Knihobot

Leon Engler

    Zur Glaubwürdigkeit der Fotografie
    Botanik des Wahnsinns
    • Als bei der Zwangsräumung der Wohnung seiner Mutter durch eine Verwechslung alles von Wert in die Müllverbrennungsanlage wandert, bleibt dem Erzähler wortwörtlich nur der Abfall der eigenen Familiengeschichte. Wie hat es so weit kommen können? Der Erzähler blickt auf die Biografie seiner Familie: ein Stammbaum des Wahnsinns. Die Großmutter bipolar, zwölf Suizidversuche, der Großvater Stammkunde in Steinhof, die Mutter Alkoholikerin, der Vater depressiv. Und er blickt auf seinen eigenen Weg: Eine Kindheit im Münchner Arbeiterviertel. Die frühe Angst, verrückt zu werden. Die Flucht vor der Familie ins entfernte New York. Jahre in Wien mit Freud im Kaffeehaus. Und wie er schließlich doch in der Anstalt landet – als Psychologe. Bei der Arbeit mit den Patienten lernt er, dass ein Mensch immer mehr ist als seine Krankheit, dass Zuhören wichtiger ist als Diagnostizieren. Vor allem aber muss er sich bald die Frage stellen, was das sein soll: ein normaler Mensch.Eine aus dem Ruder gelaufene Familienanamnese? Ein Schelmenroman? Ein Lehrstück in Empathie? Leon Englers Debüt ist all das und mehr, ein zärtlicher Befreiungsschlag, die Geschichte einer Versöhnung.

      Botanik des Wahnsinns
    • Das Porträtbild im Ausweisdokument, die Kriegsfotografien des ersten und zweiten Weltkriegs sowie Bildnisse verstorbener Ikonen der frühen Popkultur verdeutlichen, dass das fotografische Bild als Abbild der Realität und Mittel zur Konservierung der Vergangenheit angesehen wird. Es besitzt eine immense Verweiskraft auf das abgebildete Pendant. Die Fotografie zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Novität aus: Sie spiegelt die Realität in einem bislang unvorstellbaren Maße wider. Die ersten erhaltenen Fotografien stammen aus den 1820er Jahren, als Joseph Nicéphore Nièpce grobkörnige Schwarz-Weiß-Aufnahmen mit einer Zinnplatte und lichtempfindlichen Silbersalzen entwickelte. Die technischen Voraussetzungen für diese Fotografien sind das Ergebnis einer Gemeinschaftsarbeit großer Denker und Experimentatoren. Bereits Aristoteles beschrieb grundlegende Prinzipien, die der fotografischen Funktionsweise zugrunde liegen. Dennoch vergingen rund 150 Jahre, bis die chemischen Aspekte ausgereift genug waren, um Bilder nachhaltig festzuhalten. Diese Studie untersucht die realistische Verweiskraft von Fotografien und hinterfragt, inwieweit die Digitalisierung das Vertrauen der Betrachter beeinflusst. Zudem wird ein besonderer Fokus auf Bildmanipulation und Inszenierung gelegt.

      Zur Glaubwürdigkeit der Fotografie