Kathrein stellt den Tanz ein, Mariä Empfängnis war einst der Tag für die Weihnachtsbäckerei und am Thomastag wurde die Mettensau geschlachtet. In den Losnächten versuchten die Mädchen, mit Pantoffelwerfen und Bettstatttreten einen Blick in die Zukunft zu erhaschen oder gar das Schicksal zu beeinflussen. In den Rauhnächten wurden Kammern und Ställe geräuchert, um bösen Zauber abzuhalten. Das Scherzl des Kletzenbrots war ebenso ein Liebesgeschenk wie der an Johanni geweihte Wein. Aufklärung und Säkularisation konnten den alten – oftmals mehr vom Aberglauben als von der Volksfrömmigkeit geprägten – bayerischen Advents- und Weihnachtsbräuchen nichts anhaben. Die aus dem protestantisch geprägten Norden „Zuagroasten“ aber brachten Adventskranz und Christbaum mit, die schon bald auch in den Stuben der Münchner Paradeisl und Barbarazweige als Weihnachtsdekoration ablösen sollten. Die beiden Kunsthistorikerinnen und erfahrenen Stadtführerinnen Angelika Dreyer und Martina Sepp haben die schönsten Münchner Adventsbräuche zu 24 ebenso fundierten wie unterhaltsamen Kalendergeschichten zusammengestellt. Sie führen ihre Leser zu bekannten und unbekannten Orten in der Stadt, an denen man heute noch Geschichte und Brauchtum erleben kann. Und ganz nebenbei verraten sie, was früher zu Weihnachten gebacken und gekocht wurde, wo man Kerzen und Weihrauch kaufen kann und wo es die besten Lebkuchenhäuser gibt.
Angelika Dreyer Knihy




Josef Mages (1729-1769) setzte sich in seinen Freskenausstattungen richtungsweisend mit den Reformbestrebungen der katholischen Aufklärung auseinander. Seinen vom künstlerischen Umfeld der Augsburger Kunstakademie geprägten Deckenmalereien wird hier erstmals eine umfassende Studie gewidmet, die zugleich eine wesentliche Lücke in der Erforschung des süddeutschen Barocks schließt.0Neben einer exemplarischen Künstlersozialgeschichte stehen insbesondere die jeweiligen Auftraggeber sowie ihre vorwiegend religionspolitischen Ansichten und Absichten bei der Auftragsvergabe im Vordergrund der Untersuchung. Dabei nahm die vor allem im Bistum Augsburg wesentlich an Bedeutung gewinnende Auseinandersetzung über eine aufgeklärte Erneuerung der nachtridentinischen Frömmigkeitspraxis entscheidenden Einfluss auf die ikonographischen Inhalte und formale Gestaltung der Freskomalereien von Josef Mages. 0Im Gegensatz zu dem maßgeblich von Lodovico Antonio Muratori (1672-1750) initiierten religiösen Wandel und seinen Auswirkungen auf die raumbestimmende Kirchenausstattung wurden die Deckengemälde in Altomünster bei Freising oder in Oberschönenfeld von den weit existenzielleren Sorgen der dortigen Konventualen geprägt. Diese können als frühe malerische Vorboten der vom katholischen Klerus mit sorgenvollem Blick verfolgten Entwicklung hin zur späteren Säkularisation gesehen werden
Bewegtes Leben
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Acht Bewohner Schwabings erzählen ihre Lebensgeschichte: Acht Biografien, acht Lebenswege – die Autoren der Initiative Buchwerkstatt gewähren Einblicke in die bewegte Vergangenheit Schwabinger Bewohner, die in dem Münchner Stadtteil ihren Lebensabend verbringen. So verschieden die persönlichen und beruflichen Hintergründe der Interviewten auch sein mögen, haben sie doch eines gemeinsam: Trotz widriger Umstände, Schicksalsschläge und Einschränkungen, die Alter oder Krankheit mit sich bringen, haben sie ihre Lebensfreude und den Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben nicht verloren. Während zahlloser Gespräche ließen die Interviewten – von der Sängerin über den Wissenschaftler bis hin zur Pharmareferentin – die Autoren an ihren Erinnerungen teilhaben. Dabei entstanden ganz persönliche Porträts, die mit Privataufnahmen aus den Fotoalben der Befragten ergänzt wurden.
Hereinspaziert!! Lassen Sie sich mitnehmen in den Flohzirkus und zum Toboggan – oder doch lieber in Schichtls Illusionstheater? Nehmen Sie Platz auf ein Weißbier in der Krinoline, oder darf’s gar ein bisschen wilder sein und Sie wagen eine Fahrt mit dem Olympia-Looping? Aber nicht nur die traditionellen Schaustellergeschäfte der Wiesn und ihre Geschichte haben es Angelika Dreyer und Carmen Finkenzeller angetan. Fundiert und mit großer Freude am Detail und am 'Typischen' nehmen sie uns mit auf einen kurzweiligen Streifzug durch 200 Jahre Oktoberfestgeschichte. Wir begegnen Schaukelburschen und Drei-Quartl-Fuchsern, dem 'Wirte-Napoleon' und der 'Steilwand-Kitty', Baumsteigern, Kellnerinnen und der 'Wiesn-Prominenz'. Dabei bleiben die beiden Autorinnen aber nicht im Nos-talgischen stecken, sondern lenken durchaus auch den Blick auf die problematische Seite der Wiesn.