Die Studie beleuchtet die Entstehung und Entwicklung von Vereinen im römischen Reich zwischen 27 v. Chr. und 284 n. Chr., trotz strenger gesetzlicher Regelungen, die deren Gründung erschwerten. Sie untersucht das Spannungsfeld zwischen den Herrschaftsansprüchen des Senats und der Kaiser sowie der tatsächlichen gesellschaftlichen Praxis. Zudem wird die Rolle lokaler Akteure in Bezug auf römische Organisations- und Gesellschaftsmodelle analysiert. Durch die Auswertung vielfältiger Quellen wird die Bedeutung des Vereinswesens innerhalb der römisch-imperialen Ordnung umfassend dargestellt.
Benedikt Eckhardt Knihy





Juden, Christen und Vereine im Römischen Reich
- 414 stránek
- 15 hodin čtení
In den letzten 30 Jahren ist in zahlreichen Arbeiten der Versuch unternommen worden, antike Juden- und Christengruppen in das Vereinswesen ihrer Zeit einzuordnen. Den dabei gewonnenen Einsichten stehen weiterhin grundsätzliche Bedenken entgegen. Oft stoßen dabei unreflektierte Prämissen aufeinander. Dieses Buch erschließt die Debatte und versucht sich an einer Klärung der Frage, was mit historischen Vergleichen erklärt werden kann und was nicht.
Ethnos und Herrschaft
Politische Figurationen judäischer Identität von Antiochos III. bis Herodes I.
- 458 stránek
- 17 hodin čtení
In den knapp zweihundert Jahren zwischen Antiochos III. und Herodes I. erlebte Judäa einen raschen Wandel von Herrschaftsformen, der bei der Rekonstruktion von Identität zu berücksichtigen ist. Die Fremdherrschaft der Seleukiden, die autonome Herrschaft der Hasmonäer und die Klientelherrschaft des Herodes beruhten auf unterschiedlichen Legitimationsgrundlagen. Da Legitimation von Herrschaft nicht ohne Berücksichtigung der Beherrschten und ihrer Eigenschaften funktionieren kann, ist zu fragen, wie Wandlungen in der Repräsentation von Herrschaft das Bild beeinflusst haben, das sich Herrscher und Beherrschte vom Ethnos der Judäer machten. In Analysen zur Herrschaftsterminologie, aber auch zu Konzeptionen von politischer Ordnung und Zugehörigkeit werden Kontingenz und Wandelbarkeit von Ethnos-Figurationen sichtbar. Die Wiedereinführung von Herrschaft in die Diskussion zur judäischen Identität in der Antike trägt der Eigenart der Hauptquellen Rechnung. Sie ermöglicht zudem die historische Kontextualisierung von Befunden und bewahrt vor unzulässigen Verallgemeinerungen.
Eine neue Prägung
- 220 stránek
- 8 hodin čtení
„Eine neue Prägung“ – so nennt Aristophanes im vom Krieg gezeichneten Athen Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. nicht nur die neuen Bronzemünzen, die durch einen Silberüberzug „echtes“ Geld durchschaubar imitierten. Auch neue Bürger, denen man zu viele politische Rechte eingeräumt hatte, und neue Götter, die von Intellektuellen gegen die althergebrachte athenische Religion in Stellung gebracht wurden, bezeichnete er so. Die antike Komödiensprache fand also Wege, das komplexe Zusammenspiel von Innovationen in der Münzprägung, der Politik und der Religion zu erfassen. Den zunehmend spezialisierten Altertumswissenschaften gelingt das nicht immer. Dieses Buch begibt sich auf die Spuren der attischen Komödie und übersetzt die von Aristophanes herangezogenen Metaphern in ein wissenschaftliches Programm. Es versammelt die Beiträge einer Münsteraner Tagung, die dem Problem der vielschichtigen, den Zeitgenossen nicht immer ganz geheuren Innovationskraft des Münzgeldes gewidmet war. Aus verschiedenen Perspektiven, stets jedoch anhand von konkreten Fallbeispielen, wird gezeigt, wie Münzen in der Antike als Botschafter von Innovationen dienten (und als Medium die Botschaft selbst prägten), wie sie die Entstehung neuer gesellschaftlicher Praktiken beförderten und welche – oft unvorhersehbaren – Wirkungen sie auf außerökonomischen Feldern haben konnten.
Geld als Medium in der Antike
- 180 stránek
- 7 hodin čtení
„Geld regiert die Welt“ – weil es ein Kommunikationsmedium ist. Geld ermöglicht nicht nur den Erwerb von Sachen oder Leistungen. Es stellt darüber hinaus Interpretationsschemata bereit, die auf viele gesellschaftliche Phänomene anwendbar sind. Für die Antike, die neben dem Geld keine anderen „Massenmedien“ kennt, kann das in besonderer Weise gelten. Umso wichtiger ist es, dass man sich in den Altertumswissenschaften darüber verständigt, was man eigentlich meint, wenn man Geld als Medium bezeichnet. Aus je unterschiedlichen Perspektiven gehen die Beiträger der Frage nach, was in ihrer Disziplin „Geld als Medium“ bedeuten kann. In den verschiedenen Zugängen von Alter Geschichte, Archäologie, Klassischer Philologie und Rechtsgeschichte wird die Konfliktträchtigkeit, aber auch das analytische Potenzial der Prämisse „Geld als Medium„Geld als Medium in der Antike“ im Exzellenzcluster „Religion und Politik“ erkennbar.