Knihobot

Marius Rimmele

    Visuelle Kulturen, Visual Culture zur Einführung
    Bildwissenschaft und Visual Culture
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    Metaphern sehen/erleben
    Eva, Kleopatra und die Schlangen
    Das Triptychon als Metapher, Körper und Ort
    • Das Triptychon als Metapher, Körper und Ort

      Semantisierungen eines Bildträgers

      • 361 stránek
      • 13 hodin čtení

      Tradition des Schreins stehen. Auch weil sie mechanisch Bilder bewegen und eine symbolträchtige Schichtung von Außen- und Innenseite aufweisen, provozieren sie die Auseinandersetzung mit der ihnen eigenen Körper- und Örtlichkeit. Die medialen Eigenheiten werden im Moment ihrer Einbindung in die Bildaussage zu Kristallisationspunkten religiös geprägter Bildtheorien – offizieller wie unausgesprochener. Auf der Suche nach Reflexionen über die Medialität des Bildträgers interpretiert Marius Rimmele ausgewählte Triptychen und insbesondere die Vorgänge des Öffnens und Verschließens vor dem Hintergrund religiöser Praktiken und Theorien sowie theologischer Sprachbilder. Die gesammelten Beispiele einer deutlichen Semantisierung des Bildträgers als sinnbildliche Struktur, als heiliger Ort und als Spiegel der Bilder im Körper offenbaren damaliges Bilder-Wissen ebenso wie ein auf die materiellen Bilder gerichtetes Begehren.

      Das Triptychon als Metapher, Körper und Ort
    • Eva, Kleopatra und die Schlangen

      Metaphorik im Bild und kognitive Metaphertheorien

      Metaphern wirken in Denkmustern und Diskursen weit vor der Entstehung eines jeden Bildes und sind ein wichtiges Instrument bei der visuellen Umsetzung von Sachverhalten. Sie dienen der Überzeugung ebenso wie der Anregung von Denkprozessen – kaum ein figuratives Bild mit dem Anspruch, Inhalte zu vermitteln, kommt ohne Metaphorik aus. Die Studie entwickelt einen auf Denkprozesse gerichteten praktikablen und konsistenten Metapherbegriff. Dieser wird an Beispielen des Motivs »Frau mit Schlange« im Verhältnis zu Nachbarbegriffen wie Symbol, Metonymie und Allegorie konturiert. Zahlreiche frühe Kleopatra-Bilder offenbaren bildspezifische Inszenierungen im Dienst der Affirmation von Geschlechternormen, oft im Rückgriff auf kulturell persistente Metaphoriken.

      Eva, Kleopatra und die Schlangen
    • Die Beiträge zeigen verschiedene Ebenen von Metaphorik in Bildern und künstlerischen Konzepten auf und fragen danach, mit welchen Mitteln sie ihre Wirkung erzielen. Gemengelagen zwischen sinnlichem Erleben (eines Bildes, einer Installation etc.) und der von Kunstwerken stets eingeforderten bewussten Interpretation – auch der involvierten Metaphern – bieten sich als Untersuchungsfeld für ‚unsaubere‘ oder ‚eingebettete‘ Metaphoriken an: Mit welchen weiteren Formen von Evidenzerzeugung verbinden oder reiben sich diese – und mit welchen Effekten? Lassen sich manche Metaphern unmittelbar ‚sehen‘, gar ‚erleben‘? Zur Debatte steht dabei nicht zuletzt die Produktivität bisheriger Differenzierungen und Theoreme.

      Metaphern sehen/erleben
    • In den letzten Jahren wurde nicht nur ein »iconic« oder »visual turn« diagnostiziert, sondern es entstanden mit der Bildwissenschaft und den Visual Culture Studies gleich zwei neue interdisziplinäre Forschungsbereiche. Dieser Band unternimmt erstmals eine repräsentative und kommentierte Zusammenstellung zentraler Texte dieser innovativen Theoriefelder, die sich vor allem auch an den Bedürfnissen von Studium und Lehre orientiert. Das Buch ist in fünf Kapitel gegliedert: 1. Iconic und Pictorial Turn (u. a. W. J. T. Mitchell, Gottfried Boehm) 2. Bildtheorien (u. a. Bernhard Waldenfels, Nelson Goodman) 3. Visual Culture (u. a. Irit Rogoff, Nicholas Mirzoeff) 4. Zwischen Kunstgeschichte und Bildwissenschaft (u. a. Aby Warburg, Horst Bredekamp) 5. Bilder zwischen Wahrnehmungs- und Wissenschaftsgeschichte (u. a. Jonathan Crary, Lorraine Daston/Peter Galison).

      Bildwissenschaft und Visual Culture
    • In den angloamerikanischen Ländern sind Visual Culture Studies ein etabliertes Forschungsfeld, während in Deutschland die Ansätze zu Visualität und Kultur auf verschiedene Disziplinen verteilt sind. Der Doppeltitel versucht, zentrale Fragen der Visual Culture Studies aufzunehmen und mit hiesigen kulturwissenschaftlichen Ansätzen zu verbinden. Im Fokus steht die kulturelle Prägung des Auges, die von der Geschichtlichkeit des Sehens über mediale und erkenntnistheoretische Umbrüche bis hin zu interkulturellen Dynamiken reicht. Weitere Themen sind Sichtbarkeit, Überwachung im öffentlichen Raum, Identitätsbildung und Begehrensdynamiken. In neun Abschnitten werden verschiedene „Kulturen des Auges“ vorgestellt, vom historischen über das postkoloniale bis zum wissenschaftlichen Auge. Die Autoren betonen die „Dynamiken, die dazu führen, dass Visuelles kulturell wird“, einschließlich medialer, sozialer und psychischer Faktoren, wodurch der Visualitätsbegriff über Bilder hinausgeht. Visualität ist subtil mit Ideologien und Machtverhältnissen verknüpft, was sich besonders bei religiösen Ritualen zeigt. In der gegenwärtigen Kultur sind Phänomene wie das CCTV, ursprünglich aus der Kriegstechnologie stammend, von Bedeutung. Diese Technologien fördern eine Selbstbeobachtung und Selbstkontrolle in der Gesellschaft, was die Vision eines Überwachungsstaates in die Realität umsetzt.

      Visuelle Kulturen, Visual Culture zur Einführung