The book explores the intersection of emotional development and cultural context through the collaboration of two researchers, Wolfgang Friedlmeier and Manfred Holodynski. It delves into how children from different cultures experience and regulate emotions like empathy, distress, pride, and shame. The authors investigate the processes that transform socially shared emotional experiences into individual mental processes, emphasizing the significance of early social interactions and cultural influences in shaping emotional regulation and development.
Wolfgang Friedlmeier Knihy




Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der sozialen Entwicklung von der frühen Kindheit bis ins Schulalter. Dieser Forschungsgegenstand zeichnet sich in Abgrenzung von anderen Entwicklungsbereichen, wie z.B. kognitive oder motivationale Entwicklung, dadurch aus, dass die soziale Entwicklung die soziale Umwelt in doppelter Weise einschließ So ist die soziale Umwelt neben biologischen Reifeprozessen eine wesentliche Bedingung für soziale Entwicklung, zugleich sind die sich entwickelnden Fertigkeiten, wie z.B. prosoziales und antisoziales Verhalten, Bildung von Freundschaften, Akzeptanz in einer Gruppe, auf die soziale Umwelt selbst gerichtet. Diese Fertigkeiten entwickeln sich in Interaktionen mit den Eltern und anderen Familienmitgliedern sowie mit außerfamiliären Personen wie z.B. Betreuungspersonen oder Gleichaltrigen. Insbesondere wenn Kinder sehr frühzeitig einer anderen Betreuungsperson anvertraut werden oder Gelegenheit für Gleichaltrigenkontakte haben, sind außerfamiliäre Interaktionen bereits in der frühen Kindheit für die soziale Entwicklung bedeutsam.
Mit 16 Beiträgen hochrangiger Emotions- und Entwicklungspsychologen gibt das Buch einen für Studenten verständlichen Einblick, wie Entwicklungs- und Erziehungsprozesse im Bereich der emotionalen Entwicklung ineinandergreifen und welche vielfältigen Schritte das Kind bei der Bewältigung dieser Entwicklungsaufgaben durchläuft. Dabei ergibt die neueste Forschung neue Sichtweisen zur funktionalen, regulativen und soziokulturellen Bedeutung von Emotionen, die das traditionelle Bild der rationalen Kontrolle von Emotion relativieren. Emotionale Kompetenz und Intelligenz werden in einem Entwicklungsprozeß erworben, in dem kognitive und Wahrnehmungsfähigkeiten der Kinder mit Vorbildern und Regulativen ihrer Umwelt zusammenwirken. Für Erziehung ist demnach die Regulation der emotionalen Kompetenzentwicklung bedeutsam, die Gefühle und Temperamente nicht durch rationale Disziplin unterdrückt, sondern als vielschichtige Entwicklungsaufgabe rational und emotional bewältigt.