Ute Holl Knihy






Cinema, trance and cybernetics
- 352 stránek
- 13 hodin čtení
We ve all had the experience of watching a film and feeling like we ve been in a trance. This book takes that experience seriously, explaining cinema as a cultural technique of trance, one that unconsciously transforms our perceptions. Ute Holl moves from anthropological and experimental cinema through nineteenth-century psychological laboratories, which she shows developed technique of testing, measuring, and classifying the mind that can be seen as a prehistory of cinema, one that allows us to see the links among cinema, anthropology, psychology, and cybernetics."
Unweigerlich wird die Geschichte des Wissens von Momenten der Unruhe, des inneren Widerspruchs und der Selbstzersetzung heimgesucht. Dies gilt für die neuzeitliche Erfahrungswissenschaft nicht minder als für die frühen Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften: Was sie allererst auf den Plan rief, waren chimärische Himmelserscheinungen, der Gestaltverlust des Politischen oder gespenstische Dynamiken wie die der ökonomischen Wertbildung. Joseph Vogls Arbeiten haben vor diesem Hintergrund die ›Geisteswissenschaften‹ als eine erweiterte ›Gespensterkunde‹ etabliert. In seinem Sinne und zu seinen Ehren zeigen die Studien und Essays dieses Bands, welche Um- und Abwege die Wissensgeschichte wiederholt genommen hat; dass das Wissen immer schon von einem Schatten des Ungewissen und Unheimlichen begleitet wurde; und inwiefern die Universität, als maßgebliche Werkstätte des Wissens, bis heute ein haunted house geblieben ist.
Oberflächen und Interfaces
- 323 stránek
- 12 hodin čtení
Seitdem Filme nicht mehr nur im Kino, sondern auf verschiedenen Schirmen angeschaut werden, thematisieren sie verstärkt die eigene Oberfläche. Deren Ästhetik als Reflexion des Verhältnisses von Blick und Bild untersucht der vorliegende Band in historischer, künstlerischer und politischer Perspektive. Die Instabilität der Bilder unter postkinematografischen Bedingungen zeigt darin Folgen für alle Aspekte des Filmischen: für narrative Strukturen und ästhetische Strategien, Fragen der Restaurierung und der Geschichtlichkeit filmischer Bilder, für Konstruktionen von Zeit und Raum ebenso wie für das Verhältnis von Bildern, ihren Trägern und deren Störungen. Oberflächen erweisen sich als sichtbare Interfaces, die Wahrnehmung mit technischen Anordnungen verknüpfen, in denen Bild und Bewegung auf Dauer verbunden sind.
Moses has captivated modern thought, particularly in psychoanalysis, where Sigmund Freud found rich material for exploring memory and historiography. This fascination extends to the arts, notably in the 1920s and '30s when composer Arnold Schoenberg created the three-act opera Moses and Aron. Premiering shortly before his exile to the U.S., the opera challenges audiences to discern voices amid a cacophony, mirroring Moses's struggle to hear God's call from the burning bush. In 1974, filmmakers Jean-Marie Straub and Danièle Huillet produced an avant-garde adaptation of Schoenberg's work, further probing the dynamics of perception and authority. Ute Holl's analysis in The Moses Complex delves into these significant works within their historical frameworks, examining resistance and the interplay of media, migration, and politics. Since Moses's descent from Sinai with the Ten Commandments, new media and laws have often emerged together. Liberation is portrayed through various cultural forms, with psychoanalysis, music, and cinema illuminating the themes of exodus and exile as processes of force. Holl offers a nuanced political and cultural theory of migration and violence, addressing both artistic interpretations and contemporary issues surrounding the treatment of migrants.
Von Anfang an war Kino nicht nur Speicher und damit Form des Gedächtnisses, sondern zugleich eine sichtbare Apparatur des Erinnerns und eine differentielle Anordnung, die Erinnerungstheorien generierte. Die konstitutiv und vielfältig auf Fragmentierung beruhende Wahrnehmung im Kino ist auf unser re-membering angewiesen. Als Ort der Herstellung und Darstellung von Erinnerung hat das Kino nicht nur ein Heer von Gedächtnismetaphern, sondern auch ein ganz spezifisches Gedächtniswissen hervorgebracht. Dieser Band untersucht die Kinematographie als Mnemographie. Gefragt wird nach filmischen Formen und Formungen des Erinnerns, nach Erinnerungseffekten und -defekten, nach Dispositiven und Phantomen, Gesten und Anamorphosen der Erinnerung, nach der spezifischen Gedächtnispolitik des Kinos, den filmischen Oberflächen des Unbewussten, nach körperlosen und verkörperten Erinnerungen, Wieder-Sehen und Wieder-Hören, traumatisierten Memoryscapes.
"Der Moses-Komplex wirft die Frage nach der Transformation eines Politischen unter Medienbedingungen auf. Neues Gesetz und neue Medien tauchen, seit Moses die Tafeln vom Sinai brachte, immer zugleich auf. Verbunden damit ist die Mission, ein Volk zu befreien: Exodus, Exil, Migration, Lager. Virulent daran ist die Frage nach dem Umgang mit Fremden und nach der Gewalt, die in Kulturtechniken konserviert bleiben soll, in Krisen jedoch stets wieder aufbricht. 1974 verfilmen Jean-Marie Straub und Danièle Huillet die Oper 'Moses und Aron,' an der Arnold Schoenberg auf dem Weg ins Exil seit den späten zwanziger Jahren gearbeitet hat. Film und Oper entwerfen ungerichtete Räume und fordern damit ein Sehen und Hören 'vor dem Gesetz' heraus. Damit haben sie politischen Widerstand ins Musik- und ins Filmdenken des 20. Jahrhunderts gesetzt. Zugleich entwerfen sie so ein Modell für Kommunikationen kommender Gesellschaften. Der Moses-Komplex ist eine Mediengeschichte des Fremden in der Wahrnehmung. Gegen Monotheismus und Bilderverbot setzen Schoenberg und Straub/Huillet das Projekt einer Moderne, das sich aus der Vervielfachung von Differenzen konstituiert. Sie fordern dazu auf, widerständige Formen von Räumen und Zeiten aus unvorgänglichen Unterscheidungen zu generieren, so wie aus dem Geräusch des Dornbusches eine Stimme erst gehört werden muss"--Back cover.