Kaffee, Baumwolle, Kautschuk: kaum eine Ware, die nicht quer über die Weltmeere verschifft wird. Treibende Kraft dabei sind nicht die Abnehmer, sondern Zwischenhändler. Lea Haller legt nun erstmals eine detaillierte Geschichte des Transithandels vor, der einen gewaltigen Teil der globalen Wirtschaft ausmacht. Am Beispiel der Schweiz, über die heute ein Fünftel des weltweiten Rohstoffhandels abgewickelt wird, zeigt Haller, wie sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts zentrale Techniken und Institutionen der Globalisierung herausbildeten: von Terminbörsen über internationale Schiedsgerichte bis hin zu Steuerprivilegien für multinationale Konzerne. Das Ergebnis ist nichts Geringeres als eine Geschichte der Entstehung des Weltmarktes.
Lea Haller Pořadí knih


- 2019
- 2012
In den 1950er Jahren revolutionierte Cortison die Therapie chronischer Krankheiten. Anders als beim 'rational drug design' führte seine Entwicklung nicht von einem medizinischen Problem zu einer pharmazeutischen Lösung, sondern von einem pharmazeutischen Produkt zu einer unerwarteten therapeutischen Innovation. Die unglaubliche Wirkung des 'Compound E' bei rheumatischer Arthritis, die 1948 in einem klinischen Versuch evident wurde, zeigte auch Erfolge bei Asthma, Dermatosen, Augenkrankheiten und Allergien. Diese Entdeckung schien eine neue Wunderdroge zu sein und passte perfekt in den Aufschwung der Nachkriegszeit, da chronisch kranke Patienten wieder in den Arbeitsprozess integriert werden konnten. Doch während Cortison Symptome unterdrückte, heilte es nicht und stellte Ärzte vor neue Herausforderungen. Die Autorin untersucht, wie ein Hormon aus einer lebenswichtigen Drüse in der Rheumatherapie eingesetzt wurde. Sie beschreibt den Weg von der Hormontherapie um 1900 über die Suche nach dem 'lebenserhaltenden Prinzip' in der Zwischenkriegszeit bis zur Verwendung von 'Stresshormonen' und den therapeutischen Auswirkungen der Cortisontherapie. In einem halben Jahrhundert Hormonforschung, die von chemischen Laboren bis zu Expeditionen im afrikanischen Urwald reichte, veränderten sich nicht nur die Substanzen, sondern auch die Vorstellungen von Krankheit, Gesundheit und Therapie.