Knihobot

Bettina Heinemann

    Der Santo in Padua
    Das Ausstattungsprogramm der Cappella Strozzi di Mantova in Santa Maria Novella in Florenz
    • Die Cappella Strozzi di Mantova in der Dominikanerordenskirche Santa Maria Novella in Florenz zählt zu den bekanntesten Monumenten des mittleren 14. Jahrhunderts. Diese Bedeutung verdankt sie nicht zuletzt der Tatsache, dass das Ausstattungsensemble nahezu unverfälscht erhalten blieb. Dennoch wurde die Gelegenheit, die Dekoration, bestehend aus dem Altarbild, den Fresken und der Glasmalerei, im Hinblick auf eine Gesamtkonzeption zu beleuchten, von der Forschung bislang kaum wahrgenommen. Bettina Heinemanns detaillierte Untersuchung des zugleich homogenen und mehrschichtigen Bildprogramms zeigt, dass die Bilder in der Kapelle stets eine allgemein verständliche Lesart, die auch den Laien vertraut war, ermöglichen, darüber hinaus aber eine komplexe theologische und politische Botschaft beinhalten, die sich an ein hochgebildetes Publikum wandte, das die Anspielungen auf bildliche und literarische Vorbilder verstand, aber auch ikonographische Neuschöpfungen zu deuten wusste. Bettina Heinemann macht deutlich, dass den verschiedenen Bildern ob tradierte Formeln oder Neuschöpfungen gemeinsam ist, dass sie zum einen hervorragend geeignet sind, die dominikanische Sicht auf die Ordnungsstrukturen innerhalb des Kirchengebäudes zur Anschauung zu bringen, zum anderen auch den eschatologischen Grundgehalt tragen, dass nur die hier propagierte Kirche dem Gläubigen den Weg ins Paradies zu weisen vermag. Das Buch wendet sich an Kunsthistoriker und (kunst-)historisch Interessierte, aber auch an Historiker.

      Das Ausstattungsprogramm der Cappella Strozzi di Mantova in Santa Maria Novella in Florenz
    • Im 13. und 14. Jahrhundert wurde die Franziskanerkirche vor den Mauern Padua durch den Orden, die Kurie und umfangreiche kommunale Mittel an ihre wachsende Bedeutung angepasst. Der Bau zeigt symbolträchtige Architekturzitate, die sein einzigartiges Erscheinungsbild prägen und eine pauschale kunsthistorische Einordnung erschweren. Dazu gehören ein weites Querhaus, ein Chorumgang mit Kapellenkranz, Kuppeln und ein Kegelstumpf als zentrale Erhebung. Bettina Heinemann erläutert, dass die Heterogenität des Bauwerks das Ergebnis der Einflussnahme unterschiedlicher Autoritäten ist, auf die flexibel reagiert wurde. Die Ordenskirche entwickelte sich zum Grabbau für den zweitwichtigsten Franziskanerheiligen, zu einem Repräsentationsbau der Konventualen und zu einer überregionalen Pilgerkirche, die mit der Grabeskirche Christi assoziiert wird. Zudem wurde sie zu einem Wahrzeichen der Stadt Padua und ihrer Universität. Diese Perspektive ermöglicht eine Untersuchung der im 13. und 14. Jahrhundert entstandenen Kapellen. Das hohe Anspruchsniveau in den Typologien erklärt die Anziehungskraft der Kirche auf private Laienstifter, die Bestattungen, Seelenmessen und private Kapellenräume suchten, und bietet Einblicke in die Selbstdarstellungsstrategien der Stifter. Das Buch richtet sich an Kunsthistoriker, Historiker und kunsthistorisch Interessierte.

      Der Santo in Padua