böhme in Schlesien und seiner Wirkung über Schlesien hinaus bis heute, nicht nur in Deutschland, sondern auch im europäischen und amerikanischen Geistesleben. Die drei letzten Beiträge behandeln die Überlieferung der Böhme-Manuskripte und ihren heutigen Lagerort. Dass es sich hierbei um eine aufregende, verwickelte und unübersichtliche Geschichte handelt, ergibt sich schon aus der Tatsache, dass dazu gleich drei Aufsätze verfasst wurden. Darin geht es auch um Böhmes Erstlingswerk, denn dass diese Schrift, die im 20. Jahrhundert in dem Haus der Böhmefreunde in Linz am Rhein aufbewahrt wurde, über die Zerstörungen und Bombenangriffe wahrend des Zweiten Weltkriegs hinaus erhalten blieb, war durchaus keine Selbstverständlichkeit. Es war ebenso wider alle Befürchtungen, dass die Gestapo bei ihrer Aufspürung der Böhmekreise und Sicherstellung der gefundenen Schriften und Drucke im Jahre 1941 diese Materialien nicht umstandslos vernichtete, sondern sogar bereit war, diese zur Sicherheitsverwahrung in die Außenlager der Görlitzer Bibliothek abzugeben, von wo sie nach 1945 in die Oberlausitzer Bibliothek und schließlich in die Universitätsbibliothek Breslau gelangten. Die hier abgedruckten Beiträge wollen das Werk von Böhme würdigen und damit zugleich einen Anstoß zur weiteren Beschäftigung geben. Darum wurde vor allem Wert darauf gelegt zu zeigen, wo das Material von Jakob Böhme und seiner Anhänger heute verborgen liegt und wo junge Wissenschaftler die Quellen fur die weitere Erforschung finden. Es wäre sicher lohnend, einmal eine weitere Tagung uber die Wirkungsgeschichte Böhmes anhand der Überlieferung der Engelsbrüder zu planen, und es sei hier nur darauf hingewiesen, dass die Geschichte dieser Böhme-Anhänger in Europa noch längst nicht ausreichend erforscht ist. Nachdem sich jüngst ein neuer Fund von Schriften der Böhmefreunde in Zürich gefunden hat (s. dazu J. Jürgen Seidel: Gichtelianer im Zürcher Oberland. In: PuN 2003), mag es durchaus sein, dass noch längst nicht alles in die einschlägigen Archive gelangt ist. Doch auch das, was in den Bibliotheken und Archiven liegt, ist, einmal abgesehen von Jakob Böhme selbst, weitgehend unbeachtet. Auch wenn die Nachfolger Böhmes an Bedeutung nicht mit ihrem Vorbild konkurrieren können, so lohnt sich doch die Aufarbeitung dieser stillen, aber über ganz Europa verbreiteten Kreise, die ihre eigene überkonfessionelle theosophische Frömmigkeit in kleinen Zirkeln gepflegt haben, weil sie uns einen besonderen Blickwinkel auf die Frömmigkeits- und Geistesgeschichte Europas erlauben.
Der Begriff des Informationszeitalters ist in den letzten 20 Jahren zu einem Leitbegriff in der Charakterisierung von Wandlungsprozessen in Wirtschaft und Gesellschaft geworden: Die revolutionäre Durchdringung aller Handlungsebenen durch digitale Informations- und Kommunikationstechnologien und der allerorts mögliche Zugriff auf globale Datenströme haben einerseits dazu geführt, dass sich das Spektrum der Handlungsmöglichkeiten gesellschaftlicher Akteure erheblich erweitert hat. Andererseits ist im Zuge dieser Wandlungsprozesse Information selbst zu einem elementaren Handels- und Konsumgut geworden, das auf legalen und illegalen Märkten gehandelt wird und auf das Teilnehmer globaler Kommunikationsnetzwerke weltweit mit legitimen und illegitimen Mitteln Zugriff nehmen. Folge der skizzierten Entwicklungen ist u. a., dass das Vertrauen der Menschen in ihre Datensicherheit und informationelle Selbstbestimmung zunehmend erodiert. Die in dem vorliegenden Band versammelten Beiträge greifen diese Problematik aus sozialwissenschaftlicher Perspektive auf. Sie analysieren einerseits, an welchen Stellen etablierte Regeln eines ökonomisch rationalen Umgangs mit Informationsgütern unter den Rahmenbedingungen eines digitalen Informationszeitalters problematische Externalitäten erzeugen. Sie fragen andererseits danach, wie weit Initiativen der ethischen Selbstverpflichtung von Unternehmen – alternativ oder flankierend zu rechtlichen Verordnungen – einen nachhaltigen Beitrag zur Sicherung insbesondere von Selbstbestimmungsrechten in der informationellen Netzwerkgesellschaft leisten können.
