Der Band analysiert die Entstehung und politischen Programme neurechter, rechtspopulistischer Parteien in Osteuropa im Vergleich zu Westeuropa. Er identifiziert Ursachen für ihren Erfolg und fordert eine programmatische Wende der etablierten Politik. Zudem werden soziale und ideologische Entwicklungen sowie mögliche Lösungen für die kulturelle Entfremdung zwischen Ost und West diskutiert.
Marc Stegherr Knihy






Humanismus ohne Gott
Zur Bedeutung der Kritik Joseph Ratzingers / Benedikts XVI. am postmodernen Relativismus
Zu den zentralen Anliegen Joseph Ratzingers/Papst Benedikts XVI. gehörte seine Kritik am postmodernen Relativismus, dessen rationalistisch-funktionales Menschenbild letztlich individuelle und gesellschaftliche Freiheit beeinträchtige. Der vorliegende Band beschreibt die Charakteristika dieser Relativismus-Kritik und zeigt Facetten ihrer Rezeption, zumal in Osteuropa, wobei besondere theologische und politische Aspekte beleuchtet werden. Dabei wird unterstrichen, dass diese Kritik zum bedeutenden Erbe gehört, das der deutsche Papst in seinem Pontifikat seiner Kirche und der Gesellschaft als Aufgabe und Mahnung hinterlassen hat. Mit Beiträgen von Felix Dirsch, Maria Raphaela Hölscher, Vlad Muresan und Marc Stegherr
Die Anliegen nicht nur der slavischen Minderheiten gewinnen mit der bevorstehenden Osterweiterung der Europäischen Union an Bedeutung. Die Russinen oder Ruthenen sind als slavische Volksgruppe, die vor allem im Karpatenraum als Grenzgebiet zwischen Polen, Ungarn, der Slowakei und der Ukraine beheimatet ist, ein hervorragendes Beispiel dafür, da sich ihre Kultur und Sprache nicht nur in einem historischen und religiösen, sondern auch in einem sprachlichen Grenz- bzw. Übergangsgebiet entwickelt hat. Erst um die vorletzte Jahrhundertwende gelang es ihnen, ihrer Sprache und Kultur größere Aufmerksamkeit zu verschaffen. Im Laufe des letzten Jahrhunderts schwankte die Entfaltung ihrer Sprache regional zwischen Unterdrückung und Normierung/Kodifizierung. Damit einher ging die Schwächung bzw. Stärkung russinischer Identität, die am Ende des 20. Jahrhunderts nach dem Ende der kommunistischen Regime eine unerwartete Blüte erlebte.
Der neue Kalte Krieg der Medien
Die Medien Osteuropas und der neue Ost-West-Konflikt
- 431 stránek
- 16 hodin čtení
Der Band beschäftigt sich mit der Verschärfung des politischen Diskurses zwischen Ost und West, die vielfach in den westlichen Medien kritisierte Renationalisierung der osteuropäischen Gesellschaften, ihr „neo-konservativer“ Trend, der sich auch und gerade in den Medien spiegelt. Russland ist dafür das klassische, vielzitierte Beispiel, aber auch Serbien, Polen oder Ungarn haben hier in jüngster Zeit aufgeschlossen. Wie sich dies entwickelt hat, die politischen Prämissen und Hintergründe, der Einfluss, der auf die Redaktionspolitik ausgeübt wird, wie osteuropäische Medien die westliche Kritik empfinden und interpretieren, wird hier beschrieben und analysiert. Ist der Wandel der Berichterstattung und Kommentierung in den osteuropäischen Medien, der auch im Westen Widerhall findet, Indiz für größere politische und gesellschaftliche Umbrüche in Europa?
Die Transformationsländer des ehemaligen Ostblocks haben auf dem Gebiet der Medien seit dem Fall des eisernen Vorhangs nachzuholen versucht, was im Westen lange Standard ist – mit mehr oder weniger großem Erfolg. Im Überblick und in Detailuntersuchungen stellt das Buch diese Entwicklung dar, die aktuelle Situation und die Zukunftschancen der Mediensysteme Osteuropas. Dem Leser soll es umfassendes Hintergrundwissen über die nationalen Medien, die Pressefreiheit und andere Medienfragen vermitteln und damit eine Lücke im Diskurs über Osteuropa füllen.
Abschied von der "Wiege des Serbentums"?
Das Kosovo in Kultur und Politik Serbiens
- 629 stránek
- 23 hodin čtení
Die Abhandlung ist eine intensiv recherchierte und materialreiche Studie, die sich mit der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo am 17. Februar 2008 beschäftigt. An diesem Tag erklärte der kosovo-albanische Premierminister Hashim Thaçi die Provinz Kosovo für unabhängig, was von zahlreichen Staaten, darunter die USA und Deutschland, anerkannt wurde. Für die Kosovo-Albaner erfüllte sich ein Traum, während in Serbien alte Ängste und Befürchtungen neu entfacht wurden. Die westliche Sichtweise, dass ein neuer Staat entstanden sei, wird als fundamentaler Irrtum betrachtet. Serbiens historischer Anspruch auf Kosovo sei durch die Untaten des Miloševic-Regimes und die Vertreibung tausender Kosovo-Albaner verloren gegangen. Eine Rückkehr des mehrheitlich albanischen Kosovo unter serbische Herrschaft wird als undenkbar angesehen, da dies zu schweren Unruhen oder einem neuen Bürgerkrieg führen könnte. In Serbien wächst der Verdacht, dass der Westen die Unabhängigkeit des Kosovo aus einem Bewusstsein für die völkerrechtswidrigen Hintergründe des Konflikts unterstützt. Die europäischen Mächte haben den Balkan oft als Objekt ihrer Interessenpolitik behandelt, was eine friedliche Zukunft gefährdet. Der Autor untersucht, wie sich die Kosovo-Tradition über die Jahrhunderte in den Serben entwickelt hat und welche historischen, politischen, religiösen, philosophischen und literarischen Motive diese Entfaltung prägten.