Das Buch untersucht, wie Menschen auf Endpunkte in ihrem Leben reagieren, sei es in Bezug auf Beziehungen, Karrieren oder Lebensziele. Es beleuchtet die emotionalen und psychologischen Herausforderungen, die mit dem Ende von etwas Vertrautem verbunden sind, und bietet Einblicke in Bewältigungsmechanismen. Durch persönliche Geschichten und wissenschaftliche Analysen wird deutlich, dass das Akzeptieren von Enden auch neue Chancen und Perspektiven eröffnen kann. Der Autor regt zur Reflexion über den Umgang mit Abschieden und Neuanfängen an.
Silvia Berger Ziauddin Knihy



Nach Feierabend 2017
Der kalte Krieg. Kältegrade eines globalen Konflikts
Der Kalte Krieg wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur geläufigen Beschreibung der Pattsituation zwischen den beiden Supermächten USA und UdSSR. Obschon die Forschung hierzu in den letzten Jahren neues Terrain erschlossen hat, wurde der semantische Kern des Konflikts ? die Metapher der Kälte ? bisher kaum ausgelotet. Das aktuelle Jahrbuch versucht, diese Lücke zu schließen, indem es die Frage stellt, wie die Kälte in unterschiedlichen militärischen, politischen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen des Kalten Krieges mobilisiert wurde und damit zum tatsächlichen und imaginierten Konflikt beitrug. Der Band enthält Beiträge etwa zu einer geheimen U-Boot-Werft im rauen Norden der Sowjetunion, zur U.S.-amerikanischen Militärbasis Camp Century im Packeis Grönlands und zur raumfahrtsmedizinischen Forschung zur perfekten Temperierung von Astronautenkörpern. Neben diesen Temperaturexplorationen an multiplen frontiers des Kalten Krieges geht der Band auch den Resonanzen der Kälte in Gesellschaftstheorie, Literatur, Film und materieller Kultur nach.
Bakterien in Krieg und Frieden
Eine Geschichte der medizinischen Bakteriologie in Deutschland 1890 - 1933
- 476 stránek
- 17 hodin čtení
Die »Ausrottung« aller »unsichtbaren Feinde« des Menschen durch die medizinische Bakteriologie thematisiert den Aufstieg und Fall dieser Leitwissenschaft der Moderne. Die Verkündung des »Tods der Pocken« durch die WHO 1980 ließ die Vision einer Welt ohne Infektionskrankheiten greifbar erscheinen. Doch das Auftauchen neuer und die Rückkehr überwunden geglaubter Erreger entlarvten diese Illusion. Silvia Berger untersucht die Geschichte der medizinischen Bakteriologie, insbesondere in Deutschland zwischen 1890 und 1933, und zeigt, dass der Glaube an die Beherrschbarkeit von Infektionskrankheiten bereits nach dem Ersten Weltkrieg erschüttert wurde. Die Bakteriologie erlebte eine Krise, als der Traum, alle »unsichtbaren Feinde« zu vernichten und »reine« Körper und Territorien zu schaffen, in weite Ferne rückte. In den 1920er Jahren musste die Wissenschaft eingestehen, dass sie das komplexe Zusammenspiel von Mikro- und Makroorganismen nicht mehr erklären konnte. Anstelle eines »Kriegs« wurde das Verhältnis zwischen Bakterien und Menschen nun mit Begriffen wie »Gleichgewicht« und »Symbiose« beschrieben, was eine friedliche Koexistenz implizierte. Die Studie erhielt 2008 den Henry-E.-Sigerist-Preis und 2009 den Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik und wurde als herausragender Beitrag zur Geschichte der präventiven Medizin gewürdigt.