Das Fach Ethik ist an Hochschulen, die für Berufsfelder wie Pflege, Medizin, Soziale Arbeit und Polizei ausbilden, inzwischen fest etabliert. Auch in anderen Bereichen der Berufswelt spielt ethische Bildung eine immer größer werdende Rolle. Der Band widmet sich angesichts dieser Entwicklung einer wissenschaftlichen Diskussion der Aufgaben, Ziele und Inhalte des Fachs Ethik in der beruflichen Bildung. In den Beiträgen werden, auch vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Spannungsfelder, sowohl die besonderen Perspektiven verschiedener Berufe berücksichtigt sowie gemeinsame Grundsatzfragen identifiziert und bearbeitet. Inhaltsverzeichnis Einleitung (Tom Wellmann und Emanuel John) Was hab ich damit zu tun? Zur Bedeutung der Reflexion moralischer Involvierung in der ethischen Bildung (Lea Chilian) Ethische Supervision eine Inkompetenzkompensationskompetenz für die berufliche Praxis? (Jochen Gimmel und Michael Vollstädt) Warum auch die Bhagavad-Gita in berufliche Bildungsprozesse gehört: Perspektiven auf eine interkulturelle Ethik und Ethikdidaktik in der beruflichen Bildung (Ralf Glitza) Ethik als Professionsethik eine Konzeption für das berufliche Handeln in sozialen Arbeitsfeldern, in der öffentlichen Verwaltung und in der Polizei (Ruth Großmaß) Aristotelische praktische Weisheit (phronesis) als Schlüssel zur Berufsethik für Lehrkräfte (Kristján Kristjánsson) Polizeilich-praxisrelevantes Philosophieren (Patrick Maisenhölder und Tobias Ballenweg) Das Ethik-Café als Methode der Ethikkompetenzentwicklung von Auszubildenden in der Pflege (Annette Riedel und Sonja Lehmeyer) Ethiktools in der beruflichen Bildung: Erfahrungen im Berufsfeld Public Health und Übertragung in den Bereich Polizei (Peter Schröder-Bäck) Hochschulstudium und Berufsalltag: deliberativ Ethik lernen in den Professionen (Norbert Steinkamp) Unterwegs als Ethik-Scout. Ethische Bildung in der Fortbildung der Polizei (Johanna Wagner) Gute menschliche Praxis oder effiziente Sozialtechnologie? Ziele und Voraussetzungen ethischer Bildung in Lebenshilfe-Berufen am Beispiel der Sozialen Arbeit (Martin Wallroth) Die Bedeutung der Abwesenheit von Verachtung für berufliches Handeln (Theresia Wintergerst) Verzeichnis der Autorinnen und Autoren Sachregister
Sonja Lehmeyer Knihy



Gesundheitliche Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase von Bewohner*innen in der stationären Altenhilfe
Eine curriculare Konzeption zur Weiterbildung von Gesprächsbegleitenden nach § 132g Abs. 3 SGB V und Implementierungsanregungen für die Versorgungspraxis
Das internationale Konzept Advance Care Planning (ACP) hat sich mit dem Hospiz- und Palliativgesetz aus dem Jahr 2015 auch in Deutschland zu einem ausgewiesenen Teil einer umfassenden Palliative Care-orientierten Versorgungspraxis etabliert. Die abstützende Vereinbarung nach §132g Abs.3 SGBV richtet die zur Umsetzung relevanten Forderungen an das Setting der stationären Altenhilfe sowie an die Eingliederungshilfe. Für die professionelle und qualitätvolle Praxisimplementierung dieses noch neuen Leistungsangebots zur gesundheitlichen Versorgungsplanung in der letzten Lebensphase gemäß §132g Abs.3 SGBV (gVP) sind sowohl eine umfassende und elaborierte Weiterbildung von Gesprächsbegleitenden wie auch eine strukturierte, an einrichtungsspezifischen Gegebenheiten ausgerichtete Implementierungsplanung eine unabdingbare Voraussetzung. Die vorliegende Publikation legt für die höchst anspruchsvolle und komplexe Weiterbildung von Gesprächsbegleiter*innen im Setting der stationären Altenhilfe eine wissenschaftlich fundierte, pädagogisch-didaktisch elaborierte und praktisch erprobte wie formativ evaluierte curriculare Konzeption vor. Der grundgelegte phänomenologische curriculare Entwicklungsansatz rückt dabei die Erlebens- und Bedeutungsperspektiven der zentral adressierten Personengruppen der gesundheitlichen Versorgungsplanung in das Zentrum der Weiterbildung. Gleichzeitig reflektiert und integriert die vorliegende Weiterbildungskonzeption zentrale fachliche, ethische und pädagogischdidaktische Orientierungsdirektiven, welche gleichsam die in die Weiterbildungskonzeption eingebundenen Instrumente und Verfahrensanweisungen fundieren. Weiterführend thematisiert die Publikation zentrale Elemente und Eckpunkte einer nachhaltigen Implementierung der gesundheitlichen Versorgungsplanung. Die Strukturierung erfolgt dabei anhand eines für das Gesundheitswesen ausgewiesenen Implementierungsmodells. Dabei werden sowohl wichtige zu prüfende Fragestellungen im Vorfeld einer Implementierung als auch beachtliche Prozesse und Elemente der Implementierungsplanung und -steuerung aufgezeigt. Die Publikation adressiert Weiterbildungsträger und Lehrende von Weiterbildungsangeboten zur gesundheitlichen Versorgungsplanung. Diese erhalten mit der Publikation fundierte Anregungen zur Gestaltung und Rahmung der Weiterbildung. Zugleich werden wichtige Fragen und Anregungen der Implementierung der gesundheitlichen Versorgungsplanung für Entscheidungsträger*innen und Leitungen stationärer Altenhilfeeinrichtungen formuliert und konkretisiert. Diese erhalten somit handlungsleitende Anregungen in Bezug auf den einrichtungsspezifischen Implementierungsprozess.
Das Buch greift die aktuell diskutierten Entwicklungen im Zusammenhang mit primärqualifizierenden Pflegestudiengängen in Deutschland auf. Die Autorinnen stellen dar, unter welchen Einflüssen und Veränderungsprozessen sich die Etablierung primärqualifizierender Pflegestudiengänge vollzogen hat, welche Erwartungen mit deren Etablierung verbunden und welchen Vorgaben diese Studienmodelle verpflichtet sind. Kernstück dieser Arbeit ist die systematische Analyse 20 bestehender, primärqualifizierender Pflegestudiengänge hinsichtlich ihrer formal-strukturellen, organisatorischen und inhaltlich-didaktischen Studienkonzeption. Auf Basis ihrer empirischen Erkenntnisse entwickeln die Autorinnen eine Typisierung dieser untersuchten Studienmodelle und diskutieren deren Chancen und Grenzen. Dabei ist diese Typisierung als möglicher Ausgangspunkt und Vorschlag für weitere notwendige Überlegungen anzusehen. Die Ergebnisse dieser kritischen Auseinandersetzung nutzen die Autorinnen dazu, notwendige Überlegungen zu weiteren Entwicklungen primärqualifizierender Pflegestudiengänge darzulegen. Weiter thematisieren sie, welche offenen Fragen sich bezüglich der grundständigen Akademisierung in den Pflegeberufen im Zusammenhang ihrer Arbeit herauskristallisieren.