Objekte aus Sapropelit und verwandten dunklen Gesteinen fossilen Ursprungs gehören in der Eisenzeit v. a. in Form von Ringschmuck zu den geläufigen, jedoch oft nur randlich behandelten Fundgattungen. Dabei ermöglichen gerade naturwissenschaftliche Analysen, die z. T. eine Provenienzbestimmung der verwendeten Materialien erlauben, interessante Einblicke in kultur- und wirtschaftsgeschichtliche Fragestellungen. Aus dem Areal des Oppidums von Manching liegt eine der europaweit größten latènezeitlichen Kollektionen an Funden aus Sapropelit und verwandten Materialien vor und gleichzeitig die bislang größte von einem Fundort stammende palynologisch und kohlenpetrographisch untersuchte Probenserie. Neben materialkundlichen und typologischen Aspekten steht in dieser Arbeit die kritische Diskussion der Bedeutung der Sapropelitfunde für die Datierung der Anfänge der Manchinger Siedlung im Vordergrund, aber auch ihre Relevanz für die Rekonstruktion von Handels- und Kommunikationsräumen, in die Manching sowie die umliegende südbayerische Latènekultur eingebunden waren. Dabei greift die umfangreich illustrierte Arbeit weit über den Fundort Manching hinaus und bietet erstmals eine aktuelle deutschsprachige Zusammenfassung zu Forschungsstand und -perspektiven sowie zu zahlreichen mit den Sapropelitfunden verknüpften Fragestellungen.0.
Christiana Elisabeth Later Knihy


Ritus und Religion in der Eisenzeit
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Für die 20. Sitzung der AG Eisenzeit wurde ein Jahr zuvor auf der Xantener Jahrestagung das Thema „Ritus und Religion in der Eisenzeit“ gewählt. Dies war das dritte Mal, dass ein kultisches Thema behandelt wurde, nach „Heiligtümer“ und „Totenkult und Ritual“. Die Sitzung fand erstmals bei der Jahrestagung des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumsforschung e. V. an der Universität Halle statt. In der Einladung wurde betont, dass die kultischen und religiösen Aspekte der eisenzeitlichen Lebensweise in der prähistorischen Forschung oft mit Vorsicht betrachtet werden. Es gibt die Tendenz, schwer erklärbare Objekte als „kultisch“ zu klassifizieren, während umfassendere Studien oft auf die Rekonstruktion von Handlungsabläufen beschränkt bleiben. Daher wurde angeregt, nicht nur aktuelle Fallbeispiele zu präsentieren, sondern auch weiterführende Gedanken und Interpretationen zu äußern. Die Resonanz war so groß, dass eine Auswahl der Beiträge in Zusammenarbeit mit dem AG-Beirat getroffen werden musste. Das Inhaltsverzeichnis umfasst zahlreiche Beiträge zu Ritualen in der prähistorischen Archäologie, Bestattungsritualen, rituellen Praktiken in Siedlungen und aktuelle Forschungen, die verschiedene Aspekte der eisenzeitlichen Religiosität und deren archäologische Belege beleuchten.