Knihobot

Anja Kipp

    Frauenhäuser versus Gewaltschutzgesetz
    Karl und seine Kumpels
    • „Karl und seine Kumpels” umfasst zahlreiche Kurzgeschichten, die in drei Bildern erzählt werden. Der Fokus liegt auf Karl, der nicht als der große Kaiser, sondern als gewöhnlicher Mensch dargestellt wird. Historiker Josef Stiel beschreibt Karl als einen, der in seiner Jugend mit alltäglichen Problemen kämpfte, insbesondere mit seiner Mutter Bertrada, die von ihm mehr Verantwortung forderte. Die Comics thematisieren seine Jugendsünden und unerfüllte Liebe, während sie gleichzeitig seine Errungenschaften würdigen, wie den Aufbau des mittelalterlichen Aachen. Stiel betont, dass Karl und seine Gefolgsleute hart arbeiten mussten, um ihre Ziele zu erreichen, und dass die Darstellung von Menschen in feinen Roben nicht der Realität entsprach. Historikerin Carla Rodrigues beschreibt Karl als einen vielschichtigen Charakter, der auch Misserfolge erlebte. Neben Karl treten seine Freunde wie Arnold, Alkuin und Einhard auf. Arnold, einst Sänger am Hof, wird als eine Art Rockstar dargestellt. Die Autoren bringen die Charaktere in die Gegenwart, wobei Arnold als Rockstar und Einhard als Karls Image-Berater agiert. Alkuin fungiert als weiser Berater, während Roland und Desiderata, die Langobardenprinzessin, ebenfalls in die Geschichten integriert sind, wobei Letztere in der Comicversion um ihre verlorene Beziehung trauert.

      Karl und seine Kumpels
    • Menschen streben nach einem Leben ohne Gewalt, doch das 20. Jahrhundert wird als ein Jahrhundert der Gewalt in die Geschichte eingehen, wie Nelson Mandela feststellte. Jede Form von Gewalt verletzt die Integrität eines Menschen, und laut einer Menschenrechtsorganisation ist jede vierte Frau in Deutschland betroffen. Oft geschieht dies im eigenen Zuhause, dem vermeintlichen Schutzraum. Die Frauenbewegung hat Gewalt gegen Frauen zum Politikum erhoben. Die Bundesregierung hat durch Aktionspläne und das Gewaltschutzgesetz eine klare Position gegen Gewalt, insbesondere gegen Gewalt an Frauen, bezogen. Doch reicht ein Gesetz aus, um Frauen zu schützen, und wird die Legitimität der Frauenhäuser dadurch gefährdet? Das Buch beleuchtet die Geschichte, Entwicklung und Bedeutung von Frauenhäusern. Es stellt den Aktionsplan I der Bundesregierung vor und behandelt das Gewaltschutzgesetz sowie das Polizeigesetz §34 a, das den Grundsatz „Der Täter verlässt die Wohnung, das Opfer bleibt“ verfolgt. Auch der Aktionsplan II, der die Effektivität der vorherigen Maßnahmen überprüft und neue plant, wird thematisiert. Statistiken zur Belegung der Frauenhäuser nach Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetzes und Interviews mit Frauenhausbewohnerinnen bieten weitere Einsichten. Abschließend werden die Erkenntnisse zusammengefasst und ausgewertet.

      Frauenhäuser versus Gewaltschutzgesetz