Knihobot

Anja Reuss

    Berlin-Minsk
    Kontinuitäten der Stigmatisierung
    • Kontinuitäten der Stigmatisierung

      Sinti und Roma in der deutschen Nachkriegszeit

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      Während die Alliierten nach dem Sieg über das NS-Regime bemüht waren, Antisemitismus aus der deutschen Gesellschaft zu bannen, blieben Antiziganismus und die nationalsozialistischen Verbrechen an den Sinti und Roma weitgehend unbeachtet. Die Überlebenden sahen sich in den ersten Nachkriegsjahren vor die Aufgabe gestellt, sich eine neue Existenz aufzubauen und einen Umgang mit dem Verlust ihrer Angehörigen und ihren eigenen traumatischen Erfahrungen zu finden. Doch politische und gesellschaftliche (Ausgrenzungs-)Mechanismen prägten ihr Leben auch nach der Befreiung. Im Kontakt mit deutschen Behörden, aber auch mit der Bevölkerung wurden Kontinuitäten restriktiver Politik gegenüber Sinti und Roma offenbar. Diskriminierung und Ablehnung beeinflussten den Neuanfang beziehungsweise das Weiterleben der Minderheit entscheidend.

      Kontinuitäten der Stigmatisierung
    • Am 14. November 1941 deportierten die Nationalsozialisten 1000 jüdische Frauen, Männer und Kinder aus Berlin in das Ghetto von Minsk, Ende Juni 1942 wurden weitere 200 Jüdinnen und Juden aus Berlin vermutlich über Königsberg in die Vernichtungsstätte Maly Trostinez nahe Minsk verschleppt und dort ermordet. Heute scheinen diese Opfer vergessen. Die 59 biografischen Texte des Gedenkbuches rufen die Lebensgeschichten von 127 Menschen in Erinnerung. Jede von ihnen ist einzigartig und erzählt von individuellen Lebenswegen und Schicksalen. Hintergrundtexte erläutern den historischen Kontext und rücken den bisher wenig beachteten Deportationsort Minsk ins Bewusstsein.

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