Im Anschluss an die Edith Stein-Gesamtausgabe (ESGA) erschließt das Edith Stein-Lexikon das denkerische Erbe, die philosophiegeschichtliche wie phänomenologische Bedeutung Edith Steins (1891–1942) weiter und macht es im problemgeschichtlichen und systematischen Sinn sichtbar. Die von über 40 Stein-Forschern aus verschiedenen Ländern und Generationen verfassten über 250 Artikel informieren über Bedeutung und Genese der für Edith Stein zentralen Begriffe und Termini. Das Lexikon wendet sich an alle am Denken Edith Steins Interessierte, an Dozierende, Studierende und an alle neugierigen Leser, die ermutigt und angeregt werden, sich den Originaltexten Edith Steins zum ersten Mal zuzuwenden.
Marcus Knaup Knihy






„Es gibt ein Ziel, auf das alle philosophische Einzelforschungen hinarbeiten und zu dessen Erreichung sie zusammenwirken: das Ziel, die Welt zu verstehen.“ (Edith Stein) Edith Stein ist eine Philosophin, die auf Grund der Weite des Horizonts, in dem sie denkt, in kein Raster passt. Die Beiträge dieses Bandes, die auf eine Tagung anlässlich der Präsentation des Edith Stein-Lexikons an der FernUniversität in Hagen im November 2017 zurückgehen, machen das systematische und ideengeschichtliche Profil in Steins Denken transparent. Die versammelten namhaften Stein-Forscherinnen und -forscher aus verschiedenen europäischen Ländern zeigen die immer wieder überraschende Aktualität von Steins phänomenologischem Ansatz, der bis in Grundfragen der Anthropologie und Bioethik auch heute fruchtbar gemacht werden kann. „Verschiedene Grundbegriffe und -phänomene Edith Steins werden im Rahmen des vorliegenden Tagungsbandes vorgestellt und diskutiert. Dabei entsteht eine Synopse ihres Denkens und zugleich wird dessen Kern immer genauer sichtbar. Es gibt Beiträge zur Phänomenologie, zur Anthropologie, zur Religionsphilosophie und zur Frage, wie wir heute Stein lesen können.“ (Aus dem Vorwort) Mit Beiträgen von Beate Beckmann-Zöller, Angela Ales Bello, Christof Betschart, Tonke Dennebaum, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Martin Hähnel, Marcus Knaup, Ugo Perone, Harald Seubert, Claudia Mariéle Wulf
Gewachsenes und Gemachtes
Philosophische Grundlegungen und bioethische Perspektiven
Die Studie untersucht das Verhaltnis zwischen Technik und Natur, Kunstlichem und Naturlichem mit Hilfe des Begriffspaars des "Gewachsenen" und "Gemachten". Der erste Teil erortert Grundlegungsfragen die Beziehung des Menschen zu Natur und Technik betreffend. Der zweite Teil zeigt die zunehmenden Ruckwirkungen in den Verschiebungen zwischen "Gewachsenem" und "Gemachtem" auf den Menschen selbst, sein Selbst- und Weltverhaltnis wie seine Sozialitat auf. Diskutiert werden hier u.a. Fragen der Nanotechnologie, die Anspruche der Synthetischen Biologie, die Uberwindung von Speziesgrenzen, die Wiedererschaffung ausgestorbener Arten im Labor wie auch unterschiedliche Facetten einer Neuerschaffung und Uberwindung des Menschen.
Unity of body and soul or mind-brain-being?
- 456 stránek
- 16 hodin čtení
The relationship between our living body and our soul, our mental expressions of life and our physical environment, are both classical topics for discussion and ones which currently present themselves as part of a truly exciting philosophical debate: are we today still able to speak of a “soul”? And what is meant by a (living) body (German: “Leib”)? Does our brain dictate what we will and do? Or do we have free will? Why are we the same people tomorrow that we were yesterday? Given the discoveries of the modern neural sciences, can human beings still be understood in the context of the unity of body and soul? Or should we rather define ourselves as mind-brain beings (German: Gehirn-Geist-Gestalten)? Marcus Knaup explores these questions and discusses the most relevant approaches and arguments concerning the (living) body-soul debate. His own approach to current chal-lenges presented by modern brain research emanates from his bringing together AristotelianHylomorphism and phenomenology of the living body (German: “Leibphänomenologie”).
Leib und Seele oder mind and brain?
- 664 stránek
- 24 hodin čtení
Die Frage nach dem Beziehungsverhältnis von Leib und Seele, mentalen Lebensäußerungen und physischen Bedingungen, ist ein ebenso klassisches wie brandaktuelles und überaus spannendes philosophisches Thema: Können wir heute noch von einer 'Seele' sprechen und was ist mit 'Leib' gemeint? Ist das, was wir wollen und tun, wirklich frei oder durch unser Gehirn diktiert? Warum sind wir Morgen eigentlich noch dieselben wie heute? Können wir den Menschen im Hinblick auf die modernen Neurowissenschaften noch als leib-seelische Einheit verstehen? Oder sollten wir uns lieber als mind-brain-Wesen (Gehirn-Geist-Gestalten) begreifen? Marcus Knaup greift diese Fragen mit großem Sachverstand auf und diskutiert die wichtigsten Positionen und Argumente zum Leib-Seele-Problem in einem klaren und bisweilen geradezu unterhaltsamen Stil. Aus der Verbindung von aristotelischem Hylemorphismus und Leibphänomenologie legt er eine eigene Antwort auf die gegenwärtigen Herausforderungen durch die Gehirnforschung vor.
Post-Physikalismus
- 381 stránek
- 14 hodin čtení
Die Naturwissenschaften haben unser Weltbild nachhaltig geprägt, doch ihr Erfolg führte zur Verabsolutierung des Physikalismus, der besagt, dass die Naturwissenschaften, insbesondere die Physik, alles über die Wirklichkeit erklären. Diese Sichtweise ist verlockend, da sie eine Theorie bietet, die alle Phänomene auf grundlegende naturwissenschaftliche Entitäten reduziert. Bei näherer Betrachtung zeigen sich jedoch erhebliche Schwierigkeiten: Es gibt Phänomene, die sich dieser Reduktion widersetzen. Der vorliegende Band versammelt Beiträge, die klären, ob der Physikalismus methodisch gerechtfertigt werden kann, welche Voraussetzungen er hat, welche Grenzen seiner Erklärungskraft gesetzt sind und welche Alternativen zu diesem Weltbild existieren. Damit wird im deutschen Sprachraum erstmals ein Ausblick auf eine post-physikalistische Ära geworfen, in der verschiedene Perspektiven gebündelt, vertieft und weiterentwickelt werden. Enthalten sind Originalbeiträge von renommierten Autoren sowie ein Geleitwort von Robert Spaemann.