Die "Zeitgeschichte Aargau" beleuchtet die jüngste Vergangenheit des Kantons Aargau und hinterfragt dessen zweifelhaften Ruf als langweiligster Kanton der Schweiz. Anhand von Klischees über den konservativen Charakter, die Autobahn- und Atomkraftnutzung sowie das Fehlen eines großen Zentrums wird eine differenzierte Betrachtung angestrebt. Diese erste umfassende Auseinandersetzung mit der Geschichte des Kantons zielt darauf ab, ein neues Verständnis für dessen Identität und Entwicklungen zu fördern.
Das Unternehmen des "Baulöwen" Ernst Göhner baute in kurzer Zeit eine Siedlungslandschaft aus vorfabrizierten Bauelementen: 9000 Plattenbau- Wohnungen erstellte die Ernst Göhner AG zwischen 1965 und 1975 im Schweizer Mittelland. Gut 20 000 Menschen leben heute in diesen immergleichen Wohnungen. Der Volksmund nennt die Siedlungen pauschal "Göhnerswil". Die Gewinnmaximierung der Ernst Göhner AG wird zum Sinnbild des Geschäftsgebarens im Kapitalismus. Heute sind die Schlagworte von damals wieder in aller Munde: Berichte über "Zuwanderung", "Wohnungsnot", "Bauboom" und "Zersiedelung" füllen die Zeitungsspalten. Das Buch versucht eine Antwort zu geben auf die Frage, was denn heute von den Göhnersiedlungen gelernt werden kann.
Mit rund 20 000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist Baden selbst für Schweizer Verhältnisse eine kleine Stadt. Ihre Bedeutung geht jedoch weit über ihre Grenzen hinaus. Zum einen dank der 2000-jährigen Tradition als Bäder- stadt, zum anderen dank ihrer bedeutenden Rolle während der Industrialisierung der Schweiz. Beides prägte das städtebauliche und architektonische Antlitz der selbstbewussten Stadt im Aargau. Der ‹Architekturführer Baden› präsentiert rund 120 Bauten mit prägnanten Texten und zahlreichen Fotos und Plänen. Die besprochenen Objekte stammen mehrheitlich aus dem 20. und 21. Jahrhundert, wobei ausgesuchte Architekturperlen aus früheren Jahrhunderten, Infrastrukturobjekte und öffentliche Räume die Auswahl komplettieren. Ein Text zur Stadtgeschichte führt in das Buch ein. Beiträge zu einzelnen Themen wie Brücken, Hochhäuser, verschwundene Objekte oder künftige Projekte runden das Bild von Baden genauso ab wie der Blick über die Stadtgrenzen hinaus. Übersichtspläne erleichtern die Orientierung in dem nach Stadtquartieren gegliederten Katalogteil. Die Stadt Baden als Herausgeberin und die beiden Baden-Kenner und Autoren – die Architekturhistoriker Fabian Furter und Patrick Schoeck – garantieren eine fundierte Auseinandersetzung mit dem baulichen Erbe und der Gegenwart von Baden.
Vom landwirtschaftlichen Kredithaus zur digitalen Universalbank
Dieses Buch erzählt Bankengeschichte am Beispiel einer der führenden Regionalbanken der Schweiz. Die Hypothekarbank Lenzburg hat die Stürme und Innovationen des 19. und 20. Jahrhunderts erlebt und als eigenständiges Institut auch fusionsfrei überlebt. Damit stellt sie bereits eine Ausnahme dar. Das Jubiläumsbuch der Bank erzählt die Geschichte des Geldinstituts in seinem Kontext und auf ungewöhnliche Art. Gemeinsam mit der fiktiven Erzählerin Verena reist die Leserin und der Leser durch die Zeit und taucht in Dialoge sowie in szenisch illustrierte Ereignisse ein. Sei es die Gründungsversammlung, der Run auf die Schalter bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs, der Kauf des ersten Bankcomputers oder die Selbstbehauptung während dem Bankensterben der Neunzigerjahre. Immer werden leicht verständlich die grossen historischen Entwicklungen am Fallbeispiel gespiegelt.
50 Jahre nach der letzten umfassenden Darstellung liegt ein neues Überblickswerk zur Geschichte der Stadt Baden vor. Kompakt und verständlich vermittelt das lokal verankerte Autorenteam den neusten Forschungsstand, der auch jüngste archäologische Erkenntnisse zur Bädergeschichte miteinbezieht und die Entwicklung hin zur modernen Stadt zeigt. Die neue Stadtgeschichte fällt auf durch einen innovativen methodischen und visuellen Zugang. Porträts von 15 Badenern und Badenerinnen geben in Wort und Bild Einblick in die Lebenswelten der letzten 2000 Jahre. Grossflächige Stadttopografien dokumentieren die städtebauliche Entwicklung. Gesucht wird über alle Lebensbereiche hinweg das Spezifische im Lokalen. Entsprechend liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Austausch mit Fremden: Von den Badegästen der römischen Zeit über die Ingenieure und Gastarbeiter der Industrialisierung bis zu den heutigen Mitarbeitern international tätiger Firmen.
Eine Geschichte des Shoppingcenters in der Schweiz
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Shopping-Malls sind ein kulturelles Phänomen. Der Zentrumsbau von Regensdorf war weder das erste noch das grösste dieser nach dem Zweiten Weltkrieg in der Schweiz lancierten Projekte. Die Mall, eröffnet 1973, drei Jahre nach Spreitenbach, war jedoch von Anfang an mehr als nur ein Konsumtempel. In ihr verdichten sich die Ikonen aus den Wirtschaftswunderjahren zu einem vielschichtigen Erzählstoff. Im Zentrum Regensdorf kamen neue Methoden des industrialisierten Bauens zur Anwendung. Der Gemeinde- und Kultursaal wurde zum erweiterten Fernsehstudio, aus dem die beliebteste Fernsehsendung der 1970er-Jahre, der 'Teleboy', ausgestrahlt wurde. Und nicht zuletzt war das Zentrum ein Versatzstück der 1961 geplanten und nie realisierten Furttalstadt. Regensdorf steht beispielhaft für viele Zentrumsbauten in der Schweiz.
Der Aargau ist noch heute ein Landwirtschaftskanton. 43 Prozent seiner Fläche werden von 3700 Betrieben mit 11 000 Beschäftigten landwirtschaftlich genutzt. Mit dem bäuerlichen Alltag in diesem Kanton aufs Engste verbunden ist die Tätigkeit des Bauernverbandes Aargau BVA. Die Gründung seiner Vorgängerin 1838, der Aargauischen Landwirtschaftlichen Gesellschaft, war das Projekt einer städtischen Oberschicht. Wie meisterte die ALG den fortdauernden Strukturwandel bis in die Gegenwart? Wo steht die Landwirtschaft im Kanton Aargau heute? Neben einem Abriss über die Geschichte des BVA porträtiert das Buch Aargauer Bäuerinnen und Bauern, die ihre Arbeit lieben und einen Weg gefunden haben, sie weiter auszuüben.