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Pierre Mattern

    "Kotzebue's Allgewalt"
    • "Kotzebue's Allgewalt"

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      Die Erzählung über das Attentat des idealistischen Theologiestudenten Karl Sand auf den reaktionären Publizisten August von Kotzebue im Jahr 1819 kann auch aus literaturwissenschaftlicher Perspektive betrachtet werden. Kotzebue war nicht nur ein umstrittener, sondern auch der erfolgreichste deutsche Theaterautor seiner Zeit, was ihn zum Ziel von Sands Dolchstichen machte. Zwischen 1790 und 1819 gab es zahlreiche Anlässe für Streitigkeiten rund um Kotzebue. In dieser Periode vollzieht sich eine Zäsur im Verständnis von Dichtung, die das Theater betrifft: Leser und Zuschauer sollen nicht mehr passiv von Affekten ergriffen werden, sondern aktiv als Sinnsuchende agieren. Kotzebues Position steht zunächst im Widerstand zu dieser Entwicklung. Während der Befreiungskriege und des Wiener Kongresses setzt sich diese Zäsur jedoch als politische Differenz fort. Kotzebue sieht die nationalen Besonderheiten der Deutschen in den Affekten, während politische Romantiker wie Ernst Moritz Arndt Manipulationsmöglichkeiten durch fremde Mächte wittern und auf die Tatkraft eines „freien Subjekts“ setzen. Der Autor Pierre Mattern hat Germanistik, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft sowie Geschichte studiert und promovierte an der Ruhr-Universität Bochum, wo er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war. Heute lebt er als freier Autor in Offenburg.

      "Kotzebue's Allgewalt"