Der Anspruch, Kommunikationswissenschaft als kritische Gesellschaftsanalyse zu betreiben, verbindet die Beiträge des Bandes in ihrer Auseinandersetzung mit Strukturen und Akteur_innen journalistischer Praxis. Statt sich mit dem Gegebenen abzufinden, werden angebliche Gewissheiten, Kategorisierungen und Dualismen hinterfragt. Das ermöglicht andere Perspektiven auf Medien und Öffentlichkeit, Journalismus, Geschlechter oder soziale Ungleichheit und zielt darauf ab, Handlungsspielräume zwischen Gegebenem und Möglichem sichtbar werden zu lassen.
Ricarda Drüeke Knihy



Kommunikationswissenschaftliche Gender Studies
Zur Aktualität kritischer Gesellschaftsanalyse
Aktuelle gesellschaftliche und kulturelle Wandlungsprozesse betreffen u. a. das Verhältnis von Öffentlichkeit und Teilhabe sowie die zunehmende Ausgrenzung durch Prekarisierung und Neoliberalisierung. Daraus resultieren gesellschaftliche Spaltungen, die Medien- und Kommunikationsprozesse maßgeblich beeinflussen. Die hier versammelten theoretischen Reflexionen und empirischen Analysen zeigen Perspektiven der kommunikationswissenschaftlichen Geschlechterforschung auf. Sie verbindet der Anspruch, kritische Positionen in der Medien- und Kommunikationswissenschaft zu verankern und Wissen für gesellschaftliche Veränderungen bereitzustellen.
Politische Kommunikationsräume im Internet
Zum Verhältnis von Raum und Öffentlichkeit
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Welche Öffentlichkeiten gibt es im Internet? Auch im World Wide Web werden Fragen gesellschaftlicher und kultureller Teilhabe, Identität und Partizipation verhandelt, wie sich insbesondere an Migrationsdebatten zeigt. Ricarda Drüeke entwickelt ein Modell politischer Kommunikationsräume, um das Wirken von Öffentlichkeiten im Internet zu erfassen. Die Stärken der Verbindung von Öffentlichkeits- und Raumtheorien werden auf der Basis eines weiten Politikbegriffs ausgespielt: Sie zeigen sich anhand der quantitativen und qualitativen Analyse einer Migrationsdebatte im Internet, die vielfältige Diskussionen um Inklusion und Exklusion aus einem gemeinsamen politischen Raum »Österreich« ausgelöst hat.