Knihobot

Bernd Völkle

    20. září 1940
    Bernd Völkle
    Im Blankenhorn-Palais
    Bloß kein Mausoleum
    Werkverzeichnis der Papierarbeiten 1958-2015
    • In diesem Band sind etwa 2500 Werke Völkles aufgenommen, ein Ausdruck ungeheurer Schaffenskraft. Sie kommentieren, reflektieren und begleiten die wesentlichen Auseinandersetzungen, die der Künstler seit Ende der 1950er Jahre bis heute führt. Ein Essay von Volker Bauermeister befasst sich mit diesem Werkkomplex und zieht Verbindungen zwischen wesentlichen Motiven und Einflüssen. Papierarbeiten meint bei Völkle nicht ausschließlich die Zeichnung, noch nicht einmal Papier und Grafitstift. Der Künstler benutzt feinstes Papier, aber auch Buchbinderpappe, Raufasertapete, Pappteller; er greift zu Kreide, zu Filzstiften, mitunter zu Asphalt, Aquarell- und Ölfarben. Was dabei entsteht, ist vital und farbig, oft nah an der Malerei, aber auch nah am Objekt. Seit den 1950er Jahren finden sich in seinem Werk Collagen, seit den Nuller Jahren faltet Völkle frühere Arbeiten, die er verworfen hat, zu handlichen Packen. Durch den chronologischen Aufbau dieser Publikation lassen sich Werkgruppen erkennen und vergleichen und Entwicklungen verfolgen. Man bemerkt aber auch einen sehr hintersinnigen Humor. "Ich will mich selbst mit meinen Arbeiten überraschen", sagt Bernd Völkle

      Werkverzeichnis der Papierarbeiten 1958-2015
    • Ursprünglich ein einfaches Kassenbuch, hat sich dieses Werk auf 400 Seiten zur Kunst- und Lebenswelt von Bernd Völkle entwickelt. Es wird collagiert, gestempelt, aquarelliert und gezeichnet, manchmal in Übereinstimmung, manchmal entgegen der Lineatur. Es ist ein Erinnerungsbuch, das auf vielfältige Weise gelesen werden kann. Die Machart des faksimilierten Künstlerbuches zeigt, wie gegenwärtig der in Tannenkirch lebende Künstler ist. Völkle jagt Gemeinplätze und Phrasen in deutschsprachigen Tageszeitungen und erlegt dabei skurrile Überschriften wie „Silberstreifen am Horizont“ und „Christbäume erfreuen Zootiere“. Die Geschichten hinter diesen Titeln bleiben dem Leser verborgen, jedoch nicht Völkles Perspektive, die oft mit einer humorvollen Note versehen ist. Wenn er die ausgeschnittenen Überschriften neu anordnet, erinnert das an das Cadavre exquis der Surrealisten, bleibt aber stets in Verbindung mit seinem Lebenskreis. Fotos von Kunstausstellungen am Oberrhein und seine eigenen Trouvaillen, die er in geometrische Formen bringt, bereichern das Werk. Es zeigt, wie vielfältig ein Buch sein kann – ein Spiel mit Typografie und Bedeutung, in dem Völkle ernsthaft mit seiner Hauptaufgabe, der Kunst, spielt.

      Bloß kein Mausoleum
    • Mit dem Markgräfler Museum Müllheim verbindet Bernd Völkle regelrecht eine Geschichte. Völkle, der in Tannenkirch im Markgräflerland lebt und sich hier sein Atelier eingerichtet hat, stellte über die Jahre hinweg immer wieder im Museum in Müllheim aus. Zuletzt in der Schau „Zeitspur“ im Jahr 2010, die er gemeinsam mit Karlheinz Scherer bestritt. Das Markgräflerland ist dem 1940 geborenen Bernd Völkle nicht nur Lebensmittelpunkt und Inspirationsquelle, sondern auch eine Art Rückzugsort. Von hier aus betrachtet er aus der Distanz die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der zeitgenössischen Kunst und ist doch nah genug an der Messe- und Museumsstadt Basel, um Einflüsse aufzunehmen. Als „leichtgängigen schwer - mütigen Trotz“ hat der Kunstkritiker Hans-Joachim Müller die Grundstimmung des Künstlers beschrieben, mit der dieser sich immer wieder neu mit der Malerei auseinander setzt. In der Ausstellung „Zeitspur“ suchte Bernd Völkle zudem die Gegenüberstellung mit den Exponaten des Regionalmuseums. Eine überdimensionierte Axt-Skulptur lehnte 2010 neben dem Flügel des Museums, andere Arbeiten fanden sich neben dem Porträt einer Frau in Markgräflertracht. Aus der Hommage des Hauses an die Künstler wurde, so der Leiter des Markgräfler Museums Jan Merk, eine Hommage der Künstler an das Haus.

      Im Blankenhorn-Palais