In den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften wird ökonomische Rationalität mit dem Konzept des am egoistischen Selbstinteresse orientierten, nutzenmaximierenden Handelns gleichgesetzt. Diese verengte Auffassung ökonomischer Rationalität wird sowohl innerhalb der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften als auch aus der Perspektive einer Philosophie der praktischen Rationalität seit längerer Zeit in Frage gestellt. Kritiker konstatieren dabei nicht nur, dass das Leitbild der HORationalität zu einer methodologischen Engführung des wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Denkens geführt habe. Es habe vielmehr darüber hinaus in entscheidender Weise das Handeln realer Akteure beeinflusst und infolgedessen nicht unwesentlich zur Entstehung auch aktueller wirtschaftlicher Krisen beigetragen. Die Beiträge des vorliegenden Bandes gehen zum einen der Frage nach, welche theoretischen und empirischen Unschärfen sich mit dem HO-Konzept ökonomischer Rationalität verbinden. Zum anderen wird betrachtet, welche disziplinären Optionen und Perspektiven für eine Revision des Rationalitätskonzepts innerhalb der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften verfügbar sind.
Die globale Finanzkrise 2007 fand ihren Ausdruck zunächst in der Bankenkrise. Dadurch wurde die Ausbreitung dieser auf andere Branchen unumgänglich. Diese Krise machte unmissverständlich klar, dass der Ausschluss von Moral und Ethik im traditionellen Verständnis von Finanzen nicht mehr zu halten ist. Gefragt wird danach: Ist Ethik im Finanzbereich denkbar? Welche Normativitätsverständnisse im Bereich Finanzen sind begründbar? Welche Implementationsansätze von Ethik und Finanzen lassen sich von Theorie und Praxis ableiten? Diesen Fragen widmeten sich die Referenten der 'Finance & Ethics' Tagung, organisiert vom Internationalen Hochschulinstitut Zittau und dem Deutschen Netzwerk Wirtschaftethik e. V. Dieser Band dokumentiert Ergebnisse dieser Tagung. Das Deutsche Netzwerk Wirtschaftsethik – EBEN Deutschland e. V. fördert das Verständnis der normativen Grundlagen wirtschaftlichen Handelns in der modernen Gesellschaft. Die vorliegende Schriftenreihe versteht sich als ein Forum, das der wissenschaftlichen Diskussion, vor allem aber dem Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis gewidmet ist.
Die Serie spektakulärer Einzelfälle von Wirtschaftskriminalität in Deutschland scheint nicht abzureißen. Die mediale Berichterstattung erzeugt dabei in der Öffentlichkeit regelmäßig den Ruf nach neuen Gesetzesinitiativen. Seltener thematisiert wird der Zusammenhang, dass Gesetze und mit ihnen die institutionellen Rahmenordnungen wirtschaftlichen Handelns kriminelle Spielzüge wirtschaftlicher Akteure nicht nur begrenzen, sondern auch ermöglichen. Die Beiträge des vorliegenden Bandes gehen daher im Besonderen der Frage nach, wie weit wirtschaftskriminelles Handeln durch institutionelle Rahmenordnungen des Wirtschaftslebens begünstigt wird. Diskutiert wird in diesem Zusammenhang, ob und wie weit die Eingrenzung und nachhaltige Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität konstitutiv auf Formen der Selbstregulierung und der ethischen Selbstbindung von wirtschaftlichen Akteuren angewiesen ist.
Wirtschaftskriminalität in Deutschland wird in jüngerer Zeit zunehmend auch von wirtschaftlichen Unternehmungen selbst problematisiert. Neben den materiellen Folgeschäden sind es dabei insbesondere die Verletzung des kaufmännischen Prinzips von Treu und